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Neuer Hindu-Tempel in Zizers nimmt Formen an

Die Mitglieder des tamilischen Hinduvereins freuen sich: Nach langer Suche konnte in Zizers eine Lokalität für den neuen Tempel gefunden werden. Die Götterfiguren und Schreine werden von Fachleuten aus Indien angefertigt.

Südostschweiz
21.01.15 - 01:00 Uhr

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Ruhig und andächtig wird in der ehemaligen Fabrikhalle in Zizers gearbeitet. Bereits sind mehrere Gottheiten zu erkennen: der elefantenköpfige Gott Ganesha, Shiva und Parvati, der jugendliche Krishna und der affengestaltige Hanuman. «Die Künstler kommen aus der südindischen Provinz Sirkali und arbeiten nach traditionellen Methoden», erklären Senthilnathan Thevasuntharalingam, Loganathan Nadarajah und Shanty Dharmarajah. Die drei sind Mitglieder des tamilischen Hinduvereins Chur.

Der Tempel des Vereins, der sich seit 1998 in Chur befand, war schon lange zu klein. «Wir sind glücklich, nach langer Suche dieses Lokal gefunden zu haben», erzählen Dharmarajah und Thevasuntharalingam. «Hier ist genug Platz – auch für die Kinder. Der Bahnhof liegt nur wenige Minuten entfernt und auch Parkplätze sind vorhanden.» Die Künstler, die in Zizers arbeiten, haben auch die Götterfiguren im Kulturzentrum in Bern angefertigt. Sie erlernen ihr Handwerk jeweils von ihrem Vater» erzählt Nadarajah.

Auch der 39-jährige K. Murali wurde von seinem Vater in die jahrhundertealte Technik eingeweiht, bei der mit einer speziellen Beton-Mischung gearbeitet wird. Weil er eine Tochter habe, werde er sein Wissen vermutlich an einen Neffen weitergeben, erzählt er dem BT. Sowie Murali arbeiten auch Seelan, Babu und Ganesh, drei weitere Fachleute aus Indien, an den Götterfiguren in Zizers.

Genau genommen entstehe hier ein Betraum und Treffpunkt, sind sich die drei Mitglieder des tamilischen Hinduvereins einig. «Auch wenn die Anordnung der Schreine im Raum exakt derjenigen eines hinduistischen Tempels entspricht», erklärt Thevasuntharalingam. Im Gespräch mit den Mitgliedern des Vereins habe sich herausgestellt, dass zwei neue Götterschreine einem Bedürfnis entsprächen. «So haben wir unseren Tempel um die Schreine der Götter Ayyappan und Hanuman erweitert. Doch Hauptgott in unserem Tempel ist Ganesha. Der eigentliche Hauptgott der Hindus ist aber Shiva», so Dharmarajah. «In jedem Schrein wird ein Gott sein und seine Figur wird darin unangetastet stehen bleiben», erklärt Nadarajah. Nur der Priester, der sich strikt vegetarisch ernähre, dürfe hineingehen. «Jedoch werden in einem Schrein alle Götterfiguren vertreten sein – und diese Figuren werden auch für Prozessionen den Schrein verlassen.»

Der Tempel ist für die über 100 Familien des Vereins nicht nur ein religiöses, sondern auch ein soziales Zentrum in ihrem Leben und ein wichtiger Treffpunkt. Am 28. März wird der neue Tempel in Zizers feierlich eröffnet. Für den 30. Mai ist ein Tag der offenen Türe geplant. «Wer sich interessiert ist aber auch schon jetzt herzlich willkommen», so Dharmarajah, die bereits viele Personen und Gruppen auf der Baustelle begrüssen konnte.

Tägliche Fortschritte: Unter den geschickten Händen der indischen Künstler entstehen und für den Hindu-Tempel in Zizers, der wird.

Fast täglich auf der Baustelle: , und (von links).

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