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Mit 127 km/h über den gefrorenen See

Am White Turf im vergangenen Februar, bretterte der Präsident höchst persönlich mit einem Auto und 127 km/h über den St. Moritzersee. Ein illegales Vergnügen mit Nachspiel und viel Aufmerksamkeit.

10.09.19 - 10:30 Uhr
Ereignisse
Illegaler Weise für einmal mit dem Auto auf der White Turf Rennpiste.
Illegaler Weise für einmal mit dem Auto auf der White Turf Rennpiste.
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Am White Turf kommt die High Society der ganzen Welt in St. Moritz zusammen, um das Pferderennen auf dem gefrorenen See mit zu verfolgen, Champagner zu trinken und die Jockeys anzufeuern.

Am Abend des 17. Februar, nachdem das diesjährige Rennen beendet war, raste ein «blauer BMW» über die gefrorene Piste, wie BLICK berichtete. Das Auto wurde mit 127 km/h über das Eis gejagt. Zum Vergleich: die Rennhelfer müssen eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 20 km/h einhalten.

White-Turf-Präsident höchst persönlich

Der Verdacht, dass der White-Turf-Präsident selber am Steuer sass, hat sich nun bestätigt. Der 51-jährige Hotelier gibt zu, über den gefrorenen See gedonnert zu sein. Am Tag vor der Publikation im BLICK hatte er auf deren Anfrage allerdings noch den Unwissenden gespielt.

Seine Tat erklärt er damit, dass an Renntagen ein grosser Druck auf unseren Schultern laste. «Nachdem das White Turf erfolgreich über die Bühne gegangen war, machte sich eine gewisse Euphorie breit.»

Kein Alkohol im Spiel

Der Präsident stellt gegenüber BLICK klar, dass er eine Bewilligung habe, um mit diesem Fahrzeug auf dem See zu fahren und, falls es dennoch zu einer Busse käme, er dafür geradestehen werde. Er betonte aber, dass «keine Dritten gefährdet und kein Alkohol im Spiel war.»

Nun entschuldigt sich Walther: «Es war keine schlaue Aktion.» Dies wolle er auch an der heutigen Generalversammlung des Vereins nochmals betonen, heisst es im BLICK. Nach drei Jahren Amtsperiode steht heute die Wiederwahl des Präsidenten an.

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Ob diese Geschwindigkeit überhaupt stimmt? Diese wurde wohl am Tacho angezeigt, aber ob diese effektiv auch gefahren wurde, stelle ich in Frage. Wenn die Räder auf dem Eis durchdrehen, zeigt es wegen der Radrotation automatisch eine höhere Geschwindigkeit an, als diejenige mit welcher sich das Auto effektiv bewegt. Also Vorsicht vor solchen Aussagen.

Na und, hat nun auch die Südostschweiz keine wichtigere Themen mehr als ein vom Blick aufgepauschtes Thema (nota bene wohl angestossen von der Gegenpartei der heutigen Kampfwahl um das White Turf Präsidium). Das wäre wohl der Traum vieler, mit einem Power-Auto des Hauptsponsors einmal so richtig Gas zu geben, und dies ohne jemanden - ausser sich selbst - zu gefährden. Das ist ausser der Kalkül der Herausforderer um den heute zu wählenden White Turf Vorstand nur purer Neid all jener, die nie die Gelegenheit zu solch einem Vergnügen kommen - und zudem super gratis Werbung für den Sponsor BMW. Nach all dem Klatsch wird das nur noch mehr Unterstützung geben für die Wahl des bisherigen Vorstandes heute Abend und somit ein Debakel für die Leute, die dies nun nach 9 Monaten an die Presse bringen.

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