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Wer bastelt die schönste Kuh der Surselva?

Im Rahmen der am zweiten Aprilwochenende stattfindenden Agrischa Ilanz haben mehrere Schulklassen den Auftrag in Angriff genommen, eine besondere Kuh zu basteln. Auch die 19 Schüler der zweiten Klasse in Brigels wollen mit ihrer Flora gewinnen.

Südostschweiz
29.03.11 - 02:00 Uhr

Von Sabrina Bundi

Die Schüler von Bistgaun Cathomen sind sich sicher: Ihre selbst gebastelte Kuh Flora ist wunderschön und hat durchaus Gewinnerpotenzial; haben sich doch die Schüler sehr grosse Mühe gegeben, sie zu basteln, was nicht immer einfach war: «Manchmal mussten wir sehr aufpassen, dass nichts kaputt geht oder dass wir beispielsweise kein Ohr abreissen», erklärt die achtjährige Annika Seiler, die das Gesicht und den Kopf der fast fertig gebastelten Kuh besonders gelungen findet. Auch die Bauerstochter Andrina Cathomen aus Brigels erklärt: «Flora ist mindestens genauso schön wie unsere Kühe, die wir zu Hause haben.»

Nicht irgendeine Kuh

Im Herbst wurde der Wettbewerb für die Agrischa zum ersten Mal ausgeschrieben und Bistgaun Cathomen und seine Schüler haben sich schnell für das Projekt begeistern können, «denn die Region um Brigels, Dardin und Danis Tavanasa ist sehr ländlich, und wir haben sogar in der Klasse sechs Kinder, deren Eltern in der Landwirtschaft tätig sind».

Cathomen hat diesen Wettbewerb gleich zu einem kleinen Klassenprojekt ausgeweitet und beobachtet nun mit seinen Schülern über das ganze Jahr hinweg die Arbeiten der Landwirtschaft und die Bedeutung dieser Nutztiere. «Vor allem die sechs Bauernkinder berichten immer wieder gerne, was für Arbeiten ihre Eltern momentan verrichten.» Weiter sei der Wettbewerb auch sehr geeignet, um den Kindern Fähigkeiten wie genaues Arbeiten beim Schneiden, Bemalen und Sägen, aber auch das Beobachten von Details, welche die Kinder anschliessend nachbasteln müssen, zu schulen. «Die Schüler haben sehr genau gearbeitet und beispielsweise sogar geschaut, ob eine Kuh Wimpern hat und wie diese dann aussehen und gebastelt werden könnten», erläutert der seit 39 Jahren unterrichtende Lehrer.

Das Besondere an Flora – deren voller Name Bio-Flora lautet – ist, dass sie nur aus recycelbaren Materialien besteht. Und auch ihr Name Flora kommt nicht von ungefähr: «Sie verkörpert den Frühling», erläutert Cathomen. Das Vorbild für Flora stammt aus einer Kindheitserinnerung des Lehrers: «Früher besass mein Vater, der neben der Lehrertätigkeit ebenfalls Bauer war, eine Kuh namens Fluretta. Sie war der Stolz der ganzen Familie, und wir Kinder haben viele Tränen vergossen, als die Kuh uns verliess.»

Präsentation grosse Konkurrenz

Die rund 20 Kühe, die von verschiedenen Schulklassen der ganzen Surselva gebastelt wurden, werden am Samstag, 9. April, um 14 Uhr im Festzelt der Agrischa zusammen mit Flora um den Titel kämpfen. Cathomen und seine Schüler bearbeiten bis dahin noch einige Details. Bewusst halten die Schüler ihre Kuh noch unter Gewahrsam, denn es soll schliesslich eine Überraschung werden, was die Schüler seit rund einem Monat im Werkunterricht mit Holz, Wellkarton, Fischkleister, Farbe, Papier und Stoff gebastelt haben.

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