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Die Windräder sollen sich nicht drehen

Die Stimmbürgerschaft der Gemeinde Lumnezia hat am Sonntag in einer konsultativen Abstimmung Nein gesagt zu einer Weiterverfolgung der Windpark-Pläne am Um Su.

Südostschweiz
24.11.19 - 11:41 Uhr
Politik
So haben die Projektgegner den Windpark im Lugnez visualisiert.
So haben die Projektgegner den Windpark im Lugnez visualisiert.
IG Sezner-Um Su-Grenerberg

Das Nein zum Projekt erfolgte an der Urne mit 543:430 Stimmen, wie aus einer Mitteilung der Gemeinde hervorgeht. Die Stimmbeteiligung lag bei rekordhohen 60 Prozent. «Wir sind erleichtert, dass endlich ein Entscheid vorliegt», so Gemeindepräsident Duri Blumenthal in einer ersten Reaktion. «Für uns ist das Projekt nun vom Tisch. Jetzt müssen nur noch die Windmessmasten im Gebiet abgebaut und entsorgt werden.»

Das Projekt für einen Windpark im Gebiet Alp da Lumbrein-Um Su-Scharls wurde 2010 lanciert und hat seither bereits mehrere Trägerschaftswechsel hinter sich. Aktuell ist es die Parc da vent Lumnezia SA von Guido Schönenberger, die das Vorhaben mit 18 Windrädern von je gut 120 Metern Höhe realisieren will.  

Der Windpark ist umstritten. Schon seit Jahren wehrt sich beispielsweise die Interessengemeinschaft Sezner-UmSu-Grenerberg gegen das Projekt. «Das Gebiet ist ein wichtiger Lebensraum für bedrohte Tiere und würde für künftige Generationen zerstört», sagte deren Präsident Gaudenz Alig gegenüber «südostschweiz.ch». (red)

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Windräder sind in Graubünden anscheinend nicht willkommen. Grüner Strom jedoch schon. Wir St.Antönier können dafür sorgen,dass der begehrte Winterstrom ohne störende Emmissionen produziert wird. Das Solarkraftwerk am Chüenihorn wartet nur noch auf einen Götti für die Vor- Investitionen🤔👍

Der einzig richtige Entscheid. Die CO2 Lüge hält sich hartnäckig. Es wird allerdings Zeit, dass man die Menschheit aufklärt, dass CO2 Ausstoss rein gar nichts mit Klimawandel zu tun hat. Diese Windmühlen hätten die Natur auf Jahre hinaus verschandelt, man hätte es nicht rückgängig machen können.
Wird nun auch Zeit, dass man in Bern die Augen aufmacht und wieder auf bewährte Technologien setzt, unsere KKW's renoviert und neue baut.

Die überwiegende Mehrheit der Lugnezer und Lugnezerinnen hat mit ihrer ablehenden Haltung erkannt, dass man das touristische und natürliche Potenzial ihres Alpentales nicht einem sinnlosen Industrieprojekt opfern soll. Unsere Nachfahren werden es dieser Weitsicht danken. Die Energie- und Klimafrage sollte an jenen Orten gelöst werden, wo am meisten Energie verbraucht wird und nicht im unberührten Alpengebiet auf Kosten der dort lebenden Bewohner. Der Klimaschutz fängt bei jedem Einzelnen an und kann nicht durch Investmentsprojekte der Grossfinanz und solch stark subventionierte alternative Energieanlagen funktionieren. Schande den Grünen und jenen Naturschützern, die ein solches Vorgehen nicht sabotieren und den Klimaschutz vor den Alpenschutz gestellt haben !

Die Naturgesetze sind konsequent, wenn auch zwischen Ursache und Wirkung ein ziemlicher Zeitraum liegen kann, was offenbar die meisten Menschen dazu verleitet, das Ganze nicht kapieren zu wollen. So ists auch im Krankenwesen, wo mit Riesenaufwand auf Kuration bzw. Palliation (meist plusminus eh irreversibel) statt mit minimalem Aufwand auf Vorbeugung gesetzt wird.
Wie in der Gesundheit, Medizin, können Sie bei der Umwelt (Mitwelt), Energie, Verkehr etc. so lange weiter falsch handeln, bis die Reparatur noch viel aufwendiger wird bzw. sogar der point of no return überfahren wurde.
Es sei an die aktuellen SO-Leserbriefe zu Schmitten (von Alt-Gemeindepräsident Otto Brazerol, 18.11.2019, in drastischen Worten) und zu Sta. Maria (23.11.2019, offenbar ausgerechnet von Exponenten der Autopartei SVP, «deren Geduld sich nun definitiv dem Ende zuneigt», da sie befürchten, «im Durchgangsverkehr wortwörtlich zu ersticken») hingewiesen.
Nun Leute, die Lösung referiere ich seit Jahren. Hier halt nochmal:
Verursacherprinzip? Statt dass das gelten tuen täte, sehe ich das Gegenteil: Diejenigen, die am meisten die Umwelt zerstören, verdienen am meisten und wohnen dafür an den unversehrtesten Örtlichkeiten (Locations, Residenzen), oft mit mehreren Offroadern, SUVs etc. in ihrer Garage. Oder anders formuliert: Wer kein Auto hat, praktisch keinen Strom verbraucht, keinen Lärm verursacht, soll naturnah wohnen dürfen; wer das andere Extrem lebt, soll auch an Strassen/Windrädern/AKWs und bei Remmidemmi-Nachbarn wohnen.
Fraktionierung/Melioration. Das würde das bisher kopfstehende Anreizsystem richtigstellen – dann hätten wir das Verursacherprinzip, das heute lediglich angeblich gilt (in einer Ära, wo zunehmend Marketing-Neusprech die Realität ersetzt).

Lustig, eine Riesenhype um Alternativenergien, keine Benziner/Diesel mehr auf der Strasse, und schnell schnell alle Kernkraftwerke abstellen - aber jedes alternative Projekt in Wind und Sonne wird mit Naturschutzargumenten gebodigt (Linthebene, Walensee, etc. etc. bis zu Lumenzia). Macht ja nichts, bald wächst der Strom auf den Bäumen, oder in französischen Atomkraftwerken und tschechischen Kohlekraftwerken. Und sonst bauen wir dann halt (gehe jede Wette ein) ein Gaskraftwerk, natürlich CO2-frei (Achtung, Ironie), alles kein Problem. Hauptsache aus den Augen und dem Sinn, mit reinem "grünen" Gewissen.

Bin neugierig, wie die Bürger Lumnezias reagieren, wenn eines Tages der "Strom aus der Steckdose" einen Franken pro Kilowattstunde kostet.

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