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Davoser Eigenheit sorgt für «Access limited»

An einem hapert es in Davos trotz dem Projekt «Davos Klosters Access Unlimited»: am Zugang zu Kaufläden. Die Gründe dafür sind in der Davoser Geschichte zu finden.

Andri
Dürst
13.02.23 - 17:00 Uhr
Leben & Freizeit
Historisches Bild aus dem Vortrag von Hans Schumacher anlässlich der GV des Vereins Heimatmuseum Davos vom 22.3.2013
Historisches Bild aus dem Vortrag von Hans Schumacher anlässlich der GV des Vereins Heimatmuseum Davos vom 22.3.2013
zVg

«Davos Klosters Access Unlimited» – so heisst ein Projekt, das sich für ein attraktives, durchgehend barrierefreies Angebot in der Destination Davos Klosters engagiert. Es wurde in diesem Bereich bereits viel geleistet, sodass mittlerweile eine stattliche Anzahl barrierefreier Winter- und Sommersportangebote bereitsteht. An einem hapert es aber in Davos: am Zugang zu Kaufläden. Der Shoppingspass hört bei Rollstuhlfahrenden spätestens da auf, wo sie die für Davos typischen Treppentritte zum Ladeneingang überwinden müssen – «Access limited» sozu­sagen. An vielen älteren Häusern entlang der Promenade, teils auch entlang der Tal- und der Oberen Strasse, trennen meist drei bis vier Stiegentritte die Eingangstüre vom Trottoir. An der ­Veranstaltung «house of balance», die im Rahmen des WEF durchgeführt wurde, wurde genau dieser Umstand von einem Rollstuhlfahrer bemängelt.

Bei vielen Geschäften müssen mehrere Treppentritte überwunden werden, um zur Eingangstüre zu gelangen.
Bei vielen Geschäften müssen mehrere Treppentritte überwunden werden, um zur Eingangstüre zu gelangen.
ad

Doch heute geht oft vergessen, dass die Treppentritte nicht zur Schikane erbaut wurden. Denn Sinn und Zweck dieser Erhöhung war, im Winter bei viel Schnee einen ebenerdigen Zugang zu den Geschäften zu schaffen. Der Schnee wurde früher nicht wie heute üblich abgeführt, sondern plattgewalzt. Und da es früher offenbar grosse Mengen Schnee gab, wurden die Ladeneingänge recht hoch gebaut. So hoch, dass eine bauliche Anpassung der Treppen mit Rampen aus Platzgründen kaum irgendwo in Davos infrage kommt. In Chur, wo meist nur ein bis zwei Treppentritte überwunden werden müssen, konnte in den letzten Jahren der Zugang für Rollstuhlfahrer dank mobiler Rampen verbessert werden. Doch auch diese Idee dürfte in Davos nicht funktionieren – denn auch dafür sind die Treppentritte schlicht zu hoch.

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