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«Schneller als die Brandmeldeanlage»

Im Ftaner Hotel «Bellavista» hat es in der Nacht auf gestern gebrannt. Verletzt wurde dabei niemand – wohl auch, weil ein aufmerksamer Hotelgast die anderen Gäste geweckt hatte.

Südostschweiz
05.01.15 - 01:00 Uhr

Von Simon Preisig und Jürg Wirth

Ftan. – «So in das neue Jahr zu starten, ist bitter», beklagt sich Hotelier Balser Derungs. Gerade hatte die Wintersaison so richtig begonnen, und schon muss er das eigentlich voll belegte Haus wieder vorübergehend dichtmachen: In seinem Hotel «Bellavista» in Ftan, das er mit seiner Frau Cilgia Gianom betreibt, ist gestern um 2 Uhr nachts ein Feuer ausgebrochen. Die 40 Hotelgäste mussten laut Derungs evakuiert werden. Auch das Hotelierpaar konnte nicht in seiner Einliegerwohnung bleiben.

Gast reagierte schnell und besonnen

Doch es hätte viel schlimmer kommen können. «Einer unserer Gäste ist zum Glück wegen des Brandgeruchs aufgewacht», so Derungs. Als der besagte Mann dann den Rauch im Treppenhaus entdeckte, schlug er blitzschnell Alarm und weckte auch die andern Hotelgäste, welche sich nach draussen in Sicherheit bringen konnten. «Der war noch schneller als unsere Brandmeldeanlage», freut sich Derungs. Die wegen des Alarms schon nach 15 Minuten angerückten Feuerwehrleute hätten nur noch ihn selber und seine Frau aus ihrer Dachwohnung holen müssen. «Wir waren noch im Bett.» Der Brand war dann laut Derungs schnell unter Kontrolle gebracht. Eigentlich sei alles perfekt gelaufen, ausser, dass es halt gebrannt habe.

Ab Mitte Januar wieder ausgebucht

Der Weiterbetrieb des Hotels dürfte sich für Derungs und seine Frau nicht einfach gestalten. Zwar konnten die 40 evakuierten Gäste bis auf Weiteres in einem Ferienheim untergebracht werden. Die Zimmer des Hotels sind aber im Moment unbewohnbar: «Im ganzen Haus stinkt es nach Rauch», so Derungs. Er wisse noch nicht, ab wann er die Zimmer wieder vermieten könne. Die Zeit drängt: Ab dem 15. Januar wäre das Hotel schon wieder voll belegt. «Eigentlich schien es eine gute Saison zu werden.»

Schlechter als um die Zimmer steht es um den Pizzeriateil des Hotels. «Für die Pizzeria ist die Saison bereits gelaufen. Da ist es mehr schwarz als weiss», so der Hotelier. Im Untergeschoss des Hotels stehe zum Glück aber noch eine funktionierende Küche zur Verfügung. «Halbpension können wir darum weiterhin anbieten», meint Derungs.

Brandursache ist noch unklar

Warum das Feuer ausgebrochen ist, konnte gemäss einer Mitteilung der Kantonspolizei Graubünden noch nicht geklärt werden. Derungs vermutet, dass es zuerst bei einer elektrischen Anlage gebrannt hat. Die im Einsatz stehende Gemeinschafts- feuerwehr Pisoc stellte über Nacht eine Brandwache, wie es in der Mitteilung weiter heisst.

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