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Zwei Kandidaten wollen an die Spitze von Samedan

Am 25. November wählt die Stimmbevölkerung von Samedan eine neue Gemeindebe-hörde. Für das Präsidium gibt es zwei offizielle Kandidaten, die bei ihrem Wahlkampf unterschiedliche Akzente setzen.

Südostschweiz
09.11.12 - 01:00 Uhr

Von Fadrina Hofmann

Samedan. – Per 1. Januar 2013 legt Thomas Nievergelt (FDP) sein Amt als Gemeindepräsident nieder. Damit geht eine Ära zu Ende, denn insgesamt war Nievergelt 18 Jahre an der Spitze der Gemeinde-Exekutive. Wie Nievergelt gestern auf Anfrage sagte, möchte er seine politische Karriere beenden und sich anderen Herausforderungen des öffentlichen Lebens widmen. «Ich wollte mein Amt zu einem Zeitpunkt niederlegen, an dem ich noch voller Motivation bin», erklärte er. Objektiv betrachtet sei es ein guter Zeitpunkt für einen Wechsel, da die Gemeinde nun über eine gute Infrastruktur verfüge.

Die Nachfolge von Nievergelt wollen gleich zwei Kandidaten antreten: Daniel Erne und Jon Fadri Huder. Der parteilose Erne ist Jurist und Ökonom. Huder gehört der gleichen Partei wie Nievergelt an, ist Betriebsökonom und Inhaber einer Versicherungsagentur. Politische Erfahrung können beide Kandidaten aufweisen: Erne als aktueller Vize-Gemeindepräsident und Leiter des Ressorts Kultur, Sport und Tourismus, und Huder als langjähriges Mitglied der Geschäftsprüfungskommission der Gemeinde.

«Ich fühle mich als Samedrin»

Laut Nievergelt müssen in Samedan künftig vor allem die Finanzen angegangen werden. In den letzten Jahren wurde in Samedan viel investiert, was zu Schulden geführt hat. Kein Wunder also, dass Huder in seinem Wahlkampf unter anderem mit dem Slogan «Für ein finanzstarkes Samedan» wirbt. «Es geht künftig darum, die laufenden Projekte effizient und erfolgreich zu Ende zu führen sowie das finanzielle Gleichgewicht der Gemeinde sicherzustellen», meinte er gestern. Laut Huder müsste zudem der Dorfkern als Begegnungszentrum aktiviert werden – für Gäste, aber insbesondere auch für die Einheimischen.

«Ich fühle mich als echter Samedrin», sagte er. In Zukunft möchte er die Gesprächskultur und den Gemeinschaftssinn im Dorf reaktivieren. Dass Huder mehrsprachig ist, die Kultur und die Bräuche des Dorfes kennt und viele persönliche Kontakte pflegt, könnte ihm bei der Wahl zugutekommen. Auch die Tatsache, dass er sich immer wieder ehrenamtlich und als freiwilliger Helfer zur Verfügung stellt, wird laut Huder geschätzt. «Samedan braucht einen Brückenbauer – es muss sich was ändern», sagte er gegenüber der «Südostschweiz».

Für eine gewisse Kontinuität

Andere Akzente setzt Erne. Seit vier Jahren ist er Vize-Gemeindepräsident, er kennt die pendenten politischen Geschäfte und war an verschiedenen Projekten in Samedan direkt beteiligt. «Eine gewisse Kontinuität ist wichtig», sagte er. Damit spielte er auf die Rochade an, die bei der Wahl des Gemeinderats geschehen wird. Gewählt werden am 25. November nebst dem Präsidenten nämlich auch der Gemeindevorstand und die Geschäftsprüfungskommission.

Ernes Wahlmotto heisst: «Für ein vitales, lebenswertes Samedan». «Nachdem die Gemeinde verschiedene grössere Investitionen getätigt hat, kommt jetzt eine andere Phase, wo es darum geht zu konsolidieren», sagte er. Die vorhandene Infrastruktur gut nutzen, nicht stehen bleiben, das propagiert der Kandidat, der ursprünglich aus Luzern kommt und seit zwanzig Jahren im Engadin lebt und arbeitet. Auch er weist darauf hin, dass ein ausgewogener Finanzhaushalt für die Zukunft von Samedan zentral sei, trotzdem sollen Projekte wie neue Hotelbetten oder bezahlbarer Wohnraum für Einheimische weiterverfolgt werden. «Durch meine Ausbildung als Jurist und Ökonom bringe ich sicher die notwendigen Kompetenzen für das Amt als Gemeindepräsident

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