×

Zwei Jungjäger zählen die Tage

Am kommenden Samstag, 1. September, werden rund 5500 Jägerinnen und Jäger wieder im Wald unterwegs sein und nach Hirschen, Rehen und Gämsen Ausschau halten. Unter Ihnen auch viele Jungjäger, welche zum ersten Mal auf die Bündner Patentjagd gehen dürfen. Wir haben bei zwei Freunden den Puls gespürt.

28.08.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit

Die beiden 19-jährigen Freunde Andrin Poltera und Rinaldo Cadotsch haben während den letzten zwei Jahren gemeinsam die Jagdprüfung absolviert. Diese beinhaltet eine Theroie- und Praxisprüfung im Schiessen und eine grosse Theorieprüfung, bei der sie viel über Tiere, Wald, Natur und Umwelt lernen mussten. Beide sind in Jägerfamilien aufgewachsen und dürfen nun erstmals selbst auf die Jagd gehen.

Andrin, bis zum 1. September sind es nur noch wenige Tage. Wie sieht es bei Dir mit der Vorfreude aus?

Die Vorfreude ist riesig, gigantisch – ich kann es fast nicht beschreiben. Ich habe die Wildtiere jetzt sehr oft beobachtet und mir immer wieder ausgedacht, wo ich am ersten Tag sitzen soll. Ich frage mich auch die ganze Zeit, wie ich reagieren werde, wenn ich mein erstes Tier sehe und wie es sein wird, wenn ich meinen ersten Schuss abgebe.

Rinaldo, wie nervös bist Du?

Ich bin sehr nervös und freue mich, wenn es endlich los geht. Ich kann mittlerweile fast nicht mehr schlafen und träume von Hirschen, vom Wald und von verschiedenen Szenarien. Ich male mir wirklich viele verschiedene Geschichten aus und bin froh, wenn der erste Tag vorbei ist.

Andrin, worauf freust Du dich am meisten?

Ich freue mich vor allem auf die gute Gesellschaft mit meiner Jagdgruppe. Ich wohne sonst im Appenzell und freue mich deshalb besonders, dass ich meinen Vater während den drei Wochen mehr sehe als sonst. Das ist immer sehr speziell und ist fast wichtiger als ein Erfolg.

Rinaldo, wie sieht es bei Dir aus? Worauf freust Du dich besonders?

Am meisten freue ich mich auf die gemeinsame Zeit mit meiner Familie. Wir sind immer alle auf dem Maiensäss und haben viele schöne gemeinsame Stunden. Natürlich, ein Jagderfolg bereits im ersten Jahr wäre sehr schön, ist aber zweitrangig. Und wenn es am ersten Tag nicht klappt mit einem Hirsch, dann mache ich mir keinen Stress, da ich drei Wochen Zeit habe.

Andrin, zum ersten Mal trägst Du selbst die Verantwortung mit dem Gewehr. Wie gehst Du damit um?

Es ist schön, dass ich endlich selber gehen darf und selbst schiessen darf. Auf das fiebert man als Mitläufer Jahre lang hin. Ein wenig nervös bin ich schon, dass ich alles richtig mache und nichts Unerlaubtes schiesse. Schön wäre es, wenn ich einen erlaubten Rehbock oder einen Hirsch schiessen könnte.

Rinaldo, wie sieht es bei Dir mit der Verantwortung aus?

Bis jetzt ging ich immer nur mit meinen Eltern oder Geschwistern mit. Ich glaube aber, dass man als Mitläufer schneller einmal sagt, dass etwas erlaubt ist. Jetzt wird es schon anders sein, wenn ich selbst entscheiden und abdrücken muss, ob es ein erlaubtes Tier ist oder nicht. Ich freue mich aber sehr darauf.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Leben & Freizeit MEHR