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Die Angst genommen

Geht es um Robotik und künstliche Intelligenz (KI), dürften viele Menschen Berührungsängste mit den Thematiken haben. Mit der Veranstaltung «Der Roboter – unser Freund und Helfer» am letzten Donnerstag wurde versucht, die Skepsis gegenüber den neuen Technologien abzubauen.

Andri
Dürst
23.03.22 - 12:00 Uhr
Leben & Freizeit
Die neue Aula des Schulhauses Bünda war gut besucht.
Die neue Aula des Schulhauses Bünda war gut besucht.
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Dass selbst Computerspezialisten nicht immer Herr über die Technik sind, konnte das Publikum in der Aula des Schulhauses Bünda vergangene Woche direkt miterleben. Denn ausser der Beleuchtung verrichtete keine der technischen Einrichtungen im Saal ihren Dienst wunschgemäss. Weder die Mikrofone konnten genutzt werden, noch flimmerten Bilder vom Beamer auf die Leinwand. Dank des Einsatzes des IT-Teams der Gemeinde wurden diese Pannen aber bald behoben, und der Anlass – an dem unter anderen auch Regierungspräsident Marcus Caduff und der Stabschef des ETH-Präsidenten, Jürg Brunnschweiler, anwesend waren – nahm Fahrt auf.

Moderiert wurde der Abend nicht etwa von einer Maschine, sondern von einem waschechten Davoser. Der im Dorf aufgewachsene Adrian Hoffmann – er studiert Informatik an der ETH – hiess zahlreiche Koriphäen aus seinem Wissenschaftszweig auf der Bühne willkommen. Bevor das Publikum in die Welt der Wissenschaft und Technik entführt wurde, interviewte Hoffmann Landammann Philip Wilhelm. Dieser meinte im Gespräch, dass die Auseinandersetzung mit KI auch in Davos stattfinden müsse – an dem Ort, wo in der Vergangenheit schon wichtige Entscheidungen und Diskussionen im Bereich Medizin, Weltpolitik und Sptzenforschung geführt wurden. Er sprach damit auch das geplante «Lab 42» an (siehe Seite 3).

Organisatoren und Referenten des Abends (v.l.): Valérie Favre Accola, Andreas Bitzer, Alex Ilic, Melanie Zeilinger, Heiko Rölke, Pascal Kaufmann, Katja Bärenfaller, Stefan Papst, Adrian Hoffmann und Philipp Wilhelm. 
Organisatoren und Referenten des Abends (v.l.): Valérie Favre Accola, Andreas Bitzer, Alex Ilic, Melanie Zeilinger, Heiko Rölke, Pascal Kaufmann, Katja Bärenfaller, Stefan Papst, Adrian Hoffmann und Philipp Wilhelm. 
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Praxisbeispiele als Veranschaulichung

Insgesamt standen anschliessend sieben Referierende auf der Bühne, die dem Publikum die KI-Forschung näher zu bringen versuchten. Ein anschauliches Beispiel lieferte Katja Bärenfaller, Gruppen-leiterin am SIAF. Sie zeigte auf, wie man während der Corona-Pandemie versuchte, bei Menschen mit Verdacht auf eine Infektion den Krankheitsverlauf vorherzusagen. Dass bei dieser Herausforderung aber nicht einfach Daten in eine Maschine eingegeben werden können und diese dann ein perfektes Ergebnis herausspuckt, wurde schnell klar. «Wir mussten bei den verwendeten Algorithmen immer wieder nachjustieren», erklärte Bärenfaller.

Auch in ganz anderen Bereichen könnte uns die KI bald zugute kommen. Andreas Bitzer von der FH Graubünden zeigte eines ihrer Leuchtturmprojekte auf. Und zwar soll bei Bergrettungen künftig die KI wichtige Funktionen übernehmen. Gegenwärtig ist es so, dass bei einer Bergung zwischen dem Helikopterpiloten und dem Retter viel Synchronisation notwendig ist. Diese Abgleichung soll einst KI übernehmen. Die neuen Technologien sollen also keineswegs den Menschen behindern oder ihn Untertan machen. Bitzer selber formulierte es folgendermassen: «Im Vordergrund sollen wir Menschen und unsere Lebensfreude sein».

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