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Ein ambitioniertes Projekt ist auf der Zielgeraden

Die Umbauarbeiten im Zeughaus in Bergün, dem zukünftigen Sitz des Bahnmuseums Albula, schreiten planmässig voran. Auf einer (Bahn-) erlebnisreichen Fahrt wurde gestern über die Details informiert.

Südostschweiz
21.10.11 - 02:00 Uhr

Von Silvia Kessler

Noch sind die Handwerker im zukünftigen Bahnmuseum Albula allgegenwärtig. Eine Medienorientierung in jenen Räumlichkeiten würde zum jetzigen Zeitpunkt also nur hinderlich sein. Doch die zum Unesco-Welterbe zählende Strecke Albula/Bernina hat ja noch vieles mehr zu bieten. Zum Beispiel die 1902 für die Bahnarbeiter erstellte Unterkunft am Bahnhof Stuls, die durch den Rotary Club Zürich-Flughafen als Beitrag zum Bahnmuseum Albula im Jahr 2008 restauriert worden ist. Ebendort wurde die gestrige Medienkonferenz, einberufen von der Stiftung Bahnmuseum Albula, abgehalten. Gereist wurde im RhB-Sonderwagen «Stiva Retica», die rustikale «Bündner Stube auf Rädern».

Zu den fachkundigen Mitreisenden zählten Yves Broggi, seit vielen Jahren engagierter Verfechter des Bahnmuseumprojekts und Präsident der Stiftung Bahnmuseum Albula, Andreas Dürst, Gesamtprojektleiter Bahnmuseum Albula und Präsident von Bergün Filisur Tourismus, der Ausstellungsmacher Pius Tschumi, der Architekt Stefan Lauener und der Bergüner Gemeindepräsident Peter Nicolay. Mit von der Partie waren aber auch ehemalige RhB-Mitarbeitende aus unterschiedlichsten Bereichen, welche die Reisegruppe mit Anekdoten aus früheren Bahnzeiten erheiterten und zugleich eine Ahnung vermittelten, was schon bald im Bahnmuseum zu erleben sein könnte.

Mehr als «nur» ein Museum

«Das Bahnmuseum will seine Besucher tief in die Geschichte der Rhätischen Bahn verführen», erklärte Yves Broggi. Diese Geschichte und ihre Auswirkungen auf das Alltagsleben der Menschen in der Region kann ab 2. Juni 2012 über drei Stockwerke auf insgesamt 1300 Quadratmetern Ausstellungsfläche anhand von über 400 Exponaten nacherlebt werden. Wobei die Besucher laut Pius Tschumi mehr als «nur» ein Museum erwarten dürfen. «Es ist zugleich auch Kompetenzzentrum einer ganzen Bahnregion, in deren Zentrum die wohl spektakulärste Alpenbahn Europas steht.» Die Dauerausstellung mit ihren Raumbildern, interaktiven Elementen und Exponaten werde Kompetenz und Authentizität ausstrahlen. «Wir wollen den technikvernarrten Bahnfan aus Brasilien genauso begeistern wie die an der Geschichte ihrer Region interessierten Einwohner», ergänzte Tschumis Mitarbeiterin Esther Reinhardt. Das Bahnmuseum könne als Schnittpunkt für Bahn-, Wirtschafts-, Sozial-, Kultur- und Regionalgeschichte verstanden werden, in ständiger Interaktion mit Vergangenem und Zukünftigem, eingebettet in ein touristisch geprägtes Dorf. Den Stuls-Reisenden wurden schon mal einige Exponate und interaktive Elemente gezeigt, und die Vorfreude auf die Eröffnung machte spürbar die Runde.

www.bahnmuseum-albula.ch

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