×

Bischof Huonder wendet sich gegen Genderismus

Das Wort von Bischof Vitus Huonder zum morgigen Tag der Menschenrechte hat bereits Reaktionen hervorgerufen. Der Text wendet sich klar gegen die Gleichstellung Homosexueller.

Südostschweiz
09.12.13 - 01:00 Uhr

Chur Sein Wort zum Tag der Menschenrechte stellte Bischof Vitus Huonder unter den Titel «Gender – die tiefe Unwahrheit einer Theorie». Spricht der Text mehrheitlich von Genderismus, so ist die Stossrichtung gegen Homosexuelle gerichtet.

Gender bezeichnet den gesamten Komplex, der in einer Kultur für ein bestimmtes Geschlecht als typisch gilt. Ein kausaler Zusammenhang von biologischem und sozialem Geschlecht wird in den Gender Studies bestritten. In ihnen geht es um die Zuordnung von Menschen in eine typisch männliche oder typisch weibliche Rolle sowie um den Wert dieser Geschlechtsrollen innerhalb der Gesellschaft. Genderismus ist dagegen eine Weltanschauung, die das soziologische Geschlecht (Gender) anstelle des biologischen Geschlechts (Sex) in den Mittelpunkt der Betrachtung des Menschen stellt.

Der Bischof spricht sich gegen den Genderismus aus, der «jede sexuelle Identität als gleichwertig» akzeptiere und seine Ideologie mit dem «vermeintlichen Recht gleichgeschlechtlicher Paare, zu heiraten und Kinder zu adoptieren» durchsetze. «Psychische und physische Störungen der Geschlechter-Identität hebt die grundsätzliche Verschiedenheit von Mann und Frau nicht auf», so der Text. «Die Auslieferung» von Kindern an gleichgeschlechtliche Paare beraube sie «der Grundlage einer gesunden psychischen Entwicklung.»

Der bischöfliche Text mit seinen teils provokativen Äusserungen führte bereits gestern in verschiedenen Sonntagsmedien zu Reaktionen. So bedauerte Rolf Trechsel von der Schwulenorganisation Pink Cross einzelne Äusserungen als «tiefes Stammtischniveau» («NZZ am Sonntag»). Der bischöfliche Hof reagierte auf die Debatte in den Sonntagsmedien mit einem Versand des ganzen Hirtenbriefs durch den Mediendienst und einem Verweis auf den Katechismus zum Thema Homosexualität. (nol)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu MEHR