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Massiv höhere Geldstrafe für Remo Stoffel

Der Churer Immobilienhändler Remo Stoffel ist im Zusammenhang mit den Konkursen eines Cafés und einer Backwaren-Firma in Pontresina zum zweiten Mal verurteilt worden.

Südostschweiz
08.07.14 - 02:00 Uhr

Ruedi lämmler und luzia theiler

Das Kantonsgericht Graubünden erhöhte die Geldstrafe nach der Berufungsverhandlung von 240 000 auf 540 000 Franken. Allerdings hat das Bündner Kantonsgericht wie schon die Vorinstanz, das Bezirksgericht Maloja, die Geldstrafe bedingt ausgesprochen bei einer Probezeit von zwei Jahren. Die von der Vorinstanz verhängte Busse von 10 000 Franken wurde bestätigt, wie das Kantonsgericht gestern mitteilte. Erstinstanzlich, vom Bezirksgericht, war Remo Stoffel vor zwei Jahren der mehrfachen ungetreuen Geschäftsbesorgung schuldig gesprochen worden. Das Kantonsgericht erkannte nur noch auf ungetreue Geschäftsbesorgung in einem Fall. Die vom Bezirksgericht beschlossene Geldstrafe von 240 000 Franken erachtete das Kantonsgericht jedoch als zu niedrig, «in Anbetracht des Verschuldens des Beschuldigten», wie es in der Mitteilung zum Urteil hiess. Zusätzlich verurteilt in zweiter Instanz wurde Stoffel im Konkurs-Fall der Backwaren-Firma wegen Gläubigerschädigung durch Vermögensminderung und der Anstiftung dazu. In diesem Punkt hatte ihn die Vorinstanz freigesprochen. Schliesslich erhöhte das Kantonsgericht die Entschädigung an Stoffel, von den erstinstanzlichen 30 000 auf 45 000 Franken. Remo Stoffel, der zuletzt durch den Kauf der Therme im Bergdorf Vals in der Öffentlichkeit stand, war in Pontresina als Sanierer für die finanziell angeschlagenen Betriebe tätig. Der Unternehmer war im Juni 2012 in erster Instanz vom Bezirksgericht im Engadin verurteilt worden und hatte gleich darauf die Berufung angekündigt. Stoffel wollte einen Freispruch. Auch die Staatsanwaltschaft war in die Berufung gegangen. Das Kantonsgericht hiess beide Beschwerden teilweise gut. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Für Stoffel gilt die Unschuldsvermutung.

Beim Konkurs des Cafés mussten Gläubiger einen Verlust von insgesamt knapp 780 000 Franken in Kauf nehmen. Ein Schaden in Höhe von fast 1,4 Millionen Franken entstand beim Konkurs der AG für Backwaren und Konditoreiprodukte.

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