Sennrich liefert Tatbeweis für privates Kletterzentrum
Während das Gemeinde- sportanlagenkonzept der Stadt Chur auf Eis liegt, investiert der Betreiber der Kletterhalle Ap 'n Daun weiter. Kommt der Neubau eines privaten Kletterzentrums zustande, ist die Gesak-Kletterhalle in der Oberen Au wohl vom Tisch.
Während das Gemeinde- sportanlagenkonzept der Stadt Chur auf Eis liegt, investiert der Betreiber der Kletterhalle Ap 'n Daun weiter. Kommt der Neubau eines privaten Kletterzentrums zustande, ist die Gesak-Kletterhalle in der Oberen Au wohl vom Tisch.
Von Norbert Waser
Eine der umstrittenen Anlagen im Churer Sportstättenkonzept ist die Kletterhalle. Für böses Blut hat gesorgt, dass der Betreiber der erfolgreichen Kletterhalle Ap n' Daun bei der Ausschreibung der neuen Gesak-Kletterhalle nicht zum Zuge gekommen ist. Im Gemeindesportanlagenkonzept ist diese Kletterhalle mit 3,7 Mio. Franken budgetiert, dies ohne Inneneinrichtungen, die der Betreiber zu finanzieren hätte.
Eine Kletterhalle genügt
Bereits in der kurzen Debatte vor der Rückweisung des Geschäfts an den Stadtrat wurde im Gemeinderat klar zum Ausdruck gebracht, dass es in der Stadt Chur nicht zwei Kletterhallen und schon gar nicht eine in Konkurrenz zu einem privaten Anbieter braucht. Bisher galten die Bemühungen, auf der Oberen Au eine Kletterhalle zu planen, denn auch als «Versicherung», dass die Stadt auch in Zukunft über eine Trainings- und Wettkampfstätte in dieser Sportart verfügt. Denn der Industriekomplex am bestehenden Standort der Kletterhalle Ap 'n Daun (Gestle-Areal) ist dem Abbruch geweiht.Vor Kurzem ist bekannt geworden, dass die Besitzerin des Grundstücks (Axa Versicherungen) die Integration einer Kletterhalle in die auf dem Areal geplante Überbauung plant. Ein entsprechender Architekturwettbewerb soll gemäss neusten Informationen von Paul Sennrich, Betreiber der Kletterhalle, demnächst ausgeschrieben werden. Vorgesehen ist, die Kletterhalle in der für eine gemischte Nutzung vorgesehenen Überbauung als eine Art «Lärmriegel» gegenüber dem mitten durch das Areal führenden Industriegleis zu konzipieren.
Fläche verdoppelt
«So wie es heute aussieht, werden wir die Halle noch zwei weitere Wintersaisons am alten Standort betreiben können», sagt Sennrich. Diese Perspektive, verbunden mit dem Auszug der Migros-Klubschule aus den benachbarten Trainingsräumen im Gestle-Areal, hat ihn bewogen, nochmals kräftig in die Infrastruktur zu investieren.Am letzten Freitag wurden die neuen Anlagen mit kostenlosen Schnuppertrainings in Betrieb genommen. «Die Grundfläche wurde verdoppelt», sagt Sennrich nicht ohne Stolz und beziffert die getätigten Investitionen auf rund 100 000 Franken. «Die Erweiterung ist dabei so konzipiert, dass die Kletterwände im neuen Kletterzentrum wieder eingesetzt werden können.Diese Investitionen sieht Paul Sennrich aber auch als klares Zeichen, dass es ihm mit den Plänen für ein privates Kletterzentrum in Chur ernst ist. «Wir sind die Nr. 1 auf dem Platz, und es braucht nichts anderes», so seine klare Botschaft.Dieser «Tatbeweis» dürfte für die weitere Sportstättenplanung nicht ohne Folgen bleiben. Nachdem die Kletterhalle bei der Vertiefung des Siegerprojekts im Architekturwettbewerb umplatziert wurde und nun freistehend im Anschluss an die Sporthalle vorgesehen ist, könnte diese ohne negative Auswirkungen auf das Gesamtkonzept weggelassen werden. Weil die Stadt angesichts des Sparprogramms ohnehin nicht darum herumkommen wird, das Sportstättenprojekt abzuspecken, dürfte die Kletterhalle wohl als Erstes dem Rotstift zum Opfer fallen. Die Gesak-Botschaft wird voraussichtlich im nächsten Frühjahr wieder in den Gemeinderat kommen.
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