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Nez Rouge Graubünden ist bereit für Silvester

Wer sich nach der Silvesterfeier nicht mehr in der Lage fühlt, sich und sein Auto sicher nach Hause zu bringen, kann sich kurzfristig einen Fahrdienst organisieren: Nez Rouge Graubünden ist bereit für die wichtigste Nacht im Jahr.

Südostschweiz
31.12.14 - 01:00 Uhr

Von Denise Alig

Chur. – «Silvester ist erfahrungs- gemäss die arbeitsintensivste Nacht des Jahres.» Das sagt Clau Caviezel, Geschäftsführer und Vorstandsmitglied von Nez Rouge Graubünden. Er rechnet denn auch damit, dass das Telefon der Einsatzzentrale (0800 802 208) heute bis zu 40 Mal klingelt und sich ebenso viele Personen von den rund 20 im Einsatz stehenden freiwilligen Fahrerinnen und Fahrern von Nez Rouge nach Hause chauffieren lassen. Allerdings stehen für Nez Rouge nicht gute Frequenzen im Vordergrund, sondern die Unfallprävention. «Unser Ziel ist es, Unfälle zu verhindern», erklärt Caviezel.

Von Sargans bis Bivio

Wer sich also heute nach dem Prosit auf das neue Jahr nicht mehr fahrtüchtig fühlt – sei es, weil er ein Glas zuviel getrunken hat, Medikamente nehmen musste, sich übermüdet oder überfordert fühlt – kann heute Abend ab 22 Uhr den Fahrdienst von Nez Rouge bestellen. «Wir rücken jeweils zu zweit aus», erzählt Caviezel. «Einer der Chauffeure fährt das Auto des Kunden mit Insassen nach Hause, der andere fährt hinterher, um den Fahrer abzuholen.» Das Einzugsgebiet der Bündner Sektion der schweizweit tätigen Organisation Nez Rouge umfasst Nordbünden und das Sarganser Rheintal. Oder anders gesagt: Abgedeckt sind der Raum von Sargans bis Bivio, aber auch Ferienorte wie Klosters, Davos und Lenzerheide sowie die Regionen Thusis und Surselva. Das Engadin dagegen wird nur auf Vorbestellung bedient. Der Dienst von Nez Rouge ist kostenfrei, und das unabhängig von der Distanz, die es zu bewältigen gibt. «Wir haben auch schon einen Kunden von Davos nach Amden gebracht, ein anderer wollte nur von Brigels nach Andiast», berichtet Caviezel. Gerne nimmt die Non-Profit-Organisation von den Passagieren aber ein Trinkgeld entgegen. «Damit finanzieren wir die Verpflegung der Fahrer während des Einsatzes und ein gemeinsames Essen im Jahr», so Caviezel. Bleibt noch etwas übrig, kommt eine wohltätige Organisation zum Zug.

Wie Caviezel betont, ist Nez Rouge aber nicht nur an Silvester tätig. «Im Laufe dieses Monats etwa fuhren wir 163 Personen nach Hause.» Dabei seien 84 Freiwillige im Einsatz gewesen, die mit 34 Fahrzeugen 3900 Kilometer absolviert hätten.

In zwei Jahren wird Bilanz gezogen

Nez Rouge Graubünden wurde vor drei Jahren mit Hilfe von Sponsoren aus der Privatwirtschaft gegründet. «Es sind alle noch dabei, weil unser Dienst eine gute Sache ist», sagt Caviezel. In zwei Jahren, also fünf Jahre nach der Gründung, will man Bilanz ziehen. «Dann schauen wir, ob wir auch noch das Engadin erschliessen wollen», erklärt der Geschäftsführer.

www.nezrouge-graubuenden.ch

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