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Der Entscheid der CVP ist zu akzeptieren

Der Landquarter Gemeinderat Andrea Florin bezieht sich in seinem Leserbrief offensichtlich auf eine Medienmitteilung der CVP Landquart. An der Generalversammlung der CVP Landquart vom 6.

Südostschweiz
28.06.12 - 02:00 Uhr

Zum Leserbrief «Überbauung Krone: Jetzt gehts wieder los» in der Ausgabe vom 27. Juni.

Juni wurde unter anderem die Rechnung 2011 der Gemeinde Igis diskutiert. Die Ortspartei nahm dabei den äusserst kritisch formulierten Bericht der Geschäftsprüfungskommission zur Kenntnis: «Zur 100-prozentigen Beteiligung Aktiengesellschaft Krone Igis konnte uns der Vorstand nur unzureichend und verspätet Unterlagen zur Verfügung stellen. So wird erst im Juni 2012 die Jahresrechnung 2010 abgenommen, obwohl die Fortführungsfähigkeit der Firma gemäss Revisionsbericht als gefährdet erscheint. Entsprechend gehen wir davon aus, dass die Rückzahlung der Darlehen der Gemeinde an die Aktiengesellschaft Krone von 3,6 Millionen Franken unsicher ist.»

Auf dieser Grundlage hat eine klare Mehrheit der anwesenden Parteimitglieder beschlossen, die Rechnung 2011 an der anstehenden Gemeindeversammlung nicht zu genehmigen. Die beiden Gemeindevorstandsmitglieder Sepp Föhn und Livio Zanetti, welche sich bei dieser parteiinternen Abstimmung für die Genehmigung der Rechnung 2011 eingesetzt haben, wurden dabei überstimmt.

Daraus einen Verstoss der beiden CVP-Mitglieder Sepp Föhn und Livio Zanetti gegen die kürzlich erarbeiteten Verhaltensregeln des Gemeindevorstandes Landquart zu konstruieren, wie es Andrea Florin in seinem provozierenden Leserbrief gemacht hat, ist damit falsch und irreführend. Der demokratisch gefällte Mehrheitsentscheid der CVP Landquart, die Rechnung 2011 nicht zu genehmigen, muss auch vom gesamten Gemeindevorstand so akzeptiert werden.

Marion Zortea, Vizepräsidentin CVP Landquart

Ich sympathisiere nicht mit der SVP. Im zweiten Wahlgang der Churer Stadtratswahlen, die am 8. Juli stattfinden, geht es jedoch gar nicht um die Wahl zwischen der SVP, BDP oder CVP. Für mich geht es in erster Linie um den Erhalt einer bürgerlichen Regierung und um die Person von Beath Nay.

Nay hatte die vom Gemeinderat beschlossene Steuererhöhung im Jahr 2010 im Alleingang mit einer Unterschriftensammlung bekämpft und den anschliessenden Abstimmungskampf deutlich gewonnen. Es ist genau diese Einsatzbereitschaft und Gradlinigkeit, die ich an ihm schätze. Während andere nur reden, handelt Nay.

Wer ihn besser kennt, weiss, dass Nay kein SVP-Betonkopf ist, sondern eine weltoffene, intelligente und konkordante Persönlichkeit. Es braucht Menschen mit Überzeugung, Integrität und Einsatzbereitschaft im Stadtrat. So ein Mensch ist Beath Nay. Er wird seine Aufgaben im Stadtrat mit Bravour meistern. Davon bin ich überzeugt.

Martin Vincenz, Rechtsanwalt, Chur

Bei der Panik- und Angstmache einiger Leserbriefschreiber, die sich zum «Bürgerblock» zählen, habe ich oft das Gefühl, dass diese noch nicht bemerkt haben, dass der «Kalte Krieg» längst vorbei ist. Die Churer Stadträtin Doris Caviezel-Hidber hat in ihrer bisherigen Amtszeit mehrmals bewiesen, dass es ihr nicht um Ideologien oder einen Schlagabtausch mit irgendeinem Block geht, sondern immer nur um gemeinsame Lösungen. Und natürlich geht es um Kompetenzen, denn Kompetenzen in den diversen Bereichen sind Voraussetzungen. Dass Caviezel-Hidber über diese verfügt, hat sie in ihrer bisherigen Amtszeit bewiesen. Sie führt das mit gut 700 Mitarbeitenden grösste Departement der Stadt vorbildlich. Und darum wähle ich am 8. Juli Caviezel-Hidber zur Stadtpräsidentin.

Jean-Pierre Jenny, Chur

Urs Marti gehört für mich ohne Wenn und Aber auf den Posten des Stadtpräsidenten. Wenige kennen unsere Stadt Chur so gut wie er, und seine Führungsqualitäten sprechen für sich. Grund genug, am 8. Juli Marti zu unterstützen und dadurch ihm mit seinen ausgezeichneten Eigenschaften zum Sieg zu verhelfen, damit unsere ganze Bevölkerung davon profitieren kann. Gleichzeitig appelliere ich an die ganze CVP Chur, meiner Überzeugung zu folgen und Ihre Stimme ebenfalls Marti zu geben.

Romano Cahannes, CVP-Gemeinderat, Chur

Zum Artikel «Urs Marti lässt den Prozess gegen seine Eltern verschieben» in der Ausgabe vom 23. Juni.

Finanzen sind wichtig. Finanzen dürfen aber nicht die einzige Richtschnur des Handelns sein. Urs Marti bezeichnet die Finanzen als seine Berufung. Finanzielle Ansprüche veranlassen ihn, eine Klage gegen seinen Vater zu erheben. Selbst wenn der Anspruch besteht – unter der Klage hat auch die Mutter zu leiden. Bei der Klage handelt es sich nicht um eine Privatsache. Die Klage könnte sich direkt auf die Stadt Chur auswirken. Wenn Marti seinen Anspruch durchsetzen kann, werden seine Eltern mittellos dastehen und wohl zu einem Sozialfall der Stadt Chur werden.

Marti muss als Kandidat für das Stadtpräsidium unbedingt eine transparente und nachvollziehbare Begründung für sein Vorgehen liefern und auch darlegen, dass er sein Vorgehen mit allen Konsequenzen auch als Stadtpräsident rechtfertigen kann. Ohne Offenlegung lastet der Schatten auf ihm, dass der Prozess gegen seinen Vater sich zu einer Belastung für sein Amt entwickeln könnte. Ohne eine Klarstellung ist Marti als Stadtpräsident nicht wählbar – auch aus meiner Sicht als FDP-Mitglied.

Jachen Curdin Bonorand, Chur

Zum Artikel «Wenn Sagogn nicht pariert, gibt es weniger Subventionen» in der Ausgabe vom 22. Juni.

Wir haben das Bedürfnis, dem Gemeindevorstand von Sagogn für seinen Entscheid zu danken, dass im Herbst alle Schüler von Sagogn zum Sursilvan zurückkehren dürfen.

Mit grossem Mehr hat die Bevölkerung von Sagogn die Initiative für die Rückkehr zum Sursilvan angenommen. Wenn es nach der Regierung ginge, müssten jedoch die Kinder der zweiten und dritten Klasse bis zur neunten Klasse weiter in Rumantsch Grischun unterrichtet werden. Was macht das für einen Sinn? Was sollen denn zehn Schüler alleine in einem Dorf mit Rumantsch Grischun? Sie hören nie Rumantsch Grischun und werden es nie brauchen, da die grosse Mehrheit Sursilvan schreibt. Wenn diese Schüler eine Lehre in der Region machen, brauchen sie das Sursilvan und nicht das Rumantsch Grischun, denn das Sursilvan ist Amtssprache. Ausserdem haben es die Schüler mit Rumantsch Grischun auch in der Mathematik und in den Realien schwerer.

Es macht überhaupt keinen Sinn, diese zehn Schüler durch das Rumantsch Grischun zu Exoten im eigenen Dorf zu machen. Darum haben 80 Prozent der Eltern der Zweit- und Drittklässler den Gemeindevorstand schriftlich gebeten, dass alle Schüler zum Sursilvan zurückkehren dürfen. Mit grosser Freude haben wir die positive Antwort des Gemeinderates erhalten. Für einzelne Kinder, die weiterhin in Rumantsch Grischun unterrichtet werden wollen, wird die Gemeinde eine Lösung suchen.

Rumantsch Grischun ist als Schulversuch eingeführt und vom Kanton so auch finanziert worden. Als Sagogn im Jahr 2008 über diesen Schulversuch abstimmte, stand da noch nichts davon, wie man aus dem Schulversuch auszusteigen habe. Nachträglich mit einem Regierungsbeschluss von einigen wenigen Kindern zu verlangen, dass sie nun bis zum neunten Schuljahr bei diesem missglückten Schulversuch bleiben müssen, ist rechtlich zumindest sehr fraglich.

Wir leben nicht gerade im «Wilden Westen», wie Regierungsrat Martin Jäger sagt. Dass aber eine Regierung nach acht Jahren zugeben musste, dass der berühmte Entscheid des Grossen Rates von 2003, die Lehrmittel nur in Rumantsch Grischun herauszugeben, einer rechtlichen Prüfung nicht standhalten würde, dies reicht unseres Erachtens locker für einen Wilden Osten.

Dem Gemeindevorstand von Sagogn danken wir jedenfalls nochmals, dass er zum Wohl unserer Kinder entschieden hat, dass sie nach den Sommerferien wieder in Sursilvan unterrichtet werden. Und wir wünschen ihm Mut, sich von der Regierung nicht einschüchtern zu lassen.

Rita Gfeller-Vincenz, Sagogn

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