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Keine Bieridee

Es war in der Tat keine Bieridee, die SAMD-Alumni-Präsident Severin Gerber am letzten Samstag den Vereinsmitgliedern präsentierte: Zugunsten der Attraktivitätssteigerung des Schulhofes soll eine stattliche Summe gesprochen werden. Die Zeit für Bier brach dann nach erfolgter GV an…

Andri
Dürst
08.12.21 - 15:27 Uhr
Leben & Freizeit
 SAMD-Alumni-Präsident Severin Gerber präsentiert die Jahresrechnungen der letzten beiden Jahre.
SAMD-Alumni-Präsident Severin Gerber präsentiert die Jahresrechnungen der letzten beiden Jahre.
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Nachdem man letztes Jahr auf ein Wiedersehen verzichten musste, traf sich der Ehemaligenverein der hiesigen Mittelschule endlich wieder einmal zur GV mit anschliessendem Rahmenprogramm. Severin Gerber, gleichzeitig Rektor der Schule, blickte auf die beiden vergangenen Vereinsjahre zurück. Auch die derzeitige Situation der SAMD fand Erwähnung. «Die Schülerzahlen sind derzeit nicht erfreulich; erstmals zählen wir weniger als 200», erklärte Gerber. Erfreulicher sei hingegen, dass sich die Schülerzahlen im Internat aus stabilem Niveau bewegten. «Wir sind extrem froh, haben wir das Internat», so sein Verdikt. Auch an der SAMD sei die Corona-Krise nicht spurlos vorbei gegangen: «Wir verzeichnen in kleinem Masse auch psychische Probleme bei der Schülerschaft». Insbesondere die Schulschliessung im letzten Jahr habe bei einigen zu einem Knick geführt, sodass sogar 12- bis 13-Jährige professionelle Hilfe in Anspruch nehmen müssten.

Sonne, Sport und Sitzgelegenheiten

Nach den statutarischen Geschäften, die problemlos über die Bühne gingen, brach die Diskussion zu einem mit Spannung erwarteten Traktandum an: Der bisher nur wenig genutzte Innenhof zwischen dem Hauptgebäude und dem B-Trakt soll in seiner Attraktivität gesteigert werden. Einerseits plant die SAMD, auf der Terrasse über der Mensa kleinere Renovationsarbeiten sowie die Installation eines Sonnensegels, das rund ein Drittel der Fläche beschatten und somit einen Besuch während eines schönen Sommertags erträglich machen soll.

Auch für Freunde des Sports soll es Investitionen geben: Der alles andere als schön anzuschauende Tennisplatz soll durch einen Multifunktionsplatz ersetzt werden. In einer späteren Phase ist auch noch die Bebauung des Hügels hinter dem Partyhaus in Form eines Naturtheaters angedacht. Allerdings wurde dieser Projektteil zurückgestellt. Nach den Ausführungen des Präsidenten nutzten zahlreiche Mitglieder die Gelegenheit, Fragen zu den Projekten zu stellen. Doch dies stand einer oppositionslosen Zustimmung nicht im Wege. Der Verein entschied, die Investitionen – rund 60 000 bis 70 000 betragen alleine die Aufwendungen für die Terrasse – mit einem Betrag von 40 000 Franken zu unterstützen, was rund zwei Drittel des Vereinsvermögens entspricht. Dank einer konstanten Anzahl Mitglieder, die dank ihren Beträgen jährlich rund 10 000 Franken in die Alumni-Kasse spülen, ist das Vermögen in absehbarer Zeit aber wieder aufgebaut.

Hopfen und Malz nicht verloren

Anschliessend spazierten die rund 40 anwesenden Mitglieder durch die verschneiten Strassen in Richtung altes Schlachthaus. 2018 hatten dort vier ehemalige SAMD-Absolventen die Davoser-Craft-Beer-Brauerei gründeten. Stephan Schlunegger liess die Anwesenden in die Geschichte des jungen Unternehmens eintauchen und wusste so einiges über die Bierherstellung zu berichten. Männiglich bediente sich währenddessen des bereitgestellten Hopfensafts. In den Hallen von Craft Beer werden übrigens nicht nur die bekannten Biersorten, sondern auch das vor zwei Jahren eingeführte «SAMDalumni-Bier» hergestellt. Schlunegger – hauptberuflich in der Lebensmittelbranche tätig – wusste auch von den Verhandlungen mit einem Grossverteiler zu erzählen. Den Grundstein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit legte bei einem zufälligen Treffen – wie könnte es anders sein – ein SAMD-Alumnus.

Stephan Schlunegger führte durch «seine» Brauerei. Links neben ihm Präsident Severin Gerber. 
Stephan Schlunegger führte durch «seine» Brauerei. Links neben ihm Präsident Severin Gerber. 
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«Unser Mann» in Amerika

Da so viele Eindrücke hungrig machen, dislozierte die Mitgliederschar ins Sporthotel Central. Doch bevor das Nachtessen eingenommen wurde, wartete ein weiterer Höhepunkt auf die Anwesenden: Andrea Christen, Journalist bei Radio SRF, konnte viel Wissenswertes aus seinem Berufsalltag erzählen. Die eben erst erfolgte Neustrukturierung der Nachrichtenabteilung und der damit verbundene Umzug vieler Journalisten von Bern nach Zürich war ebenso Thema wie die Diskussion um Fake News. Christen, der nach der Matura an der SAMD Geschichte, Medienwissenschaften und BWL studierte, wird schon bald die Schweiz verlassen und amtet dann als neuer Radio-Korrespondent in den USA. Wer nun glaubt, in diesem Job müsse man lediglich ein paar Sätze in ein Mikrofon sprechen, irrt sich. «Wir sind längst nicht mehr nur Radiojournalisten», erklärte Christen. An einem bereits publizierten Beispiel zeigte er auf, dass er nebst diversen Audiobeiträgen auch Fotos schiessen und Online-Artikel zu schreiben hatte. Nichtsdestotrotz erkannte man das journalistische Feuer in Christen, und er konnte die teils kritischen Fragen aus dem Publikum geschickt und diplomatisch beantworten.

Viel zu diskutieren gab es auch beim anschliessenden Mahl, das vom einen oder anderen Schlummertrunk an der Bar abgerundet wurde. Denn ein jeder Alumnus hatte so manche Geschichte aus der guten, alten SAMD-Zeit auf Lager.

Andrea Christen, Journalist bei Radio SRF, konnte viel Wissenswertes aus seinem Berufsalltag erzählen.
Andrea Christen, Journalist bei Radio SRF, konnte viel Wissenswertes aus seinem Berufsalltag erzählen.
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