×

Weko-Ermittlungen gegen Bündner Baufirmen dauern an

Die Untersuchungen der Weko gegen 25 Bündner Strassenbaufirmen wegen des Verdachts illegaler Preisabsprachen sind nach wie vor im Gang. Frühestens im kommenden Jahr wird das Verfahren abgeschlossen sein.

Südostschweiz
26.09.14 - 02:00 Uhr
Wirtschaft

Von Hansruedi Berger

Chur/Bern. – Vor rund zwei Jahren hat die eidgenössische Wettbewerbskommission (Weko) ihre Ermittlungen gegen insgesamt 17 Unterengadiner Bauunternehmen aufgenommen. Der Grund: Die betroffenen Unternehmen sollen sich Vorteile durch Preisabsprachen bei der Arbeitsvergabe verschafft haben.

Es bestünden Indizien, dass diese Absprachen dazu gedient hätten, «die Zuteilung von Ausschreibungen zu koordinieren sowie Bauprojekte und Kunden aufzuteilen», begründete die Weko damals ihre Untersuchung. Einbezogen in die Abklärungen wurde auch der Bündner Dachverband der Branche, der Graubündnerische Baumeisterverband.

Noch nicht aus dem Schneider

Im Mai vergangenen Jahres wurde die Untersuchung schliesslich auch auf die grossen Bauunternehmungen des Kantons ausgedehnt.

Acht Strassenbaufirmen aus Nordbünden wurden ebenfalls unter die Lupe genommen. Über den laufenden Stand der Untersuchungen hüllt sich die Weko seit 24 Monaten in Schweigen. Das Einzige, was die Weko vor rund zwei Wochen konkret zum Fall vermeldete, ist, dass das Verfahren gegen den Graubündnerischen Baumeisterverband in Zusammenhang mit den Preisabsprachen im Baugewerbe eingestellt wurde.

Doch sind damit die betroffenen Baufirmen aus dem Schneider? Keineswegs. Lediglich die Vorabklärung gegen mehrere kantonale Baumeisterverbände wegen ihres Meldeverfahrens bei Ausschreibungen seien eingestellt worden, so Weko-Mediensprecher Patrik Ducrey gegenüber der «Südostschweiz». Die Untersuchungen gegen diverse Bauunternehmen im Kanton Graubünden – und anderen Kantonen – würden jedoch weitergeführt. Aufgrund des Amtsgeheimnisses könnten keine konkreten Angaben gemacht werden, erklärt Patrik Ducrey weiter.

Allerdings bestätigt er, dass immer noch dieselben 25 Bündner Bauunternehmungen von den Untersuchung der Weko betroffen sind. Der Abschluss des Verfahrens sei zeitlich schwierig einzuschätzen. «Die Untersuchung wird aber sicher nicht noch in diesem Jahr abgeschlossen werden», so Patrik Ducrey.

Zuerst nur Engadiner Firmen

Im Oktober 2012 hatte die Weko ihre Untersuchungen über illegale Preisabsprachen im Bündner Strassenbau eingeleitet. Betroffen waren damals die folgenden 17 Firmen: Alfred Laurent AG, Bezzola Denoth AG, Fabio Bau GmbH, Foffa Conrad AG, Implenia Bau AG, Impraisa da fabrica Margadant, Impraisa Mario GmbH, Hew AG Bauunternehmung Chur, Koch AG Ramosch, Lazzarini AG, Palatini AG Untervaz, René Hohenegger Sarl, Zeblas Bau AG, Marcus Wetzel, Rusena-Betun SA, Sosa gera SA und Uina SA sowie Ingenieurbüros.

2013 auch die Grossen im Norden

Im Frühjahr letzten Jahres wurde die Untersuchung auf weitere acht Firmen aus Nordbünden, welche zu den Grossen im Bündner Strassenbau zählen, ausgedehnt. Es handelt sich dabei um Käppeli’s Söhne AG, Catram AG, Cellere AG Graubünden, Kibag Bauleistungen, AG, Schlub AG Nordbünden, Toldo Strassen- und Tiefbau AG, Walo Bertschinger AG sowie die Zindel Gruppe.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Wirtschaft MEHR