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Corona reisst Bündner Familie auseinander

Die Schliessung der Grenze nach Deutschland hat für eine Bündnerin unangenehme Folgen. Ihr Mann darf nicht nach Graubünden einreisen – und dies, obschon die Frau ihr zweites Kind erwartet.

Südostschweiz
13.04.20 - 10:01 Uhr
Leben & Freizeit

Die Bündnerin P.L.* versteht die Welt nicht mehr. Dieser Tage wollte die frühere Projektmanagerin nach sieben Jahren in Deutschland in ihre Heimat nach Graubünden zurückkehren und in den Gartenbaubetrieb ihrer Eltern einsteigen.

Dann wurden die Grenzen nach Deutschland geschlossen. «Wir haben geschmunzelt, es nicht wirklich geglaubt», sagte die 38-Jährige gegenüber dem Portal swissinfo.ch.

Ehemann D.L.* arbeitet als Soldat für die Bundesrepublik Deutschland. Er hatte vor, aus Graubünden an seinen Arbeitsort zu pendeln.

Deutschland retour – ohne Ehemann

Am Abend vor den Grenzschliessungen reiste P.L. zurück nach Deutschland. Ziel war es, als Familie so rasch wie möglich in die Schweiz zu ziehen.

Doch daraus wurde nichts. Die Zollbeamten schickten P.L., die eine Grenzübertrittbewilligung für ihren Ehemann wollte, zum Staatssekretariat für Migration. Von dort aus wurde sie ans Amt für Migration und Zivilrecht Graubünden weiter verwiesen. Und schliesslich wieder zurück zum Zoll.

Und so liess die schwangere P.L. ihren Mann in Deutschland zurück und reiste mit ihrer dreijährigen Tochter nach Graubünden. D.L. darf wegen der Härtefallregelung zwar in die Schweiz einreisen – aber erst wenn seine Frau in den Wehen liegt, heisst es im Bericht weiter.

Hilferuf an den Bundesrat

«Vor drei Wochen hätten wir dem Ehemann noch eine Aufenthaltsbewilligung ausstellen können», erklärt Markus Haltiner, stellvertretender Leiter des Amts für Migration und Zivilrecht Graubünden, gegenüber swissinfo.ch. Seither geht das nicht mehr. «Über die Einreise entscheiden die Grenzkontrollbehörden. Uns sind die Hände gebunden», so Haltiner weiter.

In ihrer Verzweiflung wandte sich P.L. an Bundesrat Alain Berset: Bislang ohne Erfolg. (phw)

*Namen der Redaktion bekannt

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Das ist schon klar, es wurde im Text nur P.L. und D.L. verwechselt, P.L. reist aus und D.L. kommt nicht mehr zurück? ; ist aber nicht so wichtig hat offenbar auch niemand sonst bemerkt...

Guten Tag Herr Mewes
Die Kürzel P.L. und D.L. stehen für die Eheleute der besagten Bündner Familie, P.L. für die Ehefrau und D.L für den Ehemann (Namen der Redaktion bekannt). 
Beste Grüsse, Ihr Team von suedostschweiz.ch

Egoistische Familie, schaut doch einmal wie schlecht es manchen Leuten geht. Einsam in den Wohnungen sitzen ohne Familie oder in Altersheimen wo die Liebsten sie nicht besuchen dürfen. Dann die vielen die um ihre Existens kämpfen müssen. Allein Erziehende Mütter, was sollen die sagen? Vielleicht einmal an andere denken, schätzen was man eigentlich hat. Bald kann der Mann ja zu euch. Jetzt einmal Geduld und ein bisschen Dankbarkeit zeigen.

Merkwürdig: Bei mir in Castiel kann ich immer wieder beobachten, dass ausländische PW Richtung Arosa fahren. Vor wenigen Minuten ist ein PW aus dem Landkreis Esslingen - das ist in Baden-Württemberg - Richtung Arosa gefahren. Aus einer Hotelwerbung weis ich, dass man bei derzeitiger Buchung eine Bestätigung aushändigt, welche zum Grenzübertritt berechtigen.

Dann wäre eine Hotelbuchung die Lösung? 😂
Das Esslinger Kennzeichen (Deutsche Kennzeichen im allgemeinen) muss ja nicht aus DEU eingereist sein...vllt. kommt es aus innert der CH...vllt. arbeitet der Lenker in einem Beruf xy und darf es deshalb...Ergebnis: Sie wissen es nicht.

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