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Aufrüsten oder gleich ein neues Radio?

Die meisten Autos sind mit Radios ausgestattet, die schon ab 2019 nicht mehr alle Radioprogramme empfangen können. Wer gern und viel Radio hört, vermisst schon jetzt den einen oder anderen Sender. Was tun?

05.09.17 - 06:32 Uhr
Leben & Freizeit
Glarner Garagisten bieten verschiedene Optionen, das Autoradio von UKW auf DAB+ umzurüsten.
Glarner Garagisten bieten verschiedene Optionen, das Autoradio von UKW auf DAB+ umzurüsten.
SASI SUBRAMANIAM

Schon jetzt kann man im Glarnerland nicht mehr alle Sender über Ultrakurzwelle (UKW) empfangen. Wer sich Näfels von Zürich aus über die Autobahn nähert und über UKW zum Beispiel Radio 1 hört, hat ziemlich genau beim Lichtsignal in Näfels nur noch ganz schlechten oder gar keinen Empfang mehr. Denn der Radiosender liess die Sendemasten Mollis und Glarus bereits im Juli für sich abschalten.

Zwischen 2020 und 2024 werden viele weitere UKW-Sender nach und nach abgeschaltet. Anschliessend sollen sie in der Schweiz komplett verschwinden, und es wird nur noch DAB+ und Internetradio geben.

Überwiegend veraltete Autoradios

«DAB+ ist die Verbreitungsform der Zukunft. Darüber herrscht Einigkeit», begründete Radio-1-Geschäftsführer Roger Schawinski damals den Schritt gegenüber der «Südostschweiz». Und diejenigen, die in ihrem Auto ein DAB+-fähiges Radio haben, müssen auf den Sender ja auch nicht verzichten.

Doch mit solch einem Radio sind aktuell nur die wenigsten Autos ausgestattet. «Nur rund zwei Drittel der Neuwagen, die in der Schweiz im letzten Jahr eingetragen wurden, haben solch ein Gerät. Und die Quote der auf den modernen Standard nachgerüsteten Fahrzeuge ist gar im einstelligen Prozentbereich», heisst es vom Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS).

Die Schweiz fahre zwar radiotechnisch in die Zukunft. In den Fahrzeugen seien die Schweizerinnen und Schweizer jedoch stehen geblieben, heisst es vom Verband weiter. Die Mehrzahl der über 4,5 Millionen Autos auf Schweizer Strassen seien aktuell mit einer Technologie unterwegs, die schon ab 2019 nicht mehr alle Radioprogramme empfangen könne.

380 bis 500 Franken investieren

«Um in seinem Auto weiterhin alle Radiosender empfangen zu können, muss man aber nicht zwangsläufig ein komplett neues Radio einbauen», erklärt Beat Weber, Inhaber der gleichnamigen Garage in Glarus. Denn viele der neueren Geräte hätten einen sogenannten AUX-Eingang. Über diesen könne man das bestehende Radio aufrüsten. «Konkret bringen wir dazu eine kleine Antenne samt Empfänger an der Windschutzscheibe an und installieren im Auto ein zusätzliches Display», so der 51-jährige Garagist. Gerade bei den neueren Autos mit Bordcomputern, in denen die Musikanlage integriert ist, mache so eine Aufrüstung Sinn. «Denn der komplette Austausch eines Bordcomputers ist meist sehr viel teurer», sagt Weber. Für die Aufrüstung müsse man mit etwa 450 bis rund 500 Franken rechnen – samt Einbau.

Bei älteren Autos mit 1-DIN-Radios ersetzt man laut Weber am besten das komplette Radio durch ein DAB+-fähiges Gerät. Hier müsse man für Radio und Einbau mit etwa 380 Franken rechnen. «Eine aufwendige Sache ist das Ganze nicht. Man sollte etwa zwei bis drei Stunden einrechnen», so Weber.

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Etwas was in diesem Bericht nicht zur Sprache kommt sind die mobilen Geräte (Smart Phones). Ich bin davon überzeugt, dass diese Technik (heute 4G, in ein paar Jahren 5G), DAB+ wegspülen (Disruption) wird. Schon heute verbinde ich mein Telefon via Bluetooth mit meiner Anlage im Auto und höre (streame), notabene wo immer ich auch bin, meinen Lieblingssender oder Lieblingsdienst. Niemals würde ich mein "altes" Autoradio auf DAB+ aufrüsten lassen.
Freundlichst!

Sehr guter Kommentar von der Südostschweiz.

Seit Ende 2008 nach der Abschaltung der Mittelwelle (Landessender Beromünster), der ja über die Luft die SRF Musikwelle verbreitet hat, höre ich in den Youngtimer, Oldtimer, DAB-Autoradio, ab 2010 mit DAB+-Autoradio meine Lieblingsmusik. DAB+ im Fahrzeug ist ein Hörgenuss allemal.

Ich kann Euch DAB+-Autoradio sehr, sehr empfehlen, ab Werk zu bestellen oder nachzurüsten, umzurüsten.
Gruss

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