Köbi Büchler geht in die dritte Runde – Beat Jud chancenlos
Köbi Büchler (CVP) bleibt ungeschlagen. Der Maseltranger geht für eine dritte Legislatur nach Bern. Weiterhin ist er der einzige Nationalrat aus der Region. Am meisten Stimmen erhielt die nicht gewählte Barbara Keller-Inhelder (SVP).
Köbi Büchler (CVP) bleibt ungeschlagen. Der Maseltranger geht für eine dritte Legislatur nach Bern. Weiterhin ist er der einzige Nationalrat aus der Region. Am meisten Stimmen erhielt die nicht gewählte Barbara Keller-Inhelder (SVP).
Von Marc Allemann
St. Gallen. – Von den 22 Nationalratskandidaten gelang es gestern nur Köbi Büchler, genug Wähler zu überzeugen. Mit 26344 Stimmen erreichte Büchler das zweitbeste Resultat auf der CVP-Liste (mehr zum gesamtkantonalen Ausgang im Artikel unten).
Büchlers Verankerung in landwirtschaftlichen Kreisen scheint ungetrübt. Zudem hat der 59-Jährige in der letzten Legislatur seine Bekanntheit über die Region hinaus klar steigern können, auch dank seiner medialen Auftritte als Präsident der Sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrats. An sein Rekordergebnis von 2007, als er 33888 Stimmen holte, kam der Präsident des kantonalen Schützenverbandes aber nicht heran.
Die weiteren Kandidaten aus der Region waren chancenlos. Der Schmerkner Beat Jud (CVP), der die Unterstützung der Industrie- und Handelskammer genoss, erreichte 11373 Stimmen. Dicht auf seinen Fersen ist Parteikollegin Yvonne Suter aus Rapperswil-Jona, die 9769 Wähler zu überzeugen vermochte. Sie überflügelt den Eschenbacher Jörg Frei, Präsident der CVP St. Gallen, der 9172 Stimmen erhielt.
Keller-Inhelder in Topform
Barbara Keller-Inhelder (SVP, Rapperswil-Jona) holte auf dem sechsten Platz der SVP-Liste 37303 Stimmen. Sie hat von allen Linthgebietlern am besten abgeschnitten. Noch als CVPlerin hatte sie vor vier Jahren ein deutlich schlechteres Resultat gemacht. Trotzdem reicht es Keller-Inhelder nicht für einen Nationalratssitz. Auf der SVP-Ersatzbank ist Keller-Inhelder an zweiter Stelle knapp hinter dem abgewählten Elmar Bigger.
Einen Achtungserfolg am anderen Ende der politischen Bandbreite kann Fabian Cortesi (Grüne, Rapperswil-Jona) für sich verbuchen. Während er vor vier Jahren als Junggrüner 1815 Stimmen bekam, wurde er dieses Jahr 6625 Mal gewählt. Auch Parteikollegin Silvia Kündig aus Rapperswil-Jona konnte leicht zulegen.
Die grünliberalen Politiker Nils Rickert und Hans Kluger (beide aus Rapperswil-Jona) schnitten vergleichsweise gut ab, auch wenn ihre Chance auf einen Sitz aussichtslos war.
Jungpolitiker ohne Glanzlichter
Die gegenwärtige Generation von Jungpolitikern aus der Region konnte sich in dieser Wahl nicht ausserordentlich profilieren. Zu viele Bisherige traten wieder an, zu viele Kantonsräte wollten ebenfalls kandidieren. Sandro Morelli (CVP) aus Benken gelang es immerhin, trotz schlechter Platzierung auf der JCVP-Liste, 2424 Stimmen zu holen.
Am Nadelöhr der zwölf Nationalratssitze des Kantons St. Gallen sind alle Kandidaten ausser Büchler wieder gescheitert. Viele Kantonsräte und Nationalratskandidaten haben den Wahlkampf als Vorbereitung für die nächsten März stattfindenden Kantonsratswahlen genutzt. Sie werden ihr Wahlresultat mit Fassung tragen.
Die Wahlen in vier Jahren dürften für das Linthgebiet wieder spannend werden. Ob Köbi Büchler mit 63 Jahren nochmals antritt, ist alles andere als sicher. Bis dann braucht die Region Kandidaten, die auch ennet dem Ricken auf Gegenliebe stossen.
Die folgende Übersicht zeigt, wie die 22 Nationalratskandidatinnen und -kandidaten aus der Region Gaster und See bei den Eidgenössischen Wahlen 2011 gestern gesamtkantonal abgeschnitten haben:
Name Kantonsergebnis
Barbara Keller (SVP) 37 303
Jakob Büchler (CVP) 26 344
Beat Jud (CVP) 11 373
Peter Zuberbühler (FDP) 11 223
Yvonne Suter (CVP) 9769
Jörg Frei-Peter (CVP) 9172
Fabian Cortesi (Grüne) 6625
Nils Rickert (GLP) 6083
Silvia Kündig (Grüne) 5443
Hans Kluger (GLP) 5058
Marco Fäh (Grüne) 4387
Alex Murer (BDP) 4278
Antoinette Lüchinger (EVP) 2496
Sandro Morelli (JCVP) 2424
Markus Rüttimann (EDU) 1887
Sandro Lendi (JCVP) 1803
Karen Peier (EDU) 1621
Manuel Gmür (JCVP) 1608
Regula Krapf (Junge Grüne) 1595
Albert Kölbl (EDU) 1592
Tobia Uebelhart (JGLP) 1349
Berat Menlikli (JGLP) 1039
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