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Oswald-Sohn: «Blocher hat Wort gehalten»

Im Buch «Erfolg als Auftrag» äussert sich erstmals auch ein Familienmitglied des 1983 verstorbenen Firmengründers Werner Oswald über den damaligen Verkauf der Aktienmehrheit an Christoph Blocher.

Südostschweiz
27.01.11 - 01:00 Uhr

Und zwar der Jurist Christoph R. Oswald (Archivbild 1996), zweitältester Sohn Oswalds und damals Sprecher der Familie. Er war zur Zeit des Verkaufs Generalsekretär der Ems-Gruppe. Heute engagiert er sich als christlicher Missionar in Albanien. Vor den Medien hatte Christoph R. Oswald damals erklärt, seine Familie habe immer nur einen Käufer ins Auge gefasst, der die Interessen des Kantons Graubünden und der Beschäftigten auf lange Sicht sicherstellte. Die Offerte Blochers sei «rein finanziell betrachtet nicht die interessanteste gewesen».Christoph R. Oswald ist auch heute noch überzeugt, dass der damalige Verkaufsentscheid richtig war. So gab er für das Buch von Karl Lüönd folgende persönliche Erklärung ab: «Beim Verkauf der Oswald Holding AG ist es mir nie darum gegangen, möglichst viel Geld zu verdienen, sondern die beste Lösung für den Fortbestand des Lebenswerks meines Vaters zu finden. Schon mein Vater hatte das Unternehmen ja nicht zur persönlichen Bereicherung gegründet; er wollte vielmehr etwas Gutes für die Bündner Bergregion tun. Im Einklang mit den Grundsätzen meines Vaters war für mich beim Verkaufsentscheid das Wichtigste, dass die Arbeitsplätze in Domat/Ems erhalten blieben. Unter den verschiedenen Interessenten ... gab es ausser Christoph Blocher keinen, der Gewähr dafür geboten hätte, dass das Werk im Sinne meines Vaters und dessen Zielsetzungen weitergeführt würde. Alle weiteren Interessenten waren Konkurrenten der Ems-Chemie. Das wäre für den Fortbestand des Unternehmens gewiss gefährlich gewesen. Christoph Blocher hat in den letzten 20 Jahren denn auch bewiesen, dass er Wort gehalten hat. ... Ich bin ihm nach wie vor freundschaftlich verbunden.» (bt)Karl Lüönd: «Erfolg als Auftrag – Ems Chemie: Die Geschichte eines unmöglichen Unternehmens.» Stämpfli Verlag, Bern, 2011. Das Buch ist auch in französischer Sprache erhältlich.

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