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Optimale Entwicklung des Babys: Diese Faktoren spielen eine Rolle

Von Anfang an benötigen Neugeborene von ihren Eltern Aufmerksamkeit und Zuwendung. Damit sich ein Neugeborenes ideal entwickelt, sind allerdings weitere Voraussetzungen notwendig. Mithilfe richtiger Anregungen und Verhaltensweisen fördern Eltern die geistige und körperliche Reifung ihres Nachwuchses.

Südostschweiz
13.09.19 - 10:30 Uhr
Leben & Freizeit
Babys sehen anfangs nicht mehr als 20 cm weit. Sie finden Gesichter ihrer Eltern spannender und anregender als Spielzeuge.
Babys sehen anfangs nicht mehr als 20 cm weit. Sie finden Gesichter ihrer Eltern spannender und anregender als Spielzeuge.

Anregung und Ruhephasen im Wechsel

Babys kommen aus dem warmen und wohlbehüteten Mutterleib auf die Welt. Zwar erkennen sie schon vor der Geburt sprachliche Laute, dennoch stellt sich die gewohnte Umgebung mit der Entbindung auf den Kopf. Neugeborene sind von den Reizen, die auf sie einwirken, häufig überfordert, sodass sie diese erst einmal verarbeiten müssen. Sowohl Mütter als auch ihr Neugeborenes profitieren von einer langen, reizarmen Zeit im Wochenbett. Neuankömmlinge benötigen insbesondere in den ersten sechs Lebensmonaten ein ausgewogenes Verhältnis zwischen anregenden Reizen und regenerativen Ruhepausen. Im Gegensatz zu grösseren Kindern können Babys ihre Bedürfnisse noch nicht verbal mitteilen. So obliegt es der elterlichen Obhut, verwandtschaftliche Umarmungen zeitweise abzulehnen. Vermehrte Besuche bringen zu viel Input und lösen statt kindlichem Staunen nervöse Unruhe und Schreie aus. Neugeborene sind schlicht nur wenige Minuten dazu fähig, sich einer Sache konzentriert zuzuwenden. Die Signale des Babys vermitteln eindeutig, wann es Zeit für die nächste Ruhepause braucht. Unruhige Bewegungen, Gähnen oder ein abgewandter Blick offenbaren eindeutig, dass der Nachwuchs nach Privatsphäre und Ruhe verlangt. 

Zugleich zeigen wissenschaftliche Ergebnisse, dass Babys intelligenter und aufnahmefähiger sind als bisher angenommen. Formen und Farben, Flächen und Berührungen sowie Geräusche nehmen sie nicht nur wahr, sondern unterscheiden diese auch voneinander. Gezielte Anreize tragen somit auf der anderen Seite essentiell zur geistigen Entwicklung des Sprösslings bei. Schon ab der sechsten Lebenswoche verspüren Babys bei mangelnder Beschäftigung Langeweile. Fälschlicherweise verwechseln Erwachsene dieses Bedürfnis oftmals mit Hunger. So benötigt ein Neugeborenes ausserhalb der gewohnten Mahlzeiten oftmals keine zusätzliche Nahrung, sondern neue Reize und Entdeckungen.

  • Es ist ratsam, das Baby möglichst überall einzubinden. An einem familiären Zusammentreffen kann das Neugeborene auf einer Babydecke platziert teilnehmen. Auf diese Weise haben die Erwachsenen stets einen guten Blick auf den Nachwuchs.
  • Auch beim Einkauf oder täglichen Aufräumen kann der Nachwuchs zuschauen. Ein Baby, das viele unterschiedliche visuelle Eindrücke aufnimmt, ist zufriedener und weniger gelangweilt.
  • Die Sicherheit des Sprösslings kommt bei allen Aktivitäten an oberster Stelle. Vor Kochspritzern oder zu lauten Geräuschen ist das Baby selbstverständlich zu schützen.
  • Umfangreiches Spielzeug, dessen Absatz in der Schweiz Millionen Euro Umsatz erzielt, benötigt der junge Nachwuchs zu dieser Zeit nicht. Er zeigt sich eher fasziniert und berührt von alltäglichen Abläufen, Menschen und Gesichtern.

Neugeborene brauchen grösstmögliche körperliche Nähe

Schaukelnde Bewegungen, die den natürlichen Gegebenheiten im Mutterleib ähneln, behagen einem Neugeborenen. In diesem Zusammenhang verstärkt eine wertvolle Tragehilfe die Eltern-Kind-Bindung. Insbesondere für Väter wirkt sich die unmittelbare körperliche Nähe zum Neugeborenen massgeblich auf die spätere Bindung aus. Die sanften Berührungen setzen das Bindungshormon Oxytocin frei, aufgrund dessen getragene Neugeborene weniger weinen und vermehrt schlafen. Entgegen vieler elterlicher Sorgen wirken sich die Tragehilfen nicht negativ auf essentielle Entwicklungsschritte aus.

Scheinbare kurze Entwicklungspausen sind ein normaler Zustand im geistigen und körperlichen Reifungsprozess.
Scheinbare kurze Entwicklungspausen sind ein normaler Zustand im geistigen und körperlichen Reifungsprozess.

Die „Anhock-Spreiz-Stellung“ gilt laut Experten als empfehlenswerte Ausgangsposition für die Verknöcherung der noch weichen Hüften. Zudem aktivieren die wiegenden Bewegungen die Tiefenmuskulatur des Babys. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, könne das Tragen den Laufprozess bei einem Neugeborenen womöglich frühzeitiger einsetzen lassen. Neben der natürlichen Frühförderung bedeutet eine Trage für ein Neugeborenes einen reizarmen Rückzugsort. Aus der geschützten Position in elterlicher Fürsorge nimmt es alle äusseren Reize wahr.

Ernährung und Flüssigkeit als Zusammenspiel für ideale Entwicklung

Ein Säugling stellt in ernährungstechnischer Hinsicht keine Ansprüche ausser der Muttermilch. Ab dem sechsten Lebensmonat beginnt für ein Kleinkind die Ernährungsumstellung. Es benötigt auf seine Bedürfnisse ausgerichtete Beikost. Sie sollte vitaminreich, frisch und wohlschmeckend sein. Allerdings ist die Zubereitung von frischem Babybrei verhältnismässig zeitintensiv. Abhilfe schaffen die Produkte spezialisierter Schweizer Unternehmen. Diese stellen Babynahrung her, die einen ebenso leckeren Geschmack mitbringt wie frisch gekochter Brei.

Ebenso wie ohne Nahrung kommen Neugeborene und Kleinkinder nicht ohne ausreichend Flüssigkeit aus. Hierbei ist zu beachten, dass ein Kleinkind erheblich mehr Wasser für seine Entwicklung benötigt als ein Erwachsener. Abhängig vom Gewicht benötigt ein fünf Kilo schweres Kind schon 0,75 Liter täglich, ein zehn Kilo wiegendes Kind einen Liter.

Es sind die von den Eltern geschenkte Liebe und Fürsorge, welche das Baby sein gesamtes weiteres Leben stärken und begleiten.
Es sind die von den Eltern geschenkte Liebe und Fürsorge, welche das Baby sein gesamtes weiteres Leben stärken und begleiten.

Bedingungslose Zuwendung gewährleistet einen guten Start ins Leben

Ein erheblicher Faktor zur idealen Entwicklung ist ein liebevolles Umfeld. Wie der Schweizer Glücksforscher Mathias Binswanger berichtet, benötigen Kleinkinder in allen Phasen viel Zuwendung. Selbst dann, wenn das Baby zufrieden scheint, kommt es nicht ohne die elterliche Unterstützung aus. Einem Kind nur Aufmerksamkeit zu schenken, wenn es weint, begünstigt dieses Verhaltensmuster. Es bestünde die Gefahr, dass das Neugeborene die gewonnene Aufmerksamkeit unbewusst mit dem Weinen verknüpft. Deshalb ist es elementar wichtig, dass Neugeborene jederzeit die Liebe der Eltern spüren.

Trainiertes Immunsystem als Faktor für optimale Entwicklung

Die Immunabwehr eines Menschen bildet sich vornehmlich innerhalb der ersten drei Lebensjahre aus. In dieser Zeit stärken einige Verhaltensweisen die Körperabwehr.

  • Regelmässige Bewegung an der frischen Luft unterstützt die kindliche Immunabwehr. Mässiges Wetter sollte Eltern nicht daran hindern, mit Babys oder Kleinkindern einen Spaziergang zu unternehmen.
  • Ausreichender Schlaf ist wichtig, um den Körper regenerieren zu lassen. Babys und Neugeborene schlafen bis zu 18 Stunden auf der Babydecke in kuschliger Umgebung. In einer Decke aus natürlichen Materialien, die Nestwärme verspricht, fühlen sich Babys rundum geborgen.
  • Extreme Hygiene ist hinblickend auf das Immunsystem eines Kleinkindes nicht förderlich. Es braucht den (gemässigten) Kontakt mit Bakterien und Umweltkeimen, um ein immunologisches Gedächtnis herauszubilden.

Glück verdoppelt sich durchs Teilen

Glückliche Menschen bringen andere Menschen ebenfalls dazu, Freude zu empfinden. Das bedeutet, dass das kindliche Wohl an insgesamt ausgeglichene Eltern gebunden ist. Obwohl das Baby Priorität hat, müssen Eltern ein Stück weit bei sich selbst verweilen. Eine gesunde Ernährung, Bewegung und Zeit für sich sind wichtige Voraussetzung für einen entspannten Umgang mit Neugeboren – folglich ebenso für deren Entwicklung.

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