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Schneereicher Winter macht Wildtieren das Leben schwer

Die Schneefälle der letzten Tage haben gezeigt: Der Winter ist noch nicht vorbei. Das spüren vor allem die Bündner Wildtiere, die kritische Monate hinter sich haben.

Südostschweiz
22.03.21 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Wild
Wegen des strengen Winters brauchen Wildtiere jetzt Ruhe.
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Dieser Winter war für die Wildtiere in Graubünden ein harter. Der Schnee kam früh und er blieb lange. Auf der Suche nach Sonne, Wärme und Futter kamen die Tiere in tiefere Lagen – eine natürliche Reaktion des Wildes, wie Wildbiologe Hannes Jenny vom Amt für Jagd und Fischerei erzählt. Vor allem der Januar sei kritisch gewesen für die Tiere. Sie hätten innert kürzester Zeit viel Fettreserven verloren. «Wir mussten in den vergangenen Monaten eine ansehnliche Anzahl Tiere als Fallwild registrieren.»

Ruhe ist das wichtigste, damit die Wildtiere gut durch den Winter kommen. Werden die Tiere aufgeschreckt, geht das an das Fettpolster. Und dieses beginnen sie sich bereits im Juli anzufressen, wie Jenny gegenüber Radio Südostschweiz sagt. Für die Vorbereitung auf den Winter sei aber auch die Jagd wichtig. «Es ist deren Aufgabe, keine Überbestände in den Winter zu schicken. Sonst konkurrenziert sich das Wild und hat zu wenig Futter.»

In diesem Winter sind wegen der Coronapandemie deutlich mehr Menschen in der Natur unterwegs. Nicht alle seien gleich gut auf die Bedürfnisse der Tiere sensibilisiert und sich bewusst, dass sie das Leben der Wildtiere beeinflussten, sagt Jenny. Die Wildruhezonen würden aber gut eingehalten. 280 solcher Zonen gibt es in Graubünden, die die Gemeinden ausgeschieden haben. «Leute, die neu ins Gelände rausgehen, sollten sich im Vorfeld informieren, wo diese Zonen liegen. Es ist ja blöd, wenn man beim Wandern auf eine solche Tafel stösst und dann nicht weitergehen kann.» (jas)

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Wir wohnen in Savognin, Veia Tect, unterhalb des Waldes. Jede Nacht umschwärmt Wild auf Futtersuche unser Haus und hinterlässt grosse Schäden an unseren Pflanzen! Bezahlt uns der Kanton dieSchäden von mehreren tausend Franken? Im übrigen finden wir es als Tierquälerei, das Wild in harten Wintern nicht anzufüttern. Hegen und pflegen scheint in Vergessenheit geraten zu sein.

Diese menschengemachte Tragödie hätte man verhindern können. Die Stopp Fütterung Kampagne und das dazugehörende Gesetz werden in diesem Winter bei zu vielen Wildtieren den schlimmen Hungertod bringen. Der Kanton Graubünden hat sich freiwillig als grösstes Feldlabor der Waldorientierten Universitäten anerboten. Die Wildtiere haben leider keine Lobby im Naturkanton Graubünden, denn von den JägerInnen gibt es nur betroffenes Schweigen. Die Förster welche in ihrem Schreiben eine beinahe Halbierung der Schalenwildbestände gefordert haben werden sich freuen. Das elende verhungern lassen der Wildtiere, ist in unseren Augen eine empathielose Schande für die Verantwortlichen beim Kanton und die Bündnerjägerschaft . Für dei FB Gruppe "Im Namen der Wildtiere"

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