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Jedes einzige Menschenleben ist Grund genug

Wenn man einen hoffnungsvollen Sohn und Bruder hatte, der sich mit 28 Jahren im Affekt mit der Armeepistole das Leben genommen hat, kann man nur ein Ja zur Initiative in die Urne legen.

Südostschweiz
02.02.11 - 01:00 Uhr

Wenn man nur ein wertvolles Leben retten, nur eine Familie vor unsäglichem Leid bewahren kann, ist die Zustimmung zur Initiative ein Muss.Anna Schiesser, Trin-MulinFabia Fehr-Schiesser, Chur

Liebe Bündnerinnen und liebe Bündner, ich war jetzt eine Woche in den Ferien bei euch: Es war alles wunderbar, gutes Essen, schönes Zimmer, wirklich gut. Okay, mit den Mitarbeitenden im Hotel konnte ich nicht reden, weil sie kein Deutsch verstanden. Aber das ist ja nicht so wichtig.Wirklich schockiert aber hat mich, dass Ihr, liebe Bündnerinnen und Bündner, alle taub seid! Der Krach der Militärflugzeuge, die unzähligen Helis, die da rumfliegen, die Subaru Imprezas, die durchs Dorf blochen und der Lärm der Schneekanonen nachts! Also wirklich: Respekt! Ihr nehmt diesen Saukrach gelassen hin, ohne auch nur ein Wort des Ärgers, des Missfallens oder gar des Aufbegehrens.Unterdessen, liebe Bündnerinnen und Bündner, bin ich wieder in Basel und geniesse (sie!) die Ruhe unter der An- und Abflugschneise des Aeroports Basel-Mulhouse.Ich hatte wirklich tolle Ferien bei euch im Bündnerland, und dafür möchte ich mich hier auch gerne bedanken, aber – bitte seid mir nicht böse! – ich komme erst wieder, wenn ich alt und taub bin. Versprochen! Silvia Lorenz, BaselBei Graubünden Ferien hat man auf eine Replik auf der Leserbrief von Silvia Lorenz verzichtet.

Das Komitee gegen die Waffenschutz-Initiative argumentiert, dass die Annahme der Initiative zu einem gestörten Verhältnis zwischen Staat und Bürger führen würde. Dies deshalb, weil der Staat dem Bürger misstraue, wenn er den Bürger «entwaffne».Mein Staatsverständnis ist es, dass der Staat dafür sorgen muss, dass seine Bürger vor objektiven Gefahrenquellen bestmöglich geschützt werden. Schliesslich verlangen wir vom Staat auch, dass er Verkehrsregeln aufstellt oder gewisse Umweltstandards setzt.Weshalb dieses Prinzip ausgerechnet bei Waffen nicht mehr gelten soll, ist mir schleierhaft. Ich stimme der Waffenschutz-Initiative zu, weil sie meine Mitbürger und mich schützt.Rita Parpan, Winterthur

Mit Waffen übertreiben; Gräber der Toten bleiben; Politiker aber schreiben; vertrauen soll man beiden.Nur Traditionalisten; haben reihenweise Kisten; voll von Argumenten; Munition indessen im See versenken.Den Seen macht's nicht allzu viel; es rostet dort das Projektil; auch in den Suizidären; Mütter können ja neue gebären.Böse Buben schiessen; Schweizer brav nur Blumen giessen; die Knarre soll in Rechter Hand; den Feind vertreiben aus heil'gem LandTrutzig stehen Berge; Geld, und schwer bewaffnete Zwerge; verteidigen sie mit Vehemenz; gegen den Einfluss von Intelligenz.Erik Wagner, Chur

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