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Die schönsten Wochen der Jäger beginnen

Ab heute heisst es für rund 5500 Bündner Jägerinnen und Jäger wieder früh aufstehen. Die diesjährige Bündner Hochjagd geht los. Der Abschussplan ist ähnlich wie in den vergangenen Jahren sehr hoch. Mit der Öffnung von 109 Wildschutzgebieten soll das Ziel vereinfacht und der Jagddruck erhöht werden.

02.09.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Für rund 5500 Jägerinnen und Jäger heisst es seit heute «Weidmannsheil»​​​​​​.​
Für rund 5500 Jägerinnen und Jäger heisst es seit heute «Weidmannsheil»​​​​​​.​
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Im Kanton Graubünden wird der Hirschbestand auf rund 16'500 Tieren geschätzt. Weil diese Zahl sich eher am oberen Limit befindet, wurde der Abschussplan erneut hoch angesetzt. Die Bündner Jägerinnen und Jäger müssen in diesem Jahr 5560 Hirsche erlegen. Dies sind 130 mehr als im Vorjahr. Bei den Gämsen sind es rund 3000 Stück, bei den Rehen wird die Zahl erst aufgrund der Jagdstrecke berechnet, wie Robert Brunold, Präsident des Bündner kantonalen Patentjägerverbands gegenüber Radio Südostschweiz sagt. 

Für deutlich mehr Diskussion sorgte eine andere Massnahme. Dieses Jahr führt der Kanton eine Öffnung, beziehungsweise eine Teilöffnung verschiedener Wildschutzgebiete ein. Insgesamt werden an den beiden letzten Tagen der ersten Hochjagdwoche im ganzen Kanton 109 Wildschutzgebiete (teil)geöffnet. Damit soll vor allem ein Mehrabschuss von weiblichen Tieren erreicht werden, so Brunold weiter. Dies hat letztlich zum Ziel, dass auf der Nachjagd, der sogenannten Sonderjagd, weniger Hirsche erlegt werden müssen, falls die Abschusszahl in der regulären Jagd nicht erreicht wird, ergänzt Brunold. Angst, dass diese Massnahme eine Art Gemetzel auslöst, hat Brunold nicht. «So einfach, ist es auch im Asyl nicht», sagt er. Es gebe auch dort Vorschriften und die Jägerinnen und Jäger müssten die Tiere sauber ansprechen können. Ausserdem würden bestimmt nicht alle in die Wildschutzgebiete gehen. «Ich erwarte keine Probleme und bin mir sicher, dass die Jägerinnen und Jäger dies gewissenhaft ausführen werden.»

Die Wölfe mischen auch mit 

Mittlerweile gibt es im Kanton Graubünden mehrere Wolfsrudel. Für die Jägerinnen und Jäger ist dies nicht unbedeutend, wie Brunold erklärt. «Die Jagdausübung kann schwieriger sein, weil das Wild aufmerksamer geworden ist, wenn es immer bejagt wird», erklärt Brunold. Auch Brunold wird in diesem Jahr erstmals in einem Gebiet jagen, in dem ein Wolfsrudel aktiv ist. «Ich bin gespannt, wie die Jagd verläuft», so Brunold.

Kälte ja, Nebel nein

In der letzten Augustwoche zeigte sich der Sommer mit Temperaturen von über 25 Grad vorerst noch ein letztes Mal. Passend zum Jagdbeginn sind die Temperaturen am Montag aber deutlich tiefer. «In der Regel bedeutet das, dass das Wild aktiver ist und früher in eine Lichtung austritt», erklärt Brunold. Es bleibe nur zu hoffen, dass sich der Nebel in Grenzen halte. Dieser mache den Jägerinnen und Jägern sonst einen Strich durch die Rechnung. Insbesondere die ersten Jagdtage sind für Jäger nämlich besonders wichtig, weil dann der Überraschungseffekt am grössten ist. (can)

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