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Eine diskussionsfreudige Gemeinschaft

Wirklich lange war die Traktandenliste zur Herbstversammlung der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Davos Platz nicht. Dennoch hatten die Anwesenden die eine oder andere Frage – nicht zuletzt auch wegen personeller Angelegenheiten.

Andri
Dürst
20.11.22 - 17:00 Uhr
Leben & Freizeit
Kathrin Buol (l.) verlässt den Vorstand. Janine Schweizer, die am Abend zur Pfarrerin gewählt wurde, schätzte die Zusammenarbeit mit ihr sehr.
Kathrin Buol (l.) verlässt den Vorstand. Janine Schweizer, die am Abend zur Pfarrerin gewählt wurde, schätzte die Zusammenarbeit mit ihr sehr.
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«Alles hat seine Zeit». Mit einigen besinnlichen Worten unter diesem Motto eröffnete Sozialdiakonin Brigitte Gafner die am Montag durchgeführte Herbstversammlung der Plätzler Reformierten. «Alles hat seine Zeit – Neues sammeln und Altes loslassen», dieser Leitspruch zog sich aber durch die ganze Veranstaltung. Denn Präsidentin Marianne Aguilera hatte den Rücktritt von Vorstandsmitglied Kathrin Buol zu verkünden, die 2009 in den Vorstand eingetreten war und sich seither um das Ressort «Religions- und Konfirmandenunterricht» kümmerte. Diese Abteilung werde interimistisch durch die Präsidentin übernommen, erklärte Buol. Aguilera wiederum verkündete, dass im Vorstand derzeit zwei Vakanzen bestünden, man aber nach Nachfolgern Ausschau halte.

Gesucht: neuer Pfarrer ab Mai

Für einige offene Fragen sorgte die Kündigung von Pfarrer Andy Jecklin. Unter anderem meldete sich Kirchenmusiker Ulrich Weissert zu Wort und erklärte, dass die Zusammenarbeit mit ihm «exorbitant gut» sei und er seinen Weggang sehr bedauere. Vom Vorstand wollte niemand genauer auf die Gründe, die Jecklin zu Kündigung bewogen hatten, eingehen. «Seine Stelle ist seit einigen Wochen ausgeschrieben. Allerdings sind derzeit schweizweit sehr viele Pfarrstellen offen», erklärte Aguilera dazu. Dennoch sei die Pfarrwahlkommission guter Dinge, einen Ersatz zu finden. Jecklin selber zieht es nach Jenaz, wo er ab dem 1. Mai tätig sein wird. Eine weitere Personalie betraf die Mesmerin: Die langjährige Stelleninhaberin Margret Disch lege ihr Amt aus Altersgründen nieder, so die Präsidentin. Mit Marco Kuhn habe man nun aber eine Nachfolge gefunden. Kein Wechsel, sondern eine Bestätigung betraf dafür Janine Schweizer. Sie ist seit ziemlich genau einem Jahr in Davos tätig und wurde an der Kirchgemeindeversammlung nun offiziell als Pfarrerin gewählt. Bereits im Juni war sie in die Bündner Synode aufgenommen worden. Als letzter Schritt wird ihre Amtseinsetzung am 26. Februar im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes gefeiert.

Brigitte Gafner (r.) eröffnete den Abend mit einer Andacht zum Thema «Alles hat seine Zeit».
Brigitte Gafner (r.) eröffnete den Abend mit einer Andacht zum Thema «Alles hat seine Zeit».
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Viel Potenzial bei den Liegenschaften

Während dieses Datum bereits fest steht, sind viele andere Rahmenbedingungen für das kommende Jahr noch unklar. Kassier Andrea Trepp hatte mit dem Erstellen des Budgets also keine leichte Aufgabe gefasst. Energiekosten und andere unsichere Faktoren hätten aufgrund einiger Erfahrungen im laufenden Jahr budgetmässig angepasst werden müssen. Geplant habe man zudem, alle Liegenschaften mit einer Wärmebildkamera untersuchen zu lassen, um Möglichkeiten für eine bessere Isolation auszuloten. Und auch in Sachen Licht teilte Trepp einige Punkte mit: «Bei der Renovation der Kirche vor einigen Jahren wurden für die Aussenbeleuchtung des Turms Lampen installiert, die nicht viel Strom ‹fressen›». Bezüglich der von der Gemeinde empfohlenen Bitte, öffentliche Gebäude zu gewissen Zeiten nicht mehr anzuleuchten, warte man auf einen Entscheid des Kleinen Landrates und schliesse sich danach einer davosweiten Lösung an.

Doch nicht nur die Energiesituation, auch der Wohnungsmangel gab zu reden. Kirchenmitglied Hans Morgenegg meldete sich zu Wort und forderte den Vorstand auf, für das 1875 erbaute Haus Belfort eine bessere Nutzung mit einer baulichen Erweiterung zu prüfen. «Zusätzlicher Finanzertrag täte der Gemeinde ebenfalls gut.» Der Bau des katholischen Pfarreizentrums hätte gezeigt, dass schnelles Handeln grosse Früchte tragen könnte.

Doch nicht nur Morgenegg, auch viele andere Gemeindemitglieder meldeten sich mit kleineren oder grösseren Anliegen zu Wort. «Eine lebhafte Versammlung», lautete denn auch das Fazit von Aguilera zum Abend.

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