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Junger Schänner wehrt sich gegen Rassismus-Vorwürfe

Der Sekretär der SVP Schänis soll am Samstag Vizepräsident der Direktdemokratischen Partei Schweiz werden. Djordje Vasiljevic, der in Näfels arbeitet, wehrt sich nun gegen Rassimus- Vorwürfe und gegen seinen Rausschmiss bei der SVP.

Südostschweiz
26.07.12 - 02:00 Uhr

Von Nicole Bruhin

Schänis. – Die Gründung der Direktdemokratischen Partei Schweiz (DPS) wirft in den Medien hohe Wellen. Die Gründungsversammlung der Rechtsaussen-Partei vom Samstag, 25. Juli, im St. Galler Restaurant «Sonne» wurde bereits an einen unbekannten Ort verlegt. Zu gross sei die mediale Aufmerksamkeit, sagt Gründer und Ex-Pnos-Anhänger Ignaz Bearth gegenüber dem «St. Galler Tagblatt».

«Ich bin kein Rechtsextremist»

Mitten im Geschehen steht Djordje Vasiljevic. Er soll zum Vizepräsidenten der neuen Partei gewählt werden (gestrige Ausgabe). Dieses Amt kostet ihn vermutlich seinen Job als Sekretär der SVP Schänis: «Wenn er das Amt annimmt, wird er aus unserer Partei ausgeschlossen», bestätigt SVP-Schänis-Präsident Oskar Gmür. Die SVP akzeptiere kein rechtsradikales Gedankengut innerhalb der Partei.

Dagegen wehrt sich Vasiljevic und stellt klar: «Ich bin kein Rechtsextremist.» Er sei einfach sehr patriotisch und heimatliebend. Und er vertrete immer eine klare Meinung.

«Ich bin sehr enttäuscht»

Vasiljevic kann die Reaktion der SVP nicht verstehen: «Ich bin enttäuscht.» Sein Engagement für die DPS stehe seiner Arbeit für die SVP nicht im Weg. Überrascht zeigt sich der Schänner aber nicht: «Ich habe ohnehin keinen grossen Rückhalt in der SVP gespürt.» Dies obwohl er sich immer sehr für diese eingesetzt habe.

Trotz seiner Jugend will der 19-Jährige ganz vorne mitmischen: Im März wollte er gar als Kantonsrat kandidieren. «Dabei hat mich die Partei nicht unterstützt», erzählt Vasiljevic. Im Gegenteil: Es seien hinter seinem Rücken einige Dinge abgelaufen, die sehr unschön gewesen seien. «Diese Angelegenheit hat mich natürlich verletzt.»

«Diese Politik ist nicht gut»

Zurzeit weilt Vasiljevic im Ausland in den Ferien. Er wird bei seiner Wahl zum Vizepräsidenten der DPS also nicht anwesend sein. Die ganze Aufregung rund um die neue Partei und seine Person kann er nicht verstehen. Doch die DPS steht schon vor ihrer Gründung im Ruf, eine rechtsradikale Partei zu sein. Dabei spielt der gesetzte Präsident und Gründer der DPS, Ignaz Bearth, eine Rolle. Der Uzwiler war früher Mitglied der Partei national orientierter Schweizer (Pnos).

Vasiljevic verteidigt seinen Kollegen: «Bearth hat sich von der Pnos abgewandt, weil er erkannt hat, dass diese Politik nicht gut ist für die Schweiz.» Deshalb wolle er nun eine eigene Partei gründen.

«Viele sind enttäuscht von der SVP»

Mit der Gründung der DPS wollen Bearth und Vasiljevic eine Alternative zur SVP bieten: «Viele sind nicht mehr zufrieden und enttäuscht über die Politik der SVP.»

Die neue Partei werde politische Themen anders anpacken: «Wir nehmen kein Blatt vor den Mund.» Als Bearth ihm von seiner Idee erzählt habe, sei er sofort begeistert gewesen. «Da kann ich richtig Gas geben.»

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