Die Russen sind wieder da
Eine 40-köpfige Truppe marschiert auf den Spuren von Suworow von Andermatt nach Chur. Von der Richisau kommend, gelangte sie gestern nach Schwanden. Weiter geht es Richtung Panixerpass.
Eine 40-köpfige Truppe marschiert auf den Spuren von Suworow von Andermatt nach Chur. Von der Richisau kommend, gelangte sie gestern nach Schwanden. Weiter geht es Richtung Panixerpass.
Die Musketiere gehen auf der Strasse Richtung vorderes Klöntal. Die Jägertruppe hat den Weg über den Bärentritt unter die Füsse genommen. Nach kurzer Pause geht es unter der Führung von Walter Gähler, Besitzer des Suworow-Museums, das Löntschtobel hinab zum Suworowhaus in Riedern und dann ins Zeughaus. Es ist eine bunt gemischte Truppe zwischen 20 und 56 Jahren, 39 Männer und eine Frau. Die einen sind an der historischen Rekonstruktion des Suworowfeldzuges interessiert, andere begeisterte Alpinisten, die es reizt, in der Ausrüstung aus dem 18. Jahrhundert die Alpen zu überqueren und draussen zu biwakieren. Einige arbeiten im Militärmuseum in St. Petersburg. Andere sind russische Ingenieure oder Wissenschaftler aus Moskau, aber auch aus London oder Genf, die im zivilen Leben kaum etwas mit dem Militär und Suworow zu tun haben.
Ein wenig wie vor 220 Jahren
Täglich geht die Truppe rund 20 bis 25 Kilometer. In Fusslappen und mit Nägeln beschlagenen Stiefeln. Ein paar Humpelnde gibt es denn auch, die ein Stück mit dem Bus gefahren sind.
«Wir wollen spüren, wie es damals war», sagt einer, der gut englisch spricht. Im Muotatal haben sie eine Schlacht nachgespielt. Walter Gähler zeigt, wo im Klöntal Kämpfe zwischen Franzosen und Russen stattfanden. Heute wird er mit ihnen einen Abstecher ins Suworow-Museum in Linthal machen, bevor es durchs Sernftal geht.
Ein kleines Filmteam begleitet den Marsch, um einen Film zu drehen, der später im Suworowmuseum in St. Petersburg, aber auch auf Youtube zu sehen sein soll. Im Vergleich zum Kinzigpass sei die Route durchs Klöntal mehr ein Spaziergang, bemerkt einer der Revival-Soldaten. Aus dem staatlichen Museum in St. Petersburg zeigt jemand die Kopie eines Bildes. Zu sehen ist eine dramatische Szene, bei der sich Suworow und seine Soldaten durch eine Gletscherwand kämpfen. 22 000 Soldaten haben sich im Herbst 1799 nach dem Kampf gegen die Franzosen über teils schneebedeckte Alpenpässe zurückgezogen. 6000 Soldaten kamen dabei um.
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Respekt für die Leistung der…
Respekt für die Leistung der Truppe! Ich durfte diese während einem Tag von Kinzigpass nach Muotathal begleiten. Die machen das zwei Wochen lang, mit authentischer Kleidung und Ausrüstung. bei jedem Wetter. Bravo für diese Leistung!