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Ein paar Massnahmen und viele unbeantwortete Fragen

Die Bündner Regierung stellt ihren eigenen Untersuchungsbericht zu den Polizeieinsätzen rund um Kartell-Whistleblower Adam Quadroni vor. Der Regierungsrat nimmt ausserdem Stellung zum PUK-Bericht, der am Dienstag veröffentlicht wurde.

Anna
Panier
27.11.19 - 11:39 Uhr
Ereignisse

Das Wichtigste in Kürze:

  • Am Dienstag 26. November veröffentlicht die PUK ihren ersten Teilbericht.
  • Darin befasst sie sich mit drei Polizeieinsätzen in den Jahren 2016 und 2017 gegen Adam Quadroni.
  • Die PUK stellt der Kantonspolizei im Bericht ein schlechtes Zeugnis aus, spricht etwa von Führungsversagen bis hinauf auf die höchste Ebene.
  • Eine Einmischung von Kartell-Beteiligten in die Polizeiarbeit kann die PUK nicht nachweisen.
  • Am Mittwoch 27. November veröffentlicht die Bündner Regierung ihren eigenen Untersuchungsbericht zu denselben Ereignissen.
  • Regierungsrat Peter Peyer stellt einen Massnahmenkatalog zur Verbesserung der Polizeiarbeit vor.
  • Die Pressekonferenz endet mit vielen offenen oder nur halbwegs beantworteten Fragen.

Ticker

Mit diesen Worten und der offenen Frage wird der Anlass beendet.

Es wird eine Aussage angesprochen von Kapo-Kommandant Walter Schlegel. Er habe gesagt, dass keine Nebelpetarden eingesetzt wurden (beim Polizeieinsatz gegen Quadroni am 15. Juni 2017), obwohl anscheinend das Gegenteil der Fall war. Peyer meint dazu nur «Heute kann man nichts dazu sagen». Brunner gibt eine Erklärung ab, welche jedoch nicht spezifisch darauf eingeht. Die Stimmung ist angespannt.

Die Frage wird gestellt, ob Adam Quadroni auch Einblick in den Bericht hat.

Peyer erklärt, dass der Bericht auch ihm zugestellt wurde, mit Schwärzungen.

Es wird nachgefragt, ob er dies so vertreten könne.

Peyer gibt kein direktes «Ja» als Antwort, jedoch eine Erklärung. 

Die Frage kommt auf, ob die Anwesenden die Ansicht, dass es keine Verbindung zwischen Quadroni und Baukartell (laut PUK Bericht) gibt, teilen? 

Brunner sagt dazu, dass es äussert schwer zu beantworten ist, er habe seinen Auftrag erfüllt und die Wertungsfrage sei nun Auftrag der Politik. Peyer sagt dazu nur, es stehe im PUK-Bericht.

Peter Peyer erklärt nochmals, dass verschiedene Verfahren und Abklärungen laufen. Er erklärt die Regierung bedauere das falsche Vorgehen.

Darauf wurde die Frage gestellt ob man sich entschuldige. Peyer sagt dazu nur «Die Regierung bedauert!». Seine Antwort ist damit zu Ende. 

Peyer gibt zu, dass nicht alles korrekt gemacht wurde. Das steht so auch Schwarz auf Weiss. Er erlebe besonders den Kommandaten (Walter Schlegel) als kompetente Persönlichkeit und hat lange über Verbesserungen mit ihm gesprochen. Er vertraue ihm und darum wird weiterhin zusammengearbeitet.

Peyer erkärt. Es war ein Führungsentscheid betreffend der Kantonspolizei Graubünden. Diesen Entscheid hat er getroffen. Er glaube daran, dass man sich gemeinsam verbessern kann. Man müsse genau hinschauen, damit das klappt. Man müsse jetzt aus den Fehlern lernen und weiter machen.

Bemerkung zu den involvierten Personen:

Die Regierung musste sich nach den ersten Entwürfen fragen, ob es personelle Konsequenzen gibt. Peyer erklärt, sie mussten zuerst abklären und die Personen genau anschauen. Man ist dann zum Schluss gekommen, dass man weiterhin zusammenarbeiten kann, wenn diese Mängel der Vorgehen der Personen behoben und kontrolliert werden. Peyer will weiter mit diesen Personen arbeiten. Die Regierung will den Personen und Institutionen Vertrauen schenken.

 

Nun werden von den anwesenden Medien Fragen werden gestellt.

Hauptsächlich geht es darum, warum es zwei Berichte gibt. Warum wird etwas zweimal untersucht? Und was sind die Unterschiede?

Brunner sagt dazu, er mache gar keinen Vergleich. Peyer erklärt: «die zwei Berichte sind entstanden weil, die Regierung in ihrem Bereich Abklärungen machen musste.»

Es herrscht ein wenig Unzufriedenheit mit den jeweiligen Antworten. Daher wird nochmals nachgefragt.

Abschliessend stellt auch Peter Peyer, dass sowohl die PUK als auch Andreas Brunner kritische Berichte vorgelegt haben. Die Regierung möchte alle Verbesserungsmöglichkeiten analysieren und zeitnah umzusetzen. Er erwähnt Brunner und dankt ihm für die Mitarbeit. Er spricht ebenfalls Bedauern darüber aus, dass die Mitarbeiter in den fraglichen Institutionen nicht immer korrekt gehandelt haben. Ebenfalls prüfe man allfällige weitere Massnahmen. 

In der Zukunft wollte die Regierung den Fokus darauf setzen, weiterhin die Arbeit zu verbessern.

Anna Panier arbeitet als Redaktorin bei Online/Zeitung. Sie absolvierte ein Praktikum in der Medienfamilie Südostschweiz und studiert aktuell Multimedia Production im Bachelor an der Fachhochschule Graubünden in Chur. Mehr Infos

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Zum Fall Adam Quadroni! Der Fall ist nun veröffentlicht worden, das finde ich Gut, er zeigt mir genau das auf, was ich schon lange in mir herum trage und auch immer wieder empfinde. Ich war 42 Jahre weg vom Kt. Graubünden bin nun als Rentner wieder zurück gekommen und stelle immer wieder fest, dass - viele Leute zuwenig Abstand haben zum nächsten. Das heist, weil jeder jeden kennt, kommt es immer wieder zu solchen Situationen wie eben dieser fall A. Qu. Der Polizist war sicher per Du mit Herr A. Qu. der Arzt, der Pfarrer, der Gemeindepräsident der Lehrer bis zum "Büezer" alle sagen sich Du und das ist nicht immer gut.Der Respekt geht verloren.

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