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«Pisten gut» – vor allem dank Beschneiung

Trotz der bisher geringen Schneefallmenge läuft der Wintersport- betrieb in den meisten Bündner Sport- orten ohne nennens- werte Einschränkungen. Dies nicht zuletzt dank der künstlichen Beschneiung.

Südostschweiz
11.01.11 - 01:00 Uhr

Von Christian Buxhofer

Während im Engadin bezüglich Schneemenge im Zehnjahresvergleich bisher ein durchschnittlicher Winter registriert worden ist, erlebte das übrige Kantonsgebiet bisher einen unterdurchschnittlichen (Schneemenge 60 bis 90 Prozent des Durchschnitts) oder teilweise sogar einen stark unterdurchschnittlichen (unter 60 Prozent) Jahrgang. Umso erstaunlicher ist es, dass die meisten Bergbahnen in Graubünden den aktuellen Pistenzustand gesamthaft als «gut» bezeichnen.

Sogar höhere Frequenzen

Der Grund ist schnell gefunden: «Dank der frühzeitigen Beschneiung sowie dank professioneller Pistenpflege» seien die Hauptpisten offen und alle in einem «hervorragenden Zustand», brachte es Vendelin Coray, Direktor der Bergbahnen Savognin AG, in einer BT-Umfrage auf den Punkt. Ähnlich äusserten sich andere Bergbahndirektoren. Die Beschneiungsanlagen, so Coray weiter, seien längst zur «Vollkaskoversicherung» für die Region geworden, wobei die Prämie von der Bergbahn bezahlt worden sei ...: «Ohne unsere Investitionen in die technische Beschneiung und auch ohne die Vorfinanzierung durch die frühzeitige Beschneiung wäre der Schaden wohl sehr gross gewesen für die Region, ist er überzeugt. Und statt Einbussen kann Coray nun sogar höhere Frequenzen als im Vorjahr vermelden. In den nächsten Wochen sei nun vor allem das Wetter an den Wochenenden matchentscheidend.Von erfreulichen Besucherzahlen sprach auch Priska Amstutz, Kommunikationsverantwortliche der Weisse Arena Gruppe. Auch sie führt dies auf den guten Pistenzustand zurück. So seien insbesondere auch alle drei Talabfahrten nach Laax, Flims und Falera offen.Dass sich Investitionen in Beschneiungsanlagen bezahlt machen, zeigt sich auch im Skigebiet Obersaxen Mundaun Lumnezia. Die Pisten hätten unter dem aussergewöhnlichen Wärmeeinbruch der letzten Tage verständlicherweise gelitten, sagte Josef Brunner, Verwaltungsratspräsident der Bergbahnen Obersaxen Mundaun AG. Doch dank der technischen Beschneiung und der ausreichenden Schneedecke in höheren Lagen seien aber immer noch etwa zwei Drittel aller Pisten offen.

Neuschnee fürs Auge

Ins gleiche Horn blies gestern Roger Meier, Medienchef der Bergbahnen Arosa AG: «Dank dem Ausbau mit Speichersee in die eigene Beschneiungsanlage liegen immer noch rund 100 cm Schnee auf den Pisten.» Ausserhalb der Pisten seien jedoch starke Verwehungen sichtbar, weshalb er allein schon aus optischen Gründen auf weiteren Neuschnee hoffe. Ohnehin profitiere Arosa dank der Höhenlage von einer generellen Schneesicherheit, sodass «sämtliche Talabfahrten» seit Saisonbeginn in Betrieb seien.Ohne Talabfahrt auf der Piste müssen momentan die Wintersportler auf Danusa auskommen: «Da das übrige Skigebiet mit einer Schneeanlage gesichert ist, sind die Pistenverhältnisse gut und wir erwarten deshalb keine Einbussen», betonte aber Hans-Peter Lötscher, Direktor der Bergbahnen Grüsch-Danusa AG. Entscheidender für die Frequenzen in Grüsch sei im Moment das Wetter.

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