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Alles andere als verzweifelt

Der Damenchor Chur Süd von Martina Hug lädt mit «Desperate Housewives» in die 50er- und 60er-Jahre, stilechte Kostüme, eine Männerband und musikalisch inspirierte Drinks inklusive. Zu sehen und zu hören am 28. und 29. März.

Südostschweiz
25.03.14 - 01:00 Uhr

Sie lässt sich nicht gern festlegen, weder als Solokünstlerin noch als Chorleiterin: Martina Hug, die vor fünf Jahren den Damenchor Chur Süd ins Leben gerufen hat. Mit ihren Damen brachte sie alljährlich ein abwechslungsreiches Programm auf die Bühne. So auch am kommenden Wochenende. Mit dem Unterschied, dass diesmal alles noch ein wenig grösser und professioneller aufgezogen ist.

«Desperate Housewives» heisst das Programm, und solche verzweifelte Hausfrauen hat Hug vor allem in den Jahrzehnten zwischen 1950 und 1970 ausgemacht. Entsprechend stammt denn auch ein grosser Teil des Liedgutes aus vergangenen Zeiten, «Born to be wild» von Steppenwolf zum Beispiel oder «Fever» von John Davenport. Aber Hug wäre nicht Hug, wenn sie das Konzertprogramm auf eine Epoche beschränken würde. Auf dem Programm stehen auch zum Beispiel «Das klinget so herrlich» aus der Feder von Wolfgang Amadeus Mozart – genauso wie Ina Müllers «Handtaschen» und Herbert Grönemeyers «Männer».

Profis an den Instrumenten

Die Lieder erzählten eine Geschichte, sagt Hug, eine Geschichte, die die Sängerinnen mimisch und gestisch illustrieren werden. Als optischer Kontrast und musikalische Begleitung hat Hug eine Männerband zusammengestellt mit durchwegs professionellen Musikern: Ervin Janz (Klavier, Gesang), Andi Schnoz (Gitarre), Luca Sisera (Bass) und Matthias Zindel (Schlagzeug).

Neben einer aufwendigen Lichtchoreografie von Arno Farovini wird die Produktion massgeblich durch das Styling von Gion Cadruvi vom Salon «comme il faut» in Chur geprägt. Jede einzelne Dame des 21-köpfigen Chores wurde individuell beraten und entsprechend eingekleidet und frisiert. Für Cadruvi, der selber in einem Chor singt, hat das Styling neben dem optischen Effekt noch einen musikalischen: «Die Sängerinnen können in eine andere Rolle schlüpfen und deshalb viel befreiter singen.» Die mit vielen Profis besetzte Produktion ist die bis anhin aufwendigste des Damenchors. Für vieles kommen die Mitglieder selber auf, ein Teil wird von Stiftungen und der öffentlichen Hand bezahlt. Haupteinnahmequelle des Chors ist jedoch der Stand am Churer Weihnachtsmarkt, wo die Frauen Glühwein und Würste verkauften. Alles andere als verzweifelt also, diese Damen. Julian Reich

Konzerte: Fr und Sa, 28./29. März, «Marsöl», Chur, jeweils 20.15 Uhr.

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