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Die Kehrtwendung der FDP-Fraktion

Anlässlich der Augustsession standen sämtliche anwesenden Bündner Grossräte hinter dem Anliegen, das Wirtschaftsentwicklungsgesetz einer Totalrevision zu unterziehen.

Südostschweiz
20.09.10 - 02:00 Uhr
Zeitung

Alle Parlamentarier, von SP bis SVP und auch der grössten Fraktion FDP, unterstützten das Anliegen, das Wirtschaftsentwicklungsgesetz derart anzupassen, dass zukünftig auch Bündner KMU-Betriebe vermehrt gefördert werden können.Doch weniger als drei Wochen später dementiert die FDP. Die finanzielle Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen sei strikte abzulehnen. Ob da etwa die grossen exportorientierten Unternehmen aktiv wurden, welche vom aktuellen Wirtschaftsförderungsgesetz besonders profitieren?Wir Grünliberalen sind zwar nur ein kleines Grüppchen im Grossen Rat. Doch wir halten unsere Linie. Wir beugen uns nicht dem Diktat anderer.

Jürg Kappeler, Grossrat Grünliberale, Chur

Zum Artikel «Mit 170 Sachen durch Litzirüti» in der Ausgabe vom 11. September.

Was für eine irrsinnige, verwerfliche Tat am 6. Arosa Classic Car! Ein Dorf ist doch keine Rennstrecke. Das war eine Straftat. Jeder, der auf der Autobahn zu schnell fährt, wird zünftig gebüsst. Und die «Südostschweiz» bringt das noch gross in ihrer Zeitung. Ironie: Warum nicht zum Abschluss «Zur Nachahmung empfohlen»?

Johann Hunger, Thalkirch

Zum Leserbrief «Gedanken einer Sportlerin zur Jagd» in der Ausgabe vom 13. September.

Marion Theus und der Wildtierschutz Graubünden verurteilen die Bündner Jagd. Als Ehefrau eines Jägers dazu einige Gedanken von mir.Erstens: Die Bündner Jäger sind keine Barbaren! Alle Jäger, die ich kenne, haben grosse Achtung und Ehrfurcht vor der Natur und den Wildtieren. Es ist jedem Jäger ein Leid und bringt ihm schlaflose Nächte, wenn er ein Tier angeschossen hat. Er wird alles unternehmen, um dieses Tier in einer Nachsuche mit dem Schweisshund zu finden und dem Tier einen würdigen Todesschuss zu geben. Der Schweisshund hetzt die verletzten Tiere nicht, sondern spürt sie nur auf! Auch ist es für jeden Jäger das Letzte, ein Muttertier oder gar ein Jungtier zu schiessen, was nicht heisst, dass dies nicht ab und zu passieren kann.Dass im Leserbrief der Jägerschaft allgemein Angetrunkenheit unterstellt wird, finde ich eine Anmassung. Man rechne: Wenn vier Jäger 20 Tage in der Jagdhütte verbringen und dabei jeden Abend je ein «Feierabendbier» trinken, ergibt dies bereits 80 Flaschen. Und davon ist bestimmt kein Jäger betrunken!Wenn die Schreiberin der Meinung ist, dass es die Jagd nicht brauche und die Natur es selber regeln würde, dann hat sie wohl noch nie erfahren, wie die Natur dies regeln würde.Es wären dies Krankheiten und Seuchen, bei denen die Tiere auf jämmerliche Art zu Tode kommen würden. Auch die Macht- und Rangkämpfe, etwa zwischen Hirschstieren und Rehböcken, sind äusserst brutal und enden nicht selten mit dem Tod durch Stichverletzungen von den Geweihen. Und genau solche Kämpfe würden bei erhöhtem Wildbestand vermehrt vorkommen.Und nur so nebenbei, wenn die Leserbriefschreiberin das ganze Jahr in Feld und Wald am Joggen und Laufen ist, wird sie auch einige Wildtiere aufscheuchen, die wohl kaum unterscheiden können, ob sie nun ein Gewehr an der Schulter oder Joggingschuhe an den Füssen hat.

Uschi Bärtsch, Furna

Zum Leserbrief «Gedanken einer Sportlerin zur Jagd» in der Ausgabe vom 13. September.

5.30 Uhr in der Früh, unser Weg führt durch die morgendliche Stille des Bergwaldes. Ab und zu ein Vogelruf, von Zeit zu Zeit ein Knacken unter dem Schuhwerk. Der Pfad wird schmal, der Anstieg steil. Nach rund 50 Minuten Aufstieg erreichen wir zum Sonnenaufgang die Waldgrenze. Unten im Tal ziehen neblige Schwaden gespenstig ihre Runden über den See. In der Nähe pfeift ein Murmeltier auf seinem Wachposten. Der Tag erwacht auf 2000 Metern über Meer.Nach einem kurzen Halt steigt unser Weg weiter an. Ein lauter Pfiff hallt durch die frische Morgenluft. Ein zweiter folgt sogleich. Ich dreh mich nach rechts, da steht er – der Gamsbock, gut im Futter, stolz seine Brust. Aus knapp 80 Metern Entfernung blickt er uns an, ein prächtiger Kerl. Unsere Begegnung: kurz und eindrucksvoll. Der Bock trottet davon, ab und zu dreht er sich nach uns um, wohl im Wissen, dass wir ihm nichts tun werden. Wir verweilen, spiegeln die Hänge nach Wild ab und heissen die ersten warmen Sonnenstrahlen auf unserer Haut willkommen. Es wird ein schöner Tag. Weit oben am Horizont äsen Steinböcke, weiter unten oberhalb eines Couloirs entdecken wir eine Gruppe mit Gämsen.Wir gehen weiter bergauf. Durch Bergastern und Heidekraut, vorbei an unzähligen Murmeltierbehausungen, stets bedacht, einen Fehltritt zu vermeiden, führt uns der Weg in ein Seitental. Leise versuchen wir die in der Nähe weidenden Gämsen auszumachen, was uns gelingt und mit schönen Beobachtungen belohnt wird. Zu begutachten gibt es ein Rudel mit etwa 30 Gämsen.Die Zeit der Wildbeobachtung beginnt. Jungtiere und Muttertiere, junge Böcke, Geissen und Jahrtiere. Das Rudel bietet viel an Unterhaltung. Wunderschöne Stunden, unbeschreibliche Momente der Zweisamkeit und Freundschaft. Ob uns an diesem Tag das Glück hold war, eine erlaubte Gamsgeiss auszumachen, anzusprechen und zu erlegen, das sei der Fantasie der Leser überlassen. Nur so viel, am selben Tag konnte ich noch einen Steinadler von nächster Nähe beobachten, wie er mit absoluter Perfektion versuchte, ein Murmeltier zu schlagen. Ein gigantischer Jäger, unser König der Lüfte. Abends, müde, aber glücklich am Hüttentisch, liessen wir uns frische Wildleber schmecken, und wir stiessen zusammen mit einem Glas Veltliner an auf einen unvergesslichen Tag in unserer Heimat. Viva la Grischa, es lebe die Bündner Hochjagd.

Annina Giovanoli, Haldenstein

Der Churer Bevölkerung und allen Gästen, die kürzlich das erste Drehorgelfestival in Chur besucht haben, von ganzem Herzen ein grosses Dankeschön. Unsere eingeladenen Drehorgelspieler aus nah und fern, sogar aus Berlin, der Hochburg der Drehorgel, waren von den Bündnern und allen Gästen in Chur sehr begeistert. So ein tolles Publikum, das grosse Interesse für die Drehorgel, die Herzlichkeit und die lockere Stimmung, das alles hat die Spieler und Sänger gefreut und angespornt.Die schöne Altstadt haben viele Besucher wieder neu entdeckt. Auch Petrus war uns wohlgesinnt, er ist sicher auch ein Drehorgel-Liebhaber. An alle, die uns unterstützt und auf irgendwelche Art geholfen haben, nochmals recht herzlichen Dank.PS: Es gab wenige, die es gestört oder denen es nicht gefallen hat, aber: «Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.»

Die Initianten Ruth und Ueli Schneider, Chur/Malix

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