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Brunner steigen in die NLB ab

Nach dem deutlichen Sieg vor Wochenfrist dominierte Einsiedeln das Derby gegen Brunnen auch im zweiten Kampf. Nach einem Unterbruch von zwölf Jahren steigen die Klosterdorf-ringer wieder in die NLA auf.

Südostschweiz
09.12.13 - 01:00 Uhr

Vom Simon Gerber

Ringen. – Nach dem klaren 13:25-Auswärtssieg vor einer Woche gegen Einsiedeln standen die Ringer aus Brunnen vor einer Herkules-Aufgabe. Es zeigte sich schon früh, dass die Luft nach der Niederlagenserie bei den «Kurörtlern» draussen ist. Bis zur Pause gelang es keinem Athleten, die Matte als Sieger zu verlassen. Die entfesselten Einsiedler dagegen legten wie die Feuerwer los. Sie fuhren vor 500 Zuschauerinnen und Zuschauern nahezu einen widerstandslosen Gesamtsieg ein.

Einsiedeln klar stärker

Die Klosterdorfringer präsentierten sich als homogene Einheit, die mit viel Kampfgeist und Moral ans Werk ging. Der im Ringen noch wenig erfahrene Roman Israpilov kam gegen Dany Kälin schon früh unter die Räder. Bereits nach fünfzig Sekunden wurde dem jungen Athleten die zweite Dreierwertung zum Verhängnis. Trotz einem Gewichtsvorteil von rund 33 Kilogramm stand Roman Weiss von Anfang an gegen Javid Javad Saray auf verlorenem Posten. Dank seiner guten Technik führte der Iraner nach der ersten Runde mit 5:0 Punkten. Diesen Vorsprung baute er kontinuierlich aus und siegte zuletzt mit 13:0 Punkten.

Zur Pause schon entschieden

Die beiden hoffnungsvollen Talente Jan Neyer und Damian von Euw schenkten einander nichts. Den Konter von von Euw fing Neyer mit einem Brienzer ab. Wenig später wurde ihm der gleiche Schwung zum Verhängnis, und es stand 3:3. In der Schlussphase konnte der Brunner die Niederlage nicht mehr abwenden. Martin Steiner war im Duell gegen Sven Neyer zwar der aktivere Ringer. Trotzdem musste der Buchhalter gegen den vier Kilogramm schwereren Gegner zuletzt eine 6:8-Niederlage einstecken. Im fünften Kampf fehlte Janyan Göcman ein wenig das Wettkampfglück. Der Leihringer aus dem Freiamt kam schon früh in Rücklage und konnte das Blatt in der zweiten Runde nicht mehr zu seinen Gunsten wenden. Vor der Pause führte Einsiedeln dank fünf Siegen bereits mit 18:2 Punkten. Für den ersten Farbtupfer für Brunnen sorgte im zweiten Kampfabschnitt Ivo Gisler. Nach einer ausgeglichenen Begegnung gegen den jungen Andreas Burkhard stand die Partie nach sechs Minuten 5:5 unentschieden. Dank der letzten Wertung konnte sich Ivo Gisler als verdienter Sieger feiern lassen. Die Fortschritte von Marco Bienz sind zwar beachtlich, aber diesmal ging der Kampf gegen Lukas Schönbächler noch deutlich verloren. Kurzen Prozess machte Ruedi Appert. Bereits nach wenigen Sekunden führten zwei Ausheber zum vorzeitigen Sieg. Bereits nach sechzig Sekunden landete Reto Amgwerd, der Florian Betschart ersetzte, gegen Jürg Betschart auf den Schultern.

Neuaufbau in Brunnen

Ein vorzeitiges Ende nahm auch der letzte Kampf. Sämi Fuchs wurden zwei Dreierwertungen von Yves Neyer zum Verhängnis. «Der Rückstand aus dem ersten Kampf war einfach zu gross. Es war schwierig, die Ringer nochmals neu zu motivieren. Es freut mich allerdings, dass wir alle zehn Gewichtsklassen besetzen konnten. Nach vier Jahren steigen wir wieder in die NLB ab. Dort beginnen mir mit einem Neuaufbau. Früher oder später ist der Wiederaufstieg ein Thema», sagte der TK-Chef Martin Steiner. Gross ist natürlich die Freude beim Trainer von Einsiedeln, René Buchmann. Nach zwölf Jahren in der NLB steigen die Klosterdorfringer im dritten Anlauf gegen Brunnen in die oberste Liga auf. «Jetzt haben wir unser Ziel endlich erreicht und zählen zu den sechs besten Mannschaften in der Schweiz. Der Wiederaufstieg hat sich dank unserem sehr ausgeglichenen Kader bereits nach dem ersten Kampf abgezeichnet. In der NLA müssen wir einen Zacken zulegen und das Training intensivieren.» Über den Wiederaufstieg freut sich auch der frühere NLA-Ringer bei Einsiedeln, Urs Kälin. «Jetzt muss sich die Truppe festigen und das Training eine Stufe höher schalten», rät der ehemalige Ski-Olympia-Silbermedaillengewinner den Ringern.

Hergiswil auf dem Weg zum Titel

Im ersten Finalkampf der Mannschaftsmeisterschaft der Ringer siegte Titelverteidiger Hergiswil knapp. Nach einem Pausenrückstand von 8:10 setzten sich die Nidwaldner letztlich mit 21:19 gegen Kriessern durch. Damit sicherte sich Hergiswil in der «best of three»-Serie zumindest einen dritten Kampf um den Meistertitel. Lange Zeit verlief das Duell ausgeglichen. Zur Pause sah es noch nach einem Sieg der Rheintaler aus. Im siebten Kampf kippte die Begegnung auf die Seite der Heimmannschaft. In einem hochstehenden Kampf ebnete Benno Jungo, der Westschweizer in Diensten der Luzerner, seiner Mannschaft den Weg zum Gesamtsieg. 20 Sekunden vor Schluss überraschte er Mirco Moser mit einer vorentscheidenden Zweier-Wertung.

Mit dieser Niederlage gerät Kriessern am kommenden Samstag beim Rückkampf in Zugzwang. Nur mit einem Sieg können die Ostschweizer die vorzeitige Meisterschaftsentscheidung verhindern.

Resultate

Einsiedeln – Brunnen 31:9

55 kg: Dany Kälin – Roman Israpilov 4:0

60 kg: Jan Neyer – Damian von Euw 3:1

66 kg: Michel Schönbächler-Jayan Göcman 4:0

66 kg: Lukas Schönbächler - Marco Bienz 4:0

74 kg: Jürg Betschart - Reto Amgwerd 4:0

74 kg: Yves Neyer – Sämi Fuchs 4:0

84 kg: Erich Bisig – Ruedi Appert 0:4

84 kg: Andreas Burkhard – Ivo Gisler 1:3

96 kg: Sven Neyer – Martin Steiner 3:1

120 kg: Javid Javad Saray – Roman Weiss 4:0

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