×

Der gute Alpsommer bringt schöne Käselaibe

Mit den Alpabfahrten geht der Alpsommer zu Ende. Die Glarner Älpler sind zufrieden.

30.09.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Noch eine letzte Wochenproduktion fürs Zentrallager: Ulrike Pianta bringt 150 frische Laibe Alpkäse von der Alp Obersee Rauti nach Glarus.
Noch eine letzte Wochenproduktion fürs Zentrallager: Ulrike Pianta bringt 150 frische Laibe Alpkäse von der Alp Obersee Rauti nach Glarus.
CLAUDIA KOCK MARTI

Bei den Älplern herrscht zurzeit Hochbetrieb. «Jeden Tag kommen bei uns jetzt andere Tiere von den Alpen herunter», sagt Margrit Marti aus Elm. Ihre 25 Milchkühe von der Alp Falzüber sind bereits wieder im Tal. Rindli, Schafe und Geissen werden folgen.

«Wir sind sehr zufrieden», sagt Marti mit Blick auf den Alpsommer. «Die Kühe haben viel Milch gegeben, und unser Käselager ist voll.» Wegen des verspäteten Frühlings sei das Gras grüner oder jünger gewesen. Unwetter gab es keine. Nur einmal haben Martis Rindli etwas Schnee gesehen.

Die Bäuerin aus Elm vermarktet ihren Glarner Bio-Alpkäse direkt vom Hof sowie in der Markthalle in Glarus. In einem Familienbetrieb mit zwei Söhnen, die mitarbeiteten, gehe das gut, sagt sie.

Albrecht Rhyner von der Glarona Käsegenossenschaft nimmt derweil im Ygruben in Glarus eine frische Lieferung Käse entgegen. «Jetzt kommen die letzten von diesem Sommer», sagt der Geschäftsführer.

Die letzten Lieferungen fürs Lager

Ulrike Pianta hat die Käselaibe von der Alp Obersee-Rauti bereits gewogen. 150 Laibe sind es von dort oben pro Woche, die für die weitere Pflege und Reifung in das zentrale Lager der Käsegenossenschaft gebracht werden.

«Glarner Alpkäse muss mindestens 60 Tage alt sein, bis er in den Verkauf kommt», erklärt Rhyner. Insgesamt 16 000 Laibe Käse fasst das Käselager, über das er schaltet und waltet. Es ist bereits gut gefüllt, wie er zugleich demonstrativ vorführt. Der Glarner Alpkäse werde von dort laufend an die Grossverteiler und Käsegeschäfte und sonstige Kunden verkauft, führt Rhyner weiter aus.

24 Glarner Alpbewirtschafter haben die Glarona Käsegenossenschaft vor bald 20 Jahren gegründet, um den Käse gemeinsam zu verwalten. Vor fünf Jahren ist das Käselager modernisiert worden, in dem das wertvolle Produkt maschinell gepflegt werden kann. «Wir hätten gar keine Möglichkeit, unseren Käse zuhause zu lagern», sagt Pianta. Ihr Lager sei nach zwei Wochen voll.

Eine wirklich gute Saison

Die Saison war laut Rhyner 14 Tage kürzer als letztes Jahr. Das bedeute zwar mengenmässig etwas weniger Käse. Die Qualität sei aber sehr gut. Ulrike Pianta strahlt. «Ertragreich war dieser Sommer. Im letzten Jahr hatten wir Hagel. Dieses Jahr lief dagegen alles gut.» Es müsse auch nicht immer gejammert werden, fügt sie lächelnd an.

«Die Alpzeit tut dem Vieh gut», sagt Margrit Marti. Es ist gesünder, abgehärtet und trittfester. Bis zum Alpaufzug im nächsten Frühling werden ihre Kühe nun Bio-Milch liefern, die direkt vom Milchtank vom Hof in Elm abgeholt wird.

Zufrieden blickt auch der Präsident des Glarner Bauernverbandes Fritz Waldvogel auf den Alpsommer. Er produziert selbst keinen Käse. Seine Mutterkühe und Kälber liess er aber auf Glarner Alpen sömmern. Sie werden ebenfalls wieder fit zurückkommen. An Gewicht werden sie im Stall erfahrungsgemäss rasch zulegen. Und: «Es war wirklich ein guter Alpsommer. Jetzt wünschen wir allen noch eine gute Heimkehr.»
 

Sonntag, 6. Oktober, ab 8 Uhr, Truppenlager Elm, 25. Glarner Alpchäs- und Schabziger-Märt.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Leben & Freizeit MEHR