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Joachim B. Schmidt erhält den Bündner Literaturpreis

Der diesjährigen Bündner Literaturpreis geht an Joachim B. Schmidt für dessen Werk «Tell». Die spannende und zügige Geschichte sei pfiffig und brillant erzählt, lobt die Jury.

Südostschweiz
14.02.23 - 11:00 Uhr
Kultur
In zwei Ländern zu Hause: Joachim B. Schmidt lebt mit seiner Familie in Island, kehrt aber immer wieder nach Graubünden zurück.
In zwei Ländern zu Hause: Joachim B. Schmidt lebt mit seiner Familie in Island, kehrt aber immer wieder nach Graubünden zurück.
Bild Eva Schram

Schon der erste Satz von Joachim B. Schmidts Werk «Tell» begeisterte die Jury des Bündner Literaturpreises. «Mitten auf der Wiese hockt ein Bär», lautet er, und er ist der Beginn der Geschichte über den einsamen Menschen Tell. Schmidt habe, schreibt die Jury in einer Mitteilung, vom Hutgruss über den Apfelschuss bis zum Tyrannenmord alles von der Tell-Legende in sein Werk eingebaut, um dann zwanzig Täterinnen, Opfer und Komplizen in hundert kurzen Sätzen über Tells Leben berichten zu lassen. Aus diesen Dramen schuf der Autor mit Drehungen, Brechungen, Ironie und viel Fantasie eine temporeiche Erzählung – «eine vielfältige Collage und ein Lesevergnügen». Grund genug, Schmidt zum Gewinner des diesjährigen Bündner Literaturpreises zu erküren.

Ein moderner Zuckerbäcker

Joachim B. Schmidt wuchs in Cazis auf und wanderte vor 16 Jahren nach Island aus. Wie einst die Zuckerbäcker kehrt auch Schmidt immer wieder in die Heimat zurück. Er schreibt im «Pöschtli» und in der «Südostschweiz» und feiert die meisten seiner Buchvernissagen in seiner alten Heimat, wie in der Mitteilung zu lesen ist.

Preisverleihung: Freitag, 14. April, um 18.30 Uhr im Alten Konsum in Cazis. Es gibt Lobesworte, Dichterworte und zum Umtrunk die Cuvée littéraire 2023 aus dem Weingut Hanspeter Kunz, Fläsch.

Bündner Literaturpreis 2023
Die Stiftung Bündner Literaturpreis vergibt seit 1999 jährlich einen mit 10'000 Franken dotierten Bündner Literaturpreis. Im Stiftungsrat, die auch die Jury ist, sitzen Köbi Gantenbein (Fläsch), Arianna Nussio (Brusio, Andeer), Luzia Rageth (Chur), Rita Schmid (Vals) und Rico Valär (Zuoz, Zürich). Der Preis wird ermöglicht von grosszügigen Privatpersonen, von der Kulturförderung Graubünden, Pro Grigioni Italiano, von der Lia Rumantscha sowie dem Beitragsfonds der Graubündner Kantonalbank.

(red)

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