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Das wilde Tal der Weiler

Vom Bahndorf Bergün erstreckt sich die Val Tours entlang des gleichnamigen Baches. Wanderinnen und Wanderer treffen im unberührten Gebirgstal auf eine einzigartige Landschaft. 

Anna
Panier
21.07.22 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit

Wild, aber landschaftlich einzigartig – so wird die Val Tours, ein Seitental des Albulatals, beschrieben. In der Tat ist dieses Tal, das sich von Bergün nach Chants zieht und mehrere Weiler umfasst, einzigartig. Die Flora und Fauna des Gebirgstals gilt als unberührt und vielfältig – von stämmigen Bergtannen, Lärchen und Arven über Alpenrosen bis hin zum Frauenschuh. Auch lassen sich an kaum einem anderen Ort so gut Wildtiere wie Gämse, Hirsche, Steinadler und Murmeltiere beobachten.

Das Tal erstreckt sich insgesamt auf etwa rund sieben Kilometer. Als Erstes erreicht man von Bergün aus die Maiensässsiedlungen Tuors Davant und Islas. Danach folgen fünf weitere grössere und kleinere Weiler, die alle halbjährig bewohnt werden. Ausserdem findet ihr im Tal ein Restaurant, das Gäste von nah und fern bedient und insbesondere für Wanderinnen und Wanderer eine willkommene Rastmöglichkeit bietet. 

Zuletzt sorgte die Val Tuors mit einem Jahrhundertereignis für Schlagzeilen:

Zu Fuss mit Wanderstock …

Ausgangspunkt für einen Ausflug in die Val Tuors ist das Dorf Bergün, am Fusse des Albulapasses. Von dort führen euch verschiedene Wanderwege ins Tal hinein. Die schönste und schnellste Möglichkeit, das Tal zu erkunden, ist die Höhenwanderung über die Alp Darlux zur Alp Chants.

Dafür nehmt ihr erst mal gemütlich in der Sesselbahn des Lifts Darlux Platz und fährt von Bergün hoch nach Pros da Darlux, wo im Winter die Skifahrerinnen und Skifahrer die Pisten hinunterkurven. Wie ihr jetzt vielleicht schon ahnen könnt, fährt in den Wintermonaten von dort aus eine zweite Sesselbahn weiter hoch in Richtung Alp Darlux. Leider ist diese Bahn im Sommer nicht in Betrieb, weshalb ihr den Anstieg zu der Alp zu Fuss in Angriff nehmen müsst.

Hoch hinaus: Der Höhenweg von der Alp Darlux zur Alp Chants verläuft grösstenteils oberhalb der Baumgrenze.
Hoch hinaus: Der Höhenweg von der Alp Darlux zur Alp Chants verläuft grösstenteils oberhalb der Baumgrenze.
Bild Screenshot Outdooractive

Angekommen bei der Alphütte Darlux habt ihr das Gröbste geschafft. Für euch geht es dann weiter entlang der Flanke des Piz Darlux taleinwärts in die Val Tuors. Der Weg ist kurvenreich und verläuft immer wieder auf und ab. Das macht die Höhenwanderung zwar nicht einfacher, dafür aber umso abwechslungsreicher.

Wenn ihr dann bei der Alp Muotta Sur angekommen seid, könnt ihr, um nach Chants zu gelangen, zwischen zwei verschiedenen Wegen entscheiden. Der eine Weg führt steil und direkt zum Talboden hinunter. Der andere Weg setzt die Höhenwanderung fort und führt euch zum höchsten Punkt des Wanderwegs. Danach gelangt ihr im eher steilen Abstieg zur Alp digl Chant, von wo aus euch ein Kiesweg schliesslich zu eurem Ziel Tuors Chants führt.

Eine ausführliche Wegbeschreibung, Angaben zu den Betriebszeiten der Sesselbahn sowie weitere Wanderwege findet ihr hier

… oder auf vier fremden Rädern 

Wer es dann doch lieber gemütlicher mag, hat die Möglichkeit, eine Fahrt mit dem Bus Alpin zu reservieren. Der Wanderbus verkehrt auf der Fahrstrasse von Bergün nach Tuors Chants von Mitte Juni bis etwa Mitte September. Jeweils morgens, mittags und am späteren Nachmittag könnt ihr im Bus Alpin Platz nehmen und euch von Bergün in die Val Tuors oder zurück chauffieren lassen. Der Bus funktioniert als Rufbus, deshalb ist es wichtig, dass ihr euren Fahrtwunsch im Voraus anmeldet.

Die genauen Abfahrtszeiten und weiterführende Informationen zum Bus Alpin gibt es unter www.busalpin.ch

Ehrlicherweise ist es nicht empfehlenswert, mit dem eigenen Auto die Fahrt in die Val Tuors zu unternehmen. Die Strasse ist nicht besonders breit und ziemlich holprig. Hinzu kommen strikte Parkierungsvorschriften, die auch Parkgebühren vorsehen, welche ausschliesslich an der Parkuhr beim Taleingang entrichtet werden können (siehe achtes Bild in der Galerie). Ausserhalb der markierten Parkplätze herrscht für das ganze Tal striktes Parkverbot. 

Wir legen euch deshalb ans Herz, die Wanderschuhe zu schnüren oder eine Fahrt mit dem «Bergtaxi» zu reservieren. Garantiert erlebt ihr so einen unvergesslichen und vor allem erholsamen Ausflug in die Val Tuors. 

Anna Panier arbeitet als Redaktorin bei Online/Zeitung. Sie absolvierte ein Praktikum in der Medienfamilie Südostschweiz und studiert aktuell Multimedia Production im Bachelor an der Fachhochschule Graubünden in Chur. Mehr Infos

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