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Ein Deutscher sichert sich die Weisshorn Trophy

Nach dem Trainingstag vom Freitag ist das 6. Arosa Classic Car gestern so richtig losgegangen. Gefahren wurde um die Weisshorn Trophy, bei der nicht der Schnellste, sondern der Konstanteste siegte.

Südostschweiz
12.09.10 - 02:00 Uhr
Zeitung

Von Hanspeter Rennhard

Arosa. – Nachdem es am Freitag beim Training auf der 7,8 Kilometer langen Strecke zwischen Langwies und Arosa noch nass gewesen war, hatten die Gummis der rund 130 historischen Fahrzeuge gestern so richtig Grip. Traumhaftes Herbstwetter begleitete die Fahrer – und einige wenige Fahrerinnen – durch die 76 Kurven mit einer Höhendifferenz von 422 Metern. Als einzige Rennstrecke in den Schweizer Bergen geht diese auf einem Teilstück talabwärts – und zwar über 1,2 Kilometer. Zugelassen waren Sport- und Rennfahrzeuge der Baujahre 1905 bis 1985.

Anspruchsvolle Strecke

Doch weshalb entscheidet sich ein Besitzer eines klassischen Wagens überhaupt für eine Teilnahme am internationalen Bergrennen? Schliesslich ist die Startgebühr von rund 1500 Franken nicht gerade ein Pappenstiel. Dazu der 62-jährige Arzt Armin Zumtobel aus dem österreichischen Mayrhofen, der beim Hauptrennen von heute zum Favoritenkreis zählt: «Wissen Sie, um Golf zu spielen bin ich noch zu jung, aber nicht zu alt, um solche Rennen zu fahren ...»Wie üblich wird in Arosa in den drei Kategorien Racing/Competition (rennmässiges Fahren gegen die Zeit), Gleichmässigkeit (geringste Zeitdifferenz zwischen zwei Läufen) sowie in der Demonstrationsklasse (Museumsfahrzeuge) gestartet. Erstmals waren gestern zehn attraktive Motorräder – fast alles Vorkriegstöffs – mit dabei. Die Fahrer hatten sich selbst um eine Teilnahme bemüht – und versuchsweise wurden ihnen zehn Startplätze zugesichert. Nicht etwa, um das Fahrerfeld zu komplettieren, wie Arosa-Tourismus-Direktor Pascal Jenny gestern sagte: «Nein, das war überhaupt nicht der Grund. Vielmehr ging es uns darum, eine Attraktion mehr einzubauen.»

Eine Hundertstelsekunde

Obschon gestern noch nicht rennmässig gefahren wurde, gab es mit der Weisshorn Trophy einen Tagessieger. Entscheidend dafür war die Konstanz. Dabei ging der Sieg an den Deutschen Hermann Rübig, der das Kunststück schaffte, die beiden Läufe mit seinem Mercedes-Benz 250 SL mit einer Hundertstelsekunde Zeitdifferenz auf den Asphalt zu zaubern. Auf Platz 2 klassierte sich der St. Galler Thomas Meier (Gossau) mit seinem Lancia Beta Montecarlo (Zeitdifferenz 0,07 Sekunden). Auf Rang 3 folgte der Bündner Christoffel Vonmoos (Maloja), der mit seinem Ford Mustang 289 Cabrio die beiden Läufe mit einer Zeitdifferenz von 0,13 Sekunden absolvierte.Meistens gehen Rennen wie das Arosa Classic Car nicht ohne Blechschaden über die Bühne. Das war auch gestern nicht anders. Es erwischte einen Churer Teilnehmer, der mit seinem 350 PS starken De Tomaso Pantera GT5 – offenbar nach einem Reifenplatzer – gegen die Leitplanke prallte. Am Wagen entstand Totalschaden.Nach der Auftaktprüfung um die Weisshorn Trophy findet heute nun das Hauptrennen statt. Zwischen 8.25 und 16.30 Uhr werden nochmals zwei Rennläufe in allen Kategorien ausgetragen.

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