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Christen aus ihren Häusern vertrieben

Schwyz Das Dekanat Innerschwyz informierte sich über die Lage der Christen im Irak. Pfarrer Ugo Rossi, Goldau, wurde bestätigt.

Südostschweiz
08.11.14 - 01:00 Uhr

Im Zentrum der Herbstversammlung des Dekanates Innerschwyz (Zusammenkunft aller hauptberuflich in der Seelsorge Tätigen) stand die Situation der Christen im Irak. Lucia Wicki und Pater Paul Sati, beides Mitarbeitende von «Kirche in Not», zeigten in einem eindrücklichen Referat die Situation verfolgter Christen weltweit und insbesondere im Irak auf.

Pater Paul Sati ist selber Iraker. Er hat in Deutschland studiert und wirkt zurzeit in Belgien, wo er die irakischen Flüchtlinge betreut. Lucia Wicki erklärte, dass in mehr als 50 Ländern weltweit Christen wegen ihres Glaubens verfolgt würden. Besonders stark sei die Verfolgung in den islamischen Ländern. Christen werden oft vor die «Alternative» gestellt, entweder zum Islam zu konvertieren oder aber das Land zu verlassen.

«Tsunami der Christenverfolgung»

Der aktuelle Patriarch der irakischen Kirche nennt das, was mit den Christen derzeit in seinem Land geschieht, einen «Tsunami der Christenverfolgung». Seit 2003 gibt es im Irak über 1000 christliche Märtyrer, dies wohlgemerkt noch vor dem Aufkommen von IS. Die irakischen Christen, so Pater Paul Sati weiter, würden oft in einen Topf geworfen mit den Amerikanern oder den Engländern, welche als Staatsfeinde gelten, da sie den Terrorismus im Land zu bekämpfen versuchen.

In unter die Haut gehenden Bildern zeigten Lucia Wicki und Pater Paul Sati, wie die Christen im Irak zurzeit leben: zunächst in Zelten, die aber vom Regen weggeschwemmt wurden; heute meist in Containern oder auch in Pfarreizent­ren und Kirchen. Es fehlt an Nahrung, Toiletten und Kleidung. Manche Menschen leben in unmittelbarer Nähe ihrer ehemaligen Wohnhäuser, aus denen sie vertrieben worden sind. Die Folgen seien häufig Depression und Aggression. – Mit dem Geld von 10 Flugzeugen könnte diese Not behoben werden … «Wir müssen den Kindern helfen, an den Ort ihrer Herkunft heimzukehren», fasst Pater Paul Sati das Ziel seines Wirkens zusammen.

Wahlen im Dekanat

Im geschäftlichen Teil der Dekanatsversammlung wurde Pfarrer Ugo Rossi, Goldau, in seinem Amt bestätigt. Er war vor zwei Jahren als Nachfolger von Konrad Burri zum Dekan gewählt worden. Neu in den Vorstand gewählt wurde Nicole Oppliger-Burri, Religionspädagogin in Schwyz. Sie ersetzt Pfarrer Martin Rohrer, der nach Chur berufen wurde. Pfarrer Daniel Birrer, Brunnen, wird weiterhin das Dekanat Innerschwyz im Priesterrat der Diözese Chur vertreten. Johannes Schwimmer, Religionslehrer in Arth, wurde zum Vertreter im Rat der Laientheologinnen und -theologen bestimmt. Diese Wahl muss durch das Dekanat Uri bestätigt werden. ?Für seine langjährige Arbeit als Präsident des Vereins Pfarreiblatt Urschweiz wurde Konrad Burri, Goldau, geehrt. Ihm ist zu verdanken, dass ein überpfarreiliches Pfarreiblatt überhaupt möglich geworden ist. Ein Dank ging ebenso an Guido Schnellmann, der im Juni sein Amt als Präsident der Kirchlichen Penisonskasse Urschweiz-Glarus-Tessin an den bisherigen Vizepräsidenten der Stiftung, Bruno Schwiter, übergeben hat.

Agatha Schnotz, Gründungsmitglied und langjährige Leiterin der Katechetischen Arbeitsstelle, hat ihr Amt per 1. November an Monika Baechler übergeben. Auch sie durfte den Dank des Dekanates und ein kleines Präsent entgegennehmen.

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