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Raiffeisen-Netzwerk schafft Mehrwert für alle

90 Jahre alt ist die Raiffeisenbank Bündner Rheintal und so gross und erfolgreich wie noch nie. Ein Besuch an der General- versammlung in der Mehrzweckhalle Vial in Domat/Ems.

Südostschweiz
02.04.11 - 02:00 Uhr

Von Norbert Waser

Es ist ein wie eine Mischung von Familientreffen und Klassenzusammenkunft. Man kennt sich, die Erinnerungen an die Vergangenheit werden von Jahr zu Jahr glorioser, und die Familie erhält laufend Zuwachs. Zur grossen Raiffeisen-Familie zählt auch Pierin Vincenz, seit 1999 CEO der Raiffeisengruppe, der am Donnerstag der 90. Generalversammlung der Raiffeisenbank Bündner Rheintal in der Mehrzweckhalle Vial in Domat/Ems seine Aufwartung machte. Er hat mit Interims-Verwaltungsratspräsident Christian Aliesch früher Fussball gespielt. Von Alieschs Vorgänger Mario Cavigelli war Vincenz einst Kompaniekommandant, als dieser den Leutnant abverdiente. Dass aus diesem einmal ein guter Bankpräsident werden würde, habe er schon damals gewusst, aber dass er gleich den Sprung in die Regierung schaffen würde, habe ihn dann doch überrascht, witzelte Vincenz, der sein Heimspiel sichtlich genoss, in seinem Referat.

Den Stallgeruch abgestreift

Die «physische Nähe» sieht Vincenz auch als eines der Erfolgsrezepte der genossenschaftlich organisierten Bankengruppe, die aus 339 selbstständigen Banken besteht. «Und dieses Genossenschaftsmodell hat längst nicht ausgedient», ist Vincenz überzeugt. Nicht zufällig sei man gestärkt aus der Finanzkrise hervorgegangen. Erfolgreich hat Raiffeisen inzwischen auch in den Städten Fuss gefasst. Chur sei dabei eine Art Pilotbank gewesen. «Wir wussten damals noch nicht, wie der Raiffeisen aufgrund seiner Herkunft anhaftende Stallgeruch in der Stadt wirkt», blickte Vincenz zurück. «Heute wissen wir es, wie der soeben vollzogene Umzug von der Peripherie an den Bahnhof, ins Zentrum der Stadt, beweist.» Es zeige sich zudem, dass der Kunde auch in Zeiten des Internets den Besuch in der Bankfiliale schätze, gerade auch junge Leute. Im Bankkundengeschäft von grosser Bedeutung sei, dass bei Raiffeisen vor Ort entschieden werden kann. «Die intelligenten Leute sitzen bei uns an der Front, nicht in der Zentrale», meinte Vincenz und erntete dafür in der mit 523(!) stimmberechtigten Mitgliedern und zahlreich anwesenden Bankmitarbeitern gut gefüllten Vial-Mehrzweckhalle Applaus.

Aus der Region, für die Region

Nach den von Interimspräsident Aliesch und Bankleiter Michael Meier präsentierten Zahlen (siehe Frontseite) und der Ansprache von CEO Vincenz durften sich die 750 Gäste am «Apéro riche» gütlich tun. Das Sahnehäubchen für die Mitglieder war die Verzinsung der Anteilscheine mit dem Maximalsatz von sechs Prozent. 965 neue Genossenschafter (Nettozuwachs 542) sind allein im letzten Jahr zur grössten Bündner Raiffeisenbank gestossen, die Ende Jahr 11 452 Mitglieder zählte. «Jeder sechste Einwohner ist ein Raiffeisen-Mitglied», stellte Michael Meier nicht ohne Stolz fest. Diese haben auch wieder viel Geld auf die Bank gebracht, stiegen die Kundengelder doch im letzten Jahr um 35,5 Millionen auf 651 Millionen Franken. Das ermöglichte eine Selbstfinanzierung der Ausleihungen zu über 94 Prozent. Das Motto «Aus der Region, für die Region» funktioniert hier bestens.

Vom Genossen zum Member

Zum starken Anstieg eingeschriebener Genossenschafter in den letzten Jahr beigetragen haben mit Sicherheit auch die zahlreichen Mitgliedervorteile. Dazu gehören neben der Mitbestimmung und der Anteilscheinverzinsung auch ein Vorzugszins auf dem Mitglieder-Sparkonto oder ein Jahr lang eine gratis Maestro-/Kreditkarte, die zudem einen Gratis-Museumspass für die ganze Schweiz beinhaltet. Die einstigen Genossenschafter heissen heute nicht nur Mitglieder, das für sie reservierte «Member-Plus-Programm» hat zu einem eigentlichen Imagewandel von Raiffeisen geführt. «Diese Vielfalt an Zusatzleistungen kann kein anderer Mitbewerber bieten», sagte an der GV Verwaltungsratspräsident Aliesch und forderte die Mitglieder auf, sich Eintrittskarten für die beiden Gala-Abende im Circus Knie am Donnerstag, 14. April, oder Sonntag, 17. April, in Chur zu sichern. Die populäre touristische Halbpreis-Aktion für die Mitglieder gilt dieses Jahr für das Berner Oberland. Konzert-Tickets und Ski-Tageskarten zum halben Preis sind weitere Angebote, die Mehrwerte schaffen – ob mit oder ohne «Apéro Riche».

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