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Im Betongarten hat es sich «ausgeskatet»

Bisher stellten die Corona-Massnahmen des Bundes für den Churer Betongarten kein Problem dar. Nun tummeln sich jedoch zu viele Leute im Skatepark bei der Oberen Au. Darum hat der Churer Coronastab die Schliessung angeordnet.

Anna
Panier
24.04.20 - 17:34 Uhr
Leben & Freizeit
Der Churer Skatepark «Betongarta» ist bis auf Weiteres geschlossen.
Der Churer Skatepark «Betongarta» ist bis auf Weiteres geschlossen.
BERNHARD AEBERSOLD

In den vergangenen Tagen wurden einige Lockerungen der Corona-Massnahmen beschlossen. Während also der Bundesrat einen schrittweisen Weg zurück in die Normalität beschlossen hat, sorgt in Chur die Schliessung des Skateparks Obere Au für Gesprächsstoff.

In den Kommentaren des Facebook-Posts sind verschiedene Meinungen zum Entscheid vertreten. Unter anderem stellen sich viele Personen die Frage, warum der Betongarten genau jetzt geschlossen wird. Ueli Caluori, Kommandant der Stadtpolizei Chur, erklärt: «Wir haben nicht das Ziel gehabt, die Anlage zu schliessen, denn diese ist frei zugänglich.» Jedoch hätte die Polizei in den letzten Tagen bemerkt, dass immer mehr Menschen den Skatepark besuchten. Familien und Gruppen seien aus den umliegenden Dörfern angereist, da die anderen Skateparks in der Region schon geschlossen wurden.

«Es waren auch Personen vor Ort, die den Sport gar nicht ausübten. Sie sassen am Rand und schauten den Skatern zu», meint Caluori. Durch die vielen Personen konnten die BAG-Richtlinien wie die Distanzregeln nicht mehr eingehalten werden. Darum habe sich der Coronastab Chur schliesslich dazu entschieden, den Skatepark vorübergehend zu schliessen. Laut Caluori hat die Bevölkerung auf die Entscheidung einsichtig reagiert und zeigt Verständnis.

«Schlussendlich sitzen wir doch alle im gleichen Boot»

Wann die Skater ihre Kickflips, Slides und Grinds wieder im Betongarten ausführen dürften, sei zurzeit noch unklar. Wie Ueli Caluori erzählt, wird der Skatepark geöffnet, sobald es die Situation wieder zulässt. Bis zu diesem Zeitpunkt werden Patrouillen der Stadtpolizei sporadisch vor Ort sein. Schon in den vergangenen Wochen waren Patrouillen der Stadtpolizei in verschiedenen Parkanlagen, Schulhausplätzen und Spielplätzen präsent, um auf die Massnahmen des Bundes hinzuweisen. Im Vordergrund stand, die Churerinnen und Churer zu informieren und aufzuklären. Diese Vorgehensweise werde auch in Zukunft beibehalten, sagt Caluori. 

Solche Überprüfungen gehörten zum Aufgabenbereich der Polizei dazu. «Wir klären die Bevölkerung auf, ermahnen sie und wenn nötig verteilen wir auch Ordnungsbussen», betont Caluori und fügt hinzu: «Bisher mussten wir jedoch fast keine Bussen verteilen.» Denn die Churer Bevölkerung halte sich gut an die Anordnungen. Auch appelliere die Polizei an die Eigenverantwortung und Solidarität der Menschen. «Schlussendlich sitzen wir doch alle im gleichen Boot. Ob Skater oder Polizist, wir alle wollen die momentane Situation gut überstehen», so Caluori. (paa)

Anna Panier arbeitet als Redaktorin bei Online/Zeitung. Sie absolvierte ein Praktikum in der Medienfamilie Südostschweiz und studiert aktuell Multimedia Production im Bachelor an der Fachhochschule Graubünden in Chur. Mehr Infos

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