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Glarner Kinder singen und zeichnen für andere Kinder

Auch nach den Frühlingsferien werden Kinder vorerst noch zu Hause unterrichtet. Die neue SRF-Videoreihe «Lose! Luege! Liedli!» soll Eltern dabei helfen, die Kinder zu beschäftigen – mit sechs bekannten Kinderliedern, aufgenommen von Kindern aus Glarus.

Paul
Hösli
16.04.20 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
«Luege!» Auch die Kinderzeichnungen sind Teil des SRF-Musikprojekts der «Myschool»-Sendungen, das jetzt auch helfen soll, Kinder zu Hause zu beschäftigen.
«Luege!» Auch die Kinderzeichnungen sind Teil des SRF-Musikprojekts der «Myschool»-Sendungen, das jetzt auch helfen soll, Kinder zu Hause zu beschäftigen.
PRESSEBILD

Wer kennt die Kinderlieder «Dr Hans im Schnäggeloch» und «Räge, Räge, Tröpfli» nicht? Wohl jede Schweizerin oder jeder Schweizer wurde früher oder später mit diesen konfrontiert, auch wenn es bei vielen vermutlich schon länger her ist. Die Corona-Pandemie führt momentan dazu, dass viele Familien mehr gemeinsame Zeit miteinander verbringen als üblich. Es ist nicht immer einfach, die Kinder den ganzen Tag sinnvoll zu beschäftigen.

Wie wäre es also mit gemeinsamem Mitsingen, Mitklatschen und Mittanzen? In der neuen Reihe des Schweizer Radio und Fernsehens (SRF) «Lose! Luege! Liedli!» aus dem Bereich Familie laden sechs bekannte Schweizer Kinderlieder laut einer SRF-Mitteilung zum Mitsingen ein und sorgen für Ohrwürmer bei Kindern und ihren Eltern.

Sofort begeistert

Das Musikprojekt mit den Kindern im Mittelpunkt entstand in Zusammenarbeit mit der Kinderkrippe Glarus, dem Kindergarten und der Schule Erlen Glarus sowie Schweizer Musikerinnen und Musikern. «Wir wurden vom Schweizer Fernsehen angefragt, ob wir daran teilnehmen möchten. Wir waren sofort begeistert, und nach Rücksprache mit den Eltern und deren Einverständnis haben wir zugesagt», sagt Lorenzo Conte. Und dann ergänzt der Schulleiter der Schule Erlen in Glarus: «Es ist doch schön, in der jetzigen Zeit mit den vielen negativen Nachrichten etwas Positives auf die Beine zu stellen.»

Die Gitarre macht es einfacher

Initiiert hat das Musikprojekt Meret Köhler. Die gebürtige Stäfnerin ist beim Schweizer Fernsehen als Multimedia-Redaktorin im Bereich Jugend, Familien und Unterhaltung tätig. «Das SRF suchte neue Formate, und ich hatte die Idee für dieses Musikprojekt. Ich habe damit einen internen Wettbewerb gewonnen und nun dazu Kinder benötigt», erklärt Köhler.

Die 45-Jährige aus Glarus hat selber zwei Töchter, fünf und acht Jahre alt. Sie besuchen den Kindergarten und die zweite Klasse im Erlen. «Die Mädchen singen sehr gerne und waren stark in das Projekt involviert. Mein Mann hat im November des letzten Jahres die Lieder mit den Klassengspänli meiner Kinder und der Kinderkrippe aufgenommen.» Ihr Mann habe die Kinder dabei mit der Gitarre begleitet, erzählt Köhler. «Durch die Melodie wurde ihnen das Mitsingen erleichtert.»

Töchter als Retter in der Not

Später wurden die Lieder vertont und mit den verschiedenen themenbezogenen Zeichnungen der Kinder animiert. «Als ich zuwenig Zeichnungen hatte, haben mir meine Töchter aus der Patsche geholfen», sagt Köhler und lacht. Der Kindergesang wurde in den animierten Videos zudem von Schweizer Musikern begleitet wie Max Urban, EKR, Jessy Howe, Liz Schneider und Chris Musik. Damit konnte ein kleines, feines Musikprojekt für Kinder umgesetzt werden, wie SRF schreibt.

Neben «Dr Hans im Schnäggeloch», und «Räge, Räge, Tröpfli» singen die Kinder weiter «Dä Guggug uf em düüre Ast», «Eusere Güggel», «Wätterbricht» und «Chum jetzt Bäseli».

Nun Weihnachtslieder

«Die Kinder fanden das Projekt total lässig. Zuerst war ich ein wenig skeptisch und auch nervös, da speziell die ganz Kleinen oft nach zehn Minuten keine Lust mehr für solche Sachen haben. Das war bei diesem Projekt nicht der Fall», erzählt Meret Köhler.

So sollen schon bald weitere Songs wie Weihnachtslieder aufgenommen werden. Die Kinderlieder der Reihe «Lose! Luege! Liedli!» sind der Pilotversuch und sollen später auch auf Youtube veröffentlicht werden.

Und obwohl die Lieder nicht aufgenommen wurden, um die Schülerinnen und Schüler aufgrund des angeordneten Heimunterrichts während der Coronakrise zu beschäftigen, komme es jetzt laut Köhler gerade recht. «Derzeit ist es schön, wenn die Kinder nur schon für fünf Minuten beschäftigt sind», sagt die zweifache Mutter. Alle sechs Lieder gibt es zudem auch als Karaokeversion ohne Text, in der die Kinder selber mit ihren Gesangskünsten experimentieren können.

Auch wenn das eine schöne Beschäftigung für Kinder ist, bleibt dennoch zu hoffen, dass sie sich bald nicht mehr im «Schnäggeloch» verkriechen müssen.

Die Videos findet man unter folgendem Link.

Paul Hösli ist Redaktor bei den «Glarner Nachrichten» in Ennenda. Wenn er keine Artikel über das regionale Geschehen verfasst, produziert er die Zeitung. Zudem ist er der Stellvertreter von Ruedi Gubser für das Ressort Sport. Er ist seit 1997 bei der «Südostschweiz», im Jahr 2013 wechselte er intern von der Druckvorstufe in die Redaktion. Zuerst in einem 40-Prozent-Pensum und seit 2016 zu 100 Prozent. Mehr Infos

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