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Das Wort Gottes gibts jetzt auch auf Rumantsch Grischun

Romanisch sprechende Kinder können Bibeltexte neu auch auf Rumantsch Grischun lesen. Am Freitag präsentierte das Hilfswerk «Kirche in Not» die Übersetzung der Kinderbibel «Gott spricht zu seinen Kindern».

Südostschweiz
27.09.10 - 02:00 Uhr
Zeitung

Von Simona Caminada

Chur. – Seit mehr als 30 Jahren verbreitet das katholische Hilfswerk «Kirche in Not» die Kinderbibel weltweit in einer Gesamtauflage von 48 Millionen Exemplaren. Mit der neusten Ausgabe «Dieu discurra cun ses uffants» in Rumantsch Grischun gibt es das Werk nun in 163 verschiedenen Sprachen.«Die Übersetzung der Kinderbibel ins Rumantsch Grischun leistet einen spirituellen und kulturellen Beitrag an den Kanton Graubünden und die ganze Schweiz», sagte Lucia Wicki-Rensch, Informationsbeauftragte von «Kirche in Not», am Freitag an einer Medienorientierung in Chur. Durch die Kinderbibel würden die Kinder religiöse Ausdrücke in Rumantsch Grischun lernen, was der Pflege der Muttersprache zugute komme.Mit der Übersetzung der Kinderbibel in die Standardsprache Rumantsch Grischun ist ein neues Lehrmittel für den Religionsunterricht in der Rumantschia entstanden. Dieses Lehrmittel werde dazu beitragen, dass der Unterricht in den romanischen Schulen abwechslungsreicher werde, meinte Vitus Dermont, CVP-Grossrat und Leiter der Rektoratsstelle für Religionsunterricht der Katholischen Landeskirche Graubünden.

Bilder sprechen die gleiche Sprache

Die kurzen, gut verständlichen Texte der Kinderbibel stammen von der deutschen Theologin Eleonore Beck. Die Übersetzung ins Rumantsch Grischun übernahm die in Laax wohnhafte Aita Dermont-Stupan. In insgesamt 99 Kapiteln erzählt die Kinderbibel Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament. Die Themen reichen von der Schöpfung bis hin zu den Aposteln und werden von rund 50 farbigen Illustrationen ergänzt. Diese sind übrigens in allen der über 160 verschiedenen Bibelversionen die gleichen.«Das Lehrmittel für den Religionsunterricht soll nebst der Freude an der Sprache auch das Interesse an religiösen Fragen und am Wort Gottes fördern», betonte Hans-Peter Schreich, evangelisch-reformierter Pfarrer und Lektor der Kinderbibel. Dass das neue Lehrmittel heute in ökumenischer Absprache und Zusammenarbeit hergestellt und eingesetzt werde, verstehe sich von selbst.

Finanzierung dank Spendengelder

Das Hilfswerk «Kirche in Not» gibt es seit mehr als 60 Jahren. Mit Hilfsaktionen und Informationstätigkeit setzt es sich für bedrängte und Not leidende Christen in rund 140 Ländern ein. Diese Projekte werden ausschliesslich privat finanziert.Die Kinderbibel von «Kirche in Not» wurde erstmals 1979 publiziert. Auch sie wird mit Spendengeldern finanziert. Das Hilfswerk hat von der 110-seitigen Kinderbibel in Rumantsch Grischun vorerst einmal 5000 Exemplare drucken lassen. Der Erlös aus den verkauften Kinderbibeln kommt später weiteren Übersetzungen zugute.

Bezugsquelle: Kirche in Not, Cysatstrasse 6, 6004 Luzern, Telefon 041 410 46 70.

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