«Ich will keine Tiere ausnutzen»

Mit Alina Leiendecker * sprach Johanna Burger

Weshalb haben Sie begonnen, sich vegan zu ernähren?

Alina Leiendecker: Meine Eltern brachten das Buch «vegan for fit» nach Hause, und wir machten zusammen einen Probemonat mit veganer Ernährung. Meine Mutter und ich sind auch nach diesem Monat bei der veganen Ernährung geblieben.

Und essen Sie jetzt wirklich gar keine tierischen Produkte?

Ich mache selten eine Ausnahme, wenn ich wirklich Lust auf ein Nahrungsmittel wie Milch habe. Wenn ich unterwegs einen Kaffee trinken will, muss ich auch manchmal ein Auge zudrücken, einfach deshalb, weil noch lange nicht alle Cafés Alternativen wie Sojamilch anbieten. Mache ich aber einmal eine Ausnahme, dann wähle ich Bioprodukte.

In welchen Momenten wird denn Ihre Überzeugung auf die Probe gestellt?

Wenn ich so richtig lecker gebratenes Fleisch rieche, werde ich schon manchmal in Versuchung geführt. Ich mag die Produkte ja, ich ernähre mich nicht vegan, weil ich tierische Produkte nicht gern esse.

Weshalb denn vegan?

Mir sind die Produktionsumstände für diese tierischen Produkte zuwider. Ich möchte nicht, dass ein Tier wegen mir leiden muss und will die Tiere nicht ausnutzen.

Haben Sie schon ans Aufhören gedacht?

Nein. Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, mich anders zu ernähren als – annähernd – vegan.

Was denken Sie über jene, die dem Veganismus skeptisch gegenüberstehen? Leider gibt es viele Vorurteile über Veganismus. Ich finde, man sollte es mindestens einmal ausprobieren und sich dann eine eigene Meinung über den veganen Lebensstil bilden.

* Alina Leiendecker wohnt in Glarus, studiert in Zürich und ernährt sich seit einem Dreivierteljahr (fast ganz) vegan.