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Mit Mentoring und Kampagnen ambitionierte Politikerinnen fördern

Das Frauennetz des Kantons Schwyz unterstützt Frauen, die sich aktiv in die Politik einbringen möchten. An der Generalversammlung vom Donnerstag liess das Co-Präsidium durchblicken, dass die junge Generation für die Politik gewonnen werden möchte.

Südostschweiz
24.08.13 - 02:00 Uhr

Von Eveline Corti

Biberbrugg. – Auf politischer Ebene liegt so manches in Männerhand. Das Frauennetz des Kantons Schwyz möchte diesem Zustand die Stirn bieten. Arlette Erismann vom Vorstand schaut sich nach Frauen mit Power um. «Wir Älteren können den Jungen mit unserem Know-how unter die Arme greifen.» In der heutigen Politik seien junge Frauen mit Power gefragt. Das Ziel, den Frauenanteil von Schwyzer Politikerinnen auf 30 Prozent zu erhöhen, lag bisher jedoch in der Ferne. Der Aufbau des «Club Twenties» spricht 18- bis 30-jährige Frauen an. In kleineren Wahlkreisen sei die Wahl einer Frau eine Ausnahme. Von insgesamt 21 Mandaten wird eines von einer Frau besetzt. Ein Mentoringprogramm und weitere Unterstützungen hält das Frauennetz bereit. Für dieses Jahr haben sich etwa zehn Interessentinnen gemeldet.

An der Generalversammlung verkündete Doris Beeler, Präsidentin der Gleichstellungskommission des Kantons Schwyz, zwei neue Anfragen seien soeben eingegangen. Die seit dem 4. April frisch im Amte waltende Doris Beeler verliess kurz darauf die Versammlung und wechselte die Bühne. Von der politischen Bühne auf die Theaterbühne. «Meinen ersten Auftritt im Welttheater Einsiedeln heute Abend habe ich organisiert verpasst. Den zweiten, dritten und vierten muss ich einhalten», schmunzelte sie entschuldigend.

Diplomatie und klare Ansichten

Diplomatie ist in der Politik gefragt. Klare Ansichten sollen überzeugen. Eine klare Ansage machte auch ein Mitglied. Laut Statuten sei eine Präsidentin gewünscht, und sie stelle vorgängig einen Antrag für eine Präsidentin. Zudem seien die Statuten eine Katastrophe, und sie fordere eine neue Fassung. Das Amt der Präsidentin teilen sich Roland Tschäppeler und Emilie Schuler im Co-Präsidium. Das sei schon schräg und ein historischer Witz, einen Mann auszuschliessen, der sich für die Interessen der Frauen einsetze, teilte daraufhin Mitglied Karin Schwiter mit. Der Antrag des Mitgliedes zur Präsidentin wurde abgelehnt und sie selber gleich ausgeschlossen. Da sie bereits zweimal dem Vorstand per E-Mail ihren Austritt bekannt gegeben hatte, wurde ihr dieser bestätigt, und man teilte ihr mit, dass gemäss Statuten eine Mitgliedschaft nur mit Wohnsitz im Kanton Schwyz möglich sei. Co-Präsidentin Emilie Schuler erklärte zudem ihren Rücktritt und amtet noch, bis ein personeller Ersatz gefunden wird. Roland Tschäppeler erklärte, er als Mann würde gerne weiterhin das Amt des Co-Präsidenten weiterführen.

Fachlich kompetent

Auch beim Traktandum der Mitgliederbeiträge gab es Diskussionen. Die Anzahl einbezahlter Beträge lässt zu wünschen übrig. Für die Registrierung auf der Fachfrauendatenbank des Frauennetzes kann neu ein Kombibeitrag mit der zusätzlichen Mitgliedschaft einbezahlt werden. Auf der Internetplattform des Frauennetzes stellen sich Fachfrauen jeglicher Berufsrichtungen vor.

Von 82 eingetragenen Frauen sind 32 Mitglieder des politischen Frauennetzes. Die Frage, ob die eingetragenen Fachfrauen auch wirklich genügend kompetent seien, blieb im Raum stehen. «Das Profil, die Daten und ein Foto können von der Person selbst direkt in die Datenbank eingegeben werden», erklärte Roland Tschäppeler. Eine Fachfrau des Monats wird jeweils vorgestellt. Vielleicht kann da der fachliche Hintergrund ausgeleuchtet werden. Fachlich versiert stellte Martha Leuthard im an die GV anschliessenden Vortrag die fünf Gesundheitssäulen von Pfarrer Johann Künzle und Pfarrer Sebastian Kneipp vor.

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