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Das World Wide Web ist nicht immer aktuell

Heute präsentiert sich fast jedes Unternehmen online. Doch längst nicht alle Websites werden gepflegt und aktuell gehalten. Damit bewirken die Macher oft das Gegenteil vom eigentlichen Ziel. Wir haben mit Bündner Fachpersonen über Webseiten-Strategien gesprochen.

Anna
Panier
28.01.20 - 16:36 Uhr
Leben & Freizeit
Im Internet findet man verschiedene Sachen. Manches ist schon seit mehreren Jahren online.
Im Internet findet man verschiedene Sachen. Manches ist schon seit mehreren Jahren online.
UNSPLASH

Wer kennt nicht diesen Moment, wenn man die Speisekarte eines Restaurants online anschauen möchte, jedoch als Erstes die Weihnachtsgrüsse des Teams zu Gesicht bekommt, obwohl die Festtage schon lange vorbei sind. Man sucht also weiter und nach einigen Klicks findet man schliesslich das, nachdem man gesucht hat. Im Grunde genommen, stellt dies ja auch kein allzu grosses Problem dar. Aber trotzdem raubt einem diese Alltagssituation den letzten Nerv.

Zur heutigen Zeit kann der Mensch aber auf fast keine Alternativen ausweichen. Denn die Digitalisierung macht vor nichts und niemandem Halt. Wo früher noch gesprochen wurde, wird heute gechattet, und wo man einst ein dickes Telefonbuch aufschlug, lässt sich heute mit einem kurzen Klick die Nummer im Internet finden. Laut Studien «googeln» die Menschen 3,4 Mal täglich.

Um Informationen zu einem bestimmten Thema zu finden, tippt man ein Suchwort ein und schon erscheinen unzählige Ergebnisse. Darunter auch Webseiten mit Inhalten, die gar nicht aktuell sind. Die Gründe dafür sind unterschiedlich und hängen mit verschiedenen Faktoren zusammen. Wie Christian Ruppanner, Leiter Agentur Viaduct, erklärt, ist eine Webseite meist Bestandteil der gesamten Kommunikation eines Unternehmens.

Auch Luzi Bürkli, Leiter Unternehmenskommunikation von Tourismus Graubünden, teilt diese Meinung: «Alles, was wir als Unternehmen kommunizieren, geht auf unsere Webseite zurück, sie steht im Zentrum.» Dementsprechend funktioniert die ganze Strategie eines Unternehmens mit und über die Webseite. Laut Ruppanner sind Webseiten der Ort, wo die Nutzer erste Informationen abholen können und der Kontakt überhaupt erst zustande kommt.

Aktualität ist (k)ein Muss

Grundsätzlich ist es aber so, dass nicht jede Webseite das gleiche Ziel verfolgt. «Es gibt viele unterschiedliche Arten», sagt Ruppanner. So stossen Internetnutzer beispielsweise auf Kompetenzseiten, über welche Unternehmen entsprechende Referenzen zu ihren Produkten oder Services darstellen. Ebenfalls oft vertreten sind Transaktionsseiten, das sind alle möglichen Online-Shops und E-Commerce. Bei anderen Seiten, wie beispielsweise Telefonbucheinträgen, die meist ein Unternehmen vorstellen und zur Kontaktmöglichkeit dienen, nimmt das Publizieren von aktuellen Meldungen einen weniger wichtigen Stellenwert ein, wie Ruppanner erläutert. Mittlerweile sind auch öfters Mischformen der verschiedenen Arten vertreten.

Vermehrt werden Einkäufe online durchgeführt.
Vermehrt werden Einkäufe online durchgeführt.
PIXABAY

Ruppanner erklärt: «So unterschiedlich die Formen sind, so unterschiedlich sind auch die inhaltlichen Anforderungen.» Bei allen Seiten, die Produkte verkaufen, sei die Aktualität sehr zentral, vor allem in Bezug auf Querverweise wie Bewertungen. «Nutzer möchten schon immer wieder mal etwas Neues sehen, sonst wird die Seite uninteressant.» Auch Bürkli sieht die Aktualität als das A und O einer Webseite.

Man könne nicht für etwas werben, was nicht zur aktuellen Situation passe. Die Situation wird zum Beispiel vom Datum, der Jahreszeit oder den Bedürfnissen der Webseiten-Besucher gebildet. Also von allem, was in diesem Moment den Kunden bewegt und interessiert. Allen gemeinsam ist jedoch der Dialog. Diese Anforderung lässt sich auch durch weitere Marketingmassnahmen und andere Kanäle erfüllen, erzählt Bürkli.

Ruppanner meint: «Unternehmen, die in einer gegenseitigen Beziehung stehen, nützen vermehrt Business-Kanäle wie Linkedin oder Xing. Unternehmen, welche direkt mit dem Kosumenten in einer Beziehung stehen, machen hingegen immer öfters von Social Media oder Apps Gebrauch.»

Über diese Kanäle erreiche man noch schnellere Zugriffe und hohe Frequenzen pro Besucher. Dabei sollten die Unternehmen jedoch beachten, dass die Inhalte auf diesen anderen Kanälen genauso bewirtschaftet werden wie auf der Haupt-Webseite, betont Ruppanner. Wird der Aktualität also keine Aufmerksamkeit gegeben, kann dies für ein Unternehmen zu Nachteilen auf dem Markt führen.

Auch unsere Webseite wurde immer wieder aktualisiert und verändert. Hier seht ihr den Wandel von «suedostschweiz.ch» :

Anna Panier arbeitet als Redaktorin bei Online/Zeitung. Sie absolvierte ein Praktikum in der Medienfamilie Südostschweiz und studiert aktuell Multimedia Production im Bachelor an der Fachhochschule Graubünden in Chur. Mehr Infos

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