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Oh Tannenbaum …

… dies ist der Anfang eines der wohl bekanntesten Weihnachtslieder. Einer der bekanntesten Davoser Weihnachtsbäume – stets geschmückt mit Lichterketten – stand bei der Bushaltestelle «Schiabach», direkt beim Hotel «Davos Inn». Er wurde nun aber gefällt.

Andri
Dürst
16.05.22 - 07:00 Uhr
Leben & Freizeit
Die Umgebung der Bushaltestelle schaut derzeit etwas kahl aus.
Die Umgebung der Bushaltestelle schaut derzeit etwas kahl aus.
ad

Die Grundeigentümerin, die Firma «Mettler2Invest», erteilte nämlich dem Forstbetrieb der Gemeinde den Auftrag, zahlreiches Gehölz wegzunehmen. Förster Andreas Kessler erklärt, welche Arbeiten kürzlich durchgeführt wurden: «Insgesamt wurden rund neun Nadelbäume – davon drei grosse Fichten – und ein paar Sträucher entfernt». Zu erwähnen sei, dass das grosse Wurzelwerk der drei grossen Fichten negative Auswirkungen auf die umliegende, geteerte Fahrbahnfläche gehabt habe. «Auch ging von diesen Bäumen – inmitten Bushaltestelle, Trottoir und Strasse – eine gewisse Gefährdung aus, da das Wurzelwerk durch Bauarbeiten schon öfters verletzt wurde», ergänzt Kessler.

Sicherheit im öffentlichen Raum

Jährlich würden in Davos über hundert Fäll-Aufträge ausgeführt, wie der Förster ausführt. «Kleine und auch einige grössere, wie an der Promenade 116. Mindestens ebenso viele Pflanzaufträge werden durch uns und vor allem durch die Gartenbaufirmen ausgeführt.» Aus Sicht der Sicherheit im öffentlichen Raum – meist dicht besiedeltem Gebiet, sei wichtig, dass die Bäume nicht zu alt und nicht zu hoch würden. «Umstürzende Bäume, meist durch Schnee oder Windböen, bergen ein viel zu hohes Schadenrisiko», warnt Kessler.

Holzschlag ist nicht gleich Rodung

Wie er weiter erklärt, müssen solche Aktionen jeweils auch rechtlich abgeklärt werden: «Bei bewilligten Bauprojekten wird schon von der Gemeinde abgeklärt, ob es sich um Rodungen handelt. Auch ich kläre nochmals ab, ob sich die Bäume im ausgeschiedenen Waldareal befinden oder es sich um eine Hecke oder Kleingehölz im Sinne des Amtes für Natur und Landschaft ANL handelt. Wenn beides nicht zutrifft, ist es den Eigentümern freigestellt, was sie mit ihrem Gebäudeumschwung machen. Vonseiten der Gemeinde gibt es keine Vorschrift, gefällte Bäume ausserhalb des Waldareals zu ersetzen». Klar sei: Das nun entfernte Gehölz an der Promenade 116 war weder Wald noch Hecke.

Wie «Mettler2Invest»-CEO Peter Mettler gegenüber der DZ erklärt, wolle man die Umgebung nach dem erfolgten Holzschlag sicherlich neu gestalten. «Der Garten des Hotels soll künftig von der Promenade her besser einsehbar sein», erläutert er die Pläne. Ein weiterer Grund für die Entfernung der Fichten sei insbesondere gewesen, dass sie den Ausblick aus den oberen Zimmern behindert hätten. Wie die neue Umgebungsgestaltung aussehen werde, sei noch unklar, respektive Gegenstand von Planungen.

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