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«Wir halten durch, solange wir können»

Am 6. März ist der Tag des Glarner Landespatrons. Der Fridlibund trifft sich dann traditionell. Oberfridli Fridolin «Osterhazy» Hauser macht sich Sorgen über die Zukunft des Vereins.

Südostschweiz
10.03.23 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Wenig neue Fridoline: Die Fridoline des Kantons und ihr Präsident Fridolin Hauser haben Nachwuchssorgen.
Wenig neue Fridoline: Die Fridoline des Kantons und ihr Präsident Fridolin Hauser haben Nachwuchssorgen.
Archivbild Sasi Subramaniam

mit Fridolin «Osterhazy» Hauser sprach Hans Speck

Fridolin Hauser, was bedeutet Ihnen als Oberfridli der Namenstag des Heiligen Fridolins?

FRIDOLIN HAUSER: Ich bin stolz, auf den Namen Fridolin (wie mein Vater) getauft worden zu sein. Es ist mir eine Ehre, den Namen unseres Landespatrons und Kirchenpatrons tragen zu dürfen. Unser Kanton ist der einzige Schweizer Kanton mit einer menschlichen Gestalt im Wappen und erst noch einem Heiligen, der dank der Liberalität der evangelisch-reformierten Mitlandleute die Reformation überstanden hat. Heute ist der Sankt Fridli das Logo unseres Landsgemeinde-Kantons. 

Was sind konkret die Aufgaben eines Oberfridli? 

Er beruft die «Fridlenen» zum Fridlitreff ein und leitet diesen. Er darf den Fridlibund nach aussen vertreten. 

Was ist der Sinn und Zweck des Fridlibundes, und was sind seine Ziele?

Der Fridlibund pflegt Aktivitäten im Zeichen des Glarner Landespatrons Sankt Fridolin für Personen mit dem Namen Fridolin, Fritz, Frigg, Fridli, Fridi oder anderen Namensableitungen von Fridolin. Der Verein organisiert insbesondere jährlich am Fridlistag den «Fridli-Treff» aus Anlass des Namenstages der Mitglieder. 1987 konnten wir auf die Gründung der Partnerschaft mit der Fridolins-Stadt Säckingen anstossen, und bis heute werden intensive Kontakte dorthin gepflegt. Weiter konnten wir Schriften «Im Zeichen des heiligen Fridolin» herausgeben, zu Ehren des ehemaligen Ständeratspräsidenten Fridolin Schiesser eine Orgelpremiere mit dem Thema «Fridolin» organisieren sowie den «Fridlischüblig» und die «Fridliweggen» zur Tradition machen. Nach wie vor besuchen wir neugeborene «Fridoline» und ehren sie mit einer Urkunde und überreichen ein kleines «Startkapital».

«Wir sind ein aussterbender Verein, weil kaum mehr Knaben auf den Namen Fridolin getauft werden.»

Fridolin Hauser, Oberfridli

Was sind denn die Voraussetzungen für die Aufnahme in den Fridlibund?

Der Name Fridolin (auch als Zweit- und Drittname), auch Mädchen oder Frauen mit dem Namen Fridolina wären höchst willkommen. Die Mitglieder (männlichen oder weiblichen Geschlechts) zahlen keine Beiträge, alles ist fakultativ. Eine einzige Fridolina nahm vor Jahren an einem Treffen teil und meinte: «Wenn sie gewusst hätte, dass sie die einzige Frau unter so vielen Männern sei, wäre sie zu Hause geblieben.»

Wie sieht es aus mit der Zukunft des Fridlibundes und des Fridlibund-Nachwuchses? 

Schitter bis bewölkt! Wir sind ein aussterbender Verein, weil kaum mehr Knaben auf den Namen Fridolin getauft werden. In den letzten Jahren jeweils einer pro Jahr, 2022 kein einziger. Der Name Fridolin ist aus der Mode gekommen. Wir beugen uns dem Schicksal, halten aber durch, solange wir als Gleichgesinnte Fridolinsaktivitäten pflegen können.

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Sicher ein schöner Brauch .Leider am aussterben ,weil es keine Fridolin und Fritzen mehr gibt.Als ich noch zur Schule ging 1949-1956 hatte es noch mehrere Fritzen und Fridolin in unserer Klasse.

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