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Jona Center: «Wand aus Beton»

Das neue Quartierzentrum im Osten von Jona soll es werden: das neue Jona Center. Doch die Opposition dagegen ist stark. Im Stadthaus sind 26 Einsprachen eingegangen. Wenn diese nichts bewirken, haben die Gegner einen Plan B.

Südostschweiz
24.04.14 - 02:00 Uhr

Von Willi Meissner

Rapperswil-Jona. – Anfangs war Hans Scheller mit seinem Engagement gegen das neue Jona Center alleine. Er wohnt in unmittelbarer Nähe des aktuellen Jona Center. Würde das neue Projekt gebaut, droht eines der drei geplanten, bis zu achtstöckigen Gebäude sein Haus zu überschatten.

Nun zeigt sich, dass sein Werben gegen die geplante Überbauung im Osten von Jona auch die Nachbarn überzeugt hat. Laut Stadtrat Thomas Furrer sind insgesamt 26 Einsprachen im Stadthaus eingegangen. Drei davon sind Sammeleinsprachen mit «bis zu 48 Unterschriften», so Furrer. Weitere können bis heute eintreffen.

Die meisten Einsprachen kommen aus dem Kramenweg. Die dortigen Anwohner in Hanglage müssten sich wegen dem neuen Jona Center teils von der Seesicht verabschieden. Weitere Einsprachen kommen aus der Oberwiesstrasse, Erlenstrasse und der St. Gallerstrasse. Allesamt unmittelbare Anwohner.

Zu gross und zu viel Verkehr

Furrer gibt einen groben Einblick in den Inhalt einiger Einsprachen: «Wand aus Beton vor den Alpen» nennt ein Einsprecher das neue Jona Center. Die meisten Einsprecher kritisieren ebenfalls die Grösse und die Einordnung ins Stadtbild. «Vielen scheint das Projekt zu grossstädtisch», sagt Furrer. Der Verkehr ist einigen ebenfalls ein Dorn im Auge. Laut Furrer zweifeln einige Einsprecher an der Kapazität der Strassen, sollte das neue Jona Center gebaut werden.

Urnenabstimmung wahrscheinlich

Bis spätestens im Herbst will der Stadtrat alle Einsprachen behandeln. Denn dann steht die nächste Hürde für das Riesenprojekt an: die Auflage des Teilzonenplans Jona Center.

Bis dahin müssen aber noch einige Seiten gewälzt werden. Allein die Einsprache von Hans Scheller umfasst 13 Seiten. Er will nun warten, wie der Stadtrat mit den Einsprachen verfährt. «Mal sehen, ob sie das Projekt trotzdem durchdrücken wollen», sagt er.

Doch selbst wenn die Einsprachen das Projekt nicht zu Fall bringen, will Scheller weiterkämpfen. «Dann werden wir das Referendum gegen den Teilzonenplan ergreifen.» Die dafür nötigen 500 Unterschriften könne er in kürzester Zeit zusammenbringen, ist er überzeugt.

Davon geht auch Stadtrat Furrer aus – und spricht sich dafür aus: «Ich bin klar der Meinung, dass ein so bedeutendes Projekt eine demokratische Legitimation durch eine Volksabstimmung braucht.»

Die Stadt stehe jedoch hinter dem Projekt. «Das neue Jona Center bringt eine Quartierversorgung im Nahbereich und zahlbare Wohnungen in die Stadt», sagt Furrer. Politiker und Bauherr hätten also noch viel Arbeit vor sich, um das Projekt zu erklären.

Ausserdem entspreche das neue Jona Center der Stadtplanung. Man wolle im Osten von Jona ein Subzentrum schaffen, um die Zentren Rapperswil und Jona vom Verkehr zu entlasten.

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