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Traktor als Zugmaschine für den Erfolg

Die Pfeiffer Landmaschinen AG kann auf über 30 Jahre Firmengeschichte zurückblicken. Was als kleine Werkstatt begann, ist heute ein führendes Unternehmen im Land- und Kommunalmaschinenbereich.

Südostschweiz
09.01.14 - 01:00 Uhr

Von Sabine Tschudi

Niederurnen. – Am 1. April 1983 eröffnen Hanspeter und Verena Pfeiffer ihre kleine Werkstätte. Der gelernte Landmaschinenmechaniker will künftig in aller Ruhe Landmaschinen und Traktoren warten und verkaufen. Vor allem solche der Marke Massey Ferguson, für die er die Vertretung besitzt. Seine Frau erledigt derweil die Büroarbeit.

Das mit der Ruhe habe sich ziemlich schnell verflüchtigt, erinnert sich Hanspeter Pfeiffer. «Die Nachfrage war enorm. Schon bald platzte unsere kleine Werkstatt aus allen Nähten.»

Plötzlich doch kein Werkhof

Aus diesem Grund entschliessen sich die Pfeiffers 1988, der Gemeinde Bauland an der Badstrasse in Niederurnen abzukaufen. «Eine Spezialfirma hätte dort die neue Werkstatt innert vier Monaten aufstellen sollen», erinnert sich Pfeiffer Senior. Da sagt die Firma wie aus dem Nichts plötzlich ab. Sie sei überlastet.

«Da standen wir dann da. Meine Frau und ich, unsere zwei Kinder, acht- und zehnjährig, und unser neuer Familienzuwachs, die Zwillinge.» In aller Eile muss umdisponiert werden. Geschwister, Freunde, Kollegen und sogar Kunden greifen ihnen unter die Arme. Bis Weihnachten steht die neue Werkstatt an der Badstrasse. «Zwischen Weihnachten und Neujahr haben wir den Betrieb gezügelt.»

Im Januar 1989 sind sie bereit für die neue Herausforderung. Im Mai ist der Arbeitsaufwand schon derart gestiegen, dass sie einen ersten Mitarbeiter, einen gelernten Mechaniker, einstellen. Im August kommt ein Lehrling dazu. Und in den 1990er-Jahren übernehmen sie immer mehr Vertretungen von verschiedenen Landmaschinen, Schneepflügen und Frontladern.

1997 gründen sie dann mit ihrem ältesten Sohn Markus eine Familienaktiengesellschaft, um Geschäft und Privates zu trennen. 2001 steigt Markus, der nach der Lehre im Thurgau bei verschiedenen Betrieben Berufserfahrung gesammelt hat, ins elterliche Geschäft ein. 2003/04 erfolgt der Erweiterungsbau an der Badstrasse. 2005 schliesst Pfeiffer Junior die Prüfung zum Werkstattleiter ab, 2006 die Meisterprüfung zum eidgenössisch diplomierten Landmaschinenmechaniker. Seit dieser Zeit betreut er die Werkstatt und die Lehrlingsausbildung.

Tankstelle und Showroom

Seine Schwester Martina, eidgenössisch diplomierte Fachfrau für Finanz- und Rechnungswesen, macht Ende Jahr jeweils die Buchhaltung. Der zweite Sohn Ronny hat eine Lehre als Polymechaniker mit Berufsmatur abgeschlossen und eine zweite als Landmaschinemechaniker drangehängt. Im April beginnt er, nach einer jährigen Auszeit in Kanada, ein berufsbegleitendes Studium in Maschinenbau.

2010 kaufen Pfeiffers die ehemalige Garage Niedermann mit angegliederter Tankstelle an der Badstrasse 45 dazu. Die Liegenschaft wird renoviert und in einen Showroom umgebaut. Im oberen Stock hat sich Pfeiffer Junior mit Familie niedergelassen. Verena Pfeiffer beobachtet ein ständiges Zunehmen der Büroarbeit. «Als Sachbearbeiterin rund ums Geschäft bin ich heute viel stärker ausgelastet als noch vor ein paar Jahren».

Auch für Pfeiffer Senior gibt es viele, vor allem computerbezogene Entwicklungen, «die ich mir nicht mehr vollumfänglich antun muss», wie er mit einem Schmunzeln sagt.

Darum wollen sich die Gründer der Firma, Hanspeter und Verena Pfeiffer, auch allmählich aus dem Geschäft zurückziehen. Geplant sei, in fünf Jahren die Hauptaktien und die Geschäftsleitung an die nächste Generation abzugeben. Aus diesem Grund ist nun auch der jüngere Sohn Ronny seit Januar in das Geschäftsgeschehen integriert.

Zukunft liegt in bestem Service

Die Söhne Markus und Ronny Pfeiffer sehen die Zukunft vor allem in bestem Service und breitgefächertem «Know how». Darum scheuen sie sich auch nicht, ihre sechs Mitarbeiter regelmässig zu Weiterbildungen zu animieren und sie darin auch tatkräftig zu unterstützen. Der Investitionsdruck steige stetig. Als Antwort darauf seien neue Entwicklungen geplant. «In Zukunft wollen wir neben den üblichen Investitionen vermehrt in ‘Know how’ investieren.»

Einen ersten Anfang mache sein Bruder mit dem Studium. Mit diesem Wissen soll neben dem diagnostischen und praktischen Hintergrund, auch der Fertigungshintergrund ein Standbein in der Bude erhalten, so Markus Pfeiffer. «Damit auch wir und unser Betrieb für die Anforderungen von morgen gerüstet sind.»

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