Lüthi freut sich, Aegerter ärgert sich

Von Mario Casanova

Motorrad. – Für Suter-Fahrer Dominique Aegerter war das Rennen schon in der ersten Runde gelaufen: Der 23-jährige Oberaargauer legte von Position 19 aus einmal mehr einen seiner berühmten Blitzstarts hin, lag nach wenigen Kurven auf Rang 12 und fuhr beim Versuch, Maverick Viñales auf Rang 8 zu überholen, von der Seite in den Spanier hinein und stürzte ins Kiesbett. «Ich habe zu viel Risiko genommen, konnte meinen Töff nicht allein aufheben und verlor da auch noch sehr viel Zeit», sagte er nach dem Rennen. «Aber ich war einfach das ganze Wochenende zu langsam.»

Seine Aufholjagd mit kaputter Verschalung und verlorener Windschutzscheibe endete mit 47 Sekunden Rückstand auf Rang 21, nachdem er in den letzten Runde noch sieben Fahrer überholen konnte, darunter auch seinen Teamkollegen Robin Mulhauser (27.). In der Gesamtwertung bleibt der WM-Vierte auf 123 Punkten sitzen und hat den Anschluss ans Spitzentrio, das die Podestplätze auf der längsten GP-Strecke (5,9 km) unter sich ausmachte, verloren.

Lüthi verkürzt Rückstand

Tom Lüthi, der als Sechster aus der zweiten Reihe gestartet war, verlor zwar in der ersten Runde drei Plätze, hielt sich aber bis Rennhälfte in der Spitzengruppe auf und beendete das Rennen schliesslich auf Rang 5. Der 27-jährige Emmentaler, der vor einem Jahr in Silverstone als Dritter auf dem Podest gestanden hatte, profitierte dabei auch von einem Crash zwischen den Kalex-Fahrern Simone Corsi (Italien) und Jonas Folger (Deutschland).

Der 125er-Weltmeister von 2005 war mit seinem Rennen zufrieden. «Wegen eines Verbremsers tat sich plötzlich eine kleine Lücke auf, am Schluss bekam ich auch noch Probleme mit den Reifen», erklärte Lüthi. «Es ist sicher kein Ergebnis, um jetzt Party zu feiern, aber positiv ist, dass mein Rückstand auf WM-Rang 5 nur noch acht Punkte beträgt.»

Seine Zukunft werde wohl erst bis zum übernächsten Rennen Ende September beim GP in Aragonien entschieden sein. Ein Aufstieg in die MotoGP-Klasse ist immer noch möglich – Lüthi besitzt ein konkretes Angebot des Asper-Teams –, auch ein Wechsel ins Team von Dominique Aegerter sei nicht vom Tisch, wenn sein Manager Daniel M. Epp seine Gedanken, nach über einem Jahrzehnt nicht mehr als Teambesitzer auftreten zu wollen, in die Tat umsetzt.

Krummenachers Motivationsspritze

Ein kleines Erfolgserlebnis gabs für Randy Krummenacher. Der 24-jährige Zürcher Oberländer fuhr zum sechsten Mal in dieser Saison in die Punkteränge. Nur von Startplatz 24 aus ins Rennen gestiegen, erkämpfte er sich in einer zehnköpfigen Gruppe, die um Rang 8 stritt, den 13. Platz und hofft, dass es beim nächsten Rennen in zwei Wochen beim GP von San Marino in Misano endlich wieder einmal zu einem Top-Ten-Rang reichen wird.